Donnerstag, 05. Dezember 2024
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Zimt — Weihnachtsduft und kostbares Gewürz

Zimt gehört in jede Küche

Zimt symbolisiert wie kein anderes Gewürz ein Gefühl von Wärme und Herzlichkeit. In zahlreichen Weihnachtsknabbereien wie Zimtsternen und Spekulatius, auch in Kuchen und dem zur kalten Jahreszeit beliebten Glühwein ist Zimt enthalten. Auch in ätherischen Ölen ist Zimt enthalten, besonders in den winterlichen Weihnachtsdüften. Kein Wunder, denn Zimt verbreitet Geborgenheit durch sein wohliges süßes Aroma.

Zimt – fast so alt wie die Menscheitsgeschichte

Zimt ist auch eins der ältesten Gewürze der Menschheit. Zum ersten Mal wurde es in chinesischen Schriften aus der Zeit um 2500 vor Christus erwähnt.“Padang-Zimt“ oder „China-Zimt“ (Lat. Cinnamonum aromatica) gelangte 1500 Jahre v. Chr. dann über die Seidenstraße nach Europa. So richtig beliebt wurde das Gewürz dann seit dem Mittelalter. Im Europa des 16. bis 18. Jahrhunderts galt Zimt als eines der kostbarsten Gewürze überhaupt. — So verbrannte beispielsweise der Augsburger Kaufmann Anton Fugger im Jahr 1530 die Schuldscheine Karls V. vor dessen Augen in einem Feuer aus Zimtstangen und demonstrierte damit seinen Reichtum.

Auch in Indien wird Zimt seit undenklichen Zeiten in der Küche verwendet. Berühmt ist der Ceylon-Zimt (lat. Cinnamomum verum) für seine hohe Qualität. Er wird auch Canehl oder Kaneel genannt und stammt aus Ceylon, dem heutigen Sri Lanka. Er wird heute in ganz Südostasien und sogar in Afrika in Zimt-Gärten und in Form von freistehenden Sträuchern kultiviert.

Die Griechen brachten den Zimt um 300 v. Chr. nach Ägypten. Dort fand Zimt auch bei den Ägyptern Gefallen. Sie verwendeten Zimt, um ihre Toten zu balsamieren. Zimt wurde auch zum Räuchern und als Gewürz in den Küchen verwendet.

Ein Baum ist die Quelle von Zimt

Zimt wird aus der getrockneten Rinde von Zimtbäumen gewonnen. Sie gehören zur Familie der Lorbeergewächse. Nachdem die äußere Rindenschicht gelöst wird, rollt sich die innere Schicht zusammen. So entstehen Zimtstangen. Durch das Mahlen dieser Zimtstangen erhält man das bekannte Zimt-Gewürz.

Die heute gebräuchlichen Sorten Ceylon-Zimt, Cassia Zimt und Padang-Zimt sind qualitativ höchst unterschiedlich. Während der Ceylon-Zimt ein mildes aromatisches Aroma hat, ist der Padang-Zimt herber und gröber.

Cassia Zimt (lat. Cinnamomum burmanii) wird auch einfach Cassia genannt und stammt aus Indonesien. Cassia-Zimt ist heute sehr weit verbreitet in Deutschlands Supermärkten.

Im Jahr 2020 betrug die Welternte von Zimt 222.122 Tonnen. Der asiatische Kontinent ist mit 98,2 % fast alleiniger Produzent auf dem Weltmarkt. Der Anteil von Indonesien liegt dabei bei 41,1 % der Ernte.

Im Ayurveda hoch geschätzt

Zimt ist hierzulande besonders während der kälteren Jahreszeit beliebt. Dies ist nicht zuletzt auf seine wärmende wohltuende Wirkung zurückzuführen.

Auch im Ayurveda schätzt man viele Qualitäten des indischen Gewürzes. So sagt man, das Zimt das Verdauungsfeuer „Agni“ fördert. Er wirkt erhitzend, kreislauffördernd und harntreibend. Auch die Durchblutung der Organe wird gestärkt. Alles Eigenschaften, die in der kalten Jahreszeit zu Gute kommen.

Weil Zimt eine ausgleichend Wirkung auf den Organismus hat, wirkt er sich bei den meisten Menschen mit den Ayurveda-Typen mit Vata- und Kapha-Konstitution positiv aus. Pitta-Typen sollten dagegen Zimt nur mäßig genießen.

Vom Geschmack her vereinigt Zimt die Richtungen scharf, bitter und süß. So eignet er sich als Gewürz für alle Arten von Speisen, von der süßlich-würzigen Currysoße, zur heiß dampfenden Vorsuppe bis hin zum anheimelnden Dessert zum Menüabschluss.

Echter Zimt oder Cassia Zimt?

Ceylon-Zimt wird oft auch als „Echter Zimt“ bezeichnet. Er gilt als qualitativ hochwertiger. Sein feiner und aromatischer Geschmack sind dabei ein Faktor. Diesen Geschmack zieht Echter Zimt vor allem aus dem Wirkstoff Eugenol. Eugenol ist ein natürliches Phenylpropanoid und kommt in verschiedenen ätherischen Ölen vor, zum Beispiel in Gewürznelkenöl, Muskatöl und in Zimtöl. Auch der Wirkstoff Cumarin ist in Ceylon-Zimt enthalten, jedoch in nur geringeren Mengen.

Cassia-Zimt schmeckt ähnlich wie Echter Zimt, enthält dabei mehr Cumarin. Ebenso enthält das Öl des chinesischen Padang-Zimts hauptsächlich Cumarin.

In hohen Dosen kann sowohl Eugenol als auch Cumarin gesundheitsschädlich sein. Insbesondere schwangere Frauen sollten, darauf achten, nicht zuviel Cumarin während der Schwangerschaft einzunehmen.

Für Diabetiker ist Zimt ebenso eine Wohltat, da sich eine Blutzucker senkenden Wirkung gezeigt hat. Die wissenschaftliche Datenlage ist zur Zeit jedoch noch ungenügend.

Rezept-Tipp für Kuchenklassiker

Nicht nur für die Weihnachtsbäckerei generell für die kalte Jahreszeit empfehlen wir einen wärmenden Klassiker für den Nachmittagskaffee oder -tee: den Apfel-Zimt-Streuselkuchen.

Apfel-Zimt Streuselkuchen hat schon traditionell die Oma zu Weihnachten gern gebacken und damit die Herzen der Familie erwärmt. Als Blechkuchen ist der Apfel-Zimt-Streuselkuchen blitzschnell gezaubert und begeistert Jung und Alt.

Das Rezept: Apfel-Zimt Streuselkuchen:

Für die Zutaten braucht man:

  • Teig:
    400g Mehl, 1 Päckchen Hefe, 200 ml warme Milch, 70 g Zucker, 80 g Sonnenblumenöl
  • Belag:
    2 kg Äpfel, kleingeschnitten in Scheiben
  • Streusel:
    300g Mehl, 200g Butter, 130g Zucker, Zitronenaroma
  • Zum Bestreichen:
    125g Puderzucker, 2 Teelöffel warmes Zitronenwasser.

Das Backen dauert etwa 40 Minuten, die Backzeit bei 170° Oberhitze/Unterhitze beträgt etwa 1 Stunde.

Weitere Informationen:

www.bremer-gewuerzhandel.de

a/m