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in Pankow eingeweiht

Zweite Windkraftanlage
in Pankow eingeweiht

Windkraftanlage im Gewerbepark Pankow Nord

Berlins zweites Windrad ist seit kurzer Zeit in Betrieb, es steht ebenfalls in Pankow. Die Windkraftleistung Berlin wird damit verdoppelt. Am Donnerstag, 20. November 2014, wurde es durch die Parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft und Energie Iris Gleicke (SPD) eingeweiht.

Windkraftanlage im Gewerbepark Pankow Nord
Rotor der 1. Pankower Windkraftanlage aus ungewöhnlicher Perspektive

Zu dem Termin waren auch Bundestagsabgeordneter Klaus Mindrup (MdB-SPD) und Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD) offiziell mit dabei. Insbesondere Mindrup hatte sich schon seit langer Zeit für mehr Windkraft in Berlin eingesetzt, und fand in Köhne einen wichtigen Unterstützer, mit dem gemeinsam Pankows Vorreiter-Rolle in Berlin begründet wurde.

Neuer Standort an der Landesgrenze

Das erste Windrad steht am Rande des Gewerbeparkes in Berlin-Buch, nahe des Autobahndreiecks Pankow. Die Anlage vom Typ Enercon E-82, einem der am häufigsten verwendeten Anlagentypen in Deutschland, wurde 2008 errichtet und am 19.Juni 2008 in Betrieb genommen. Sie besitzt eine Nabenhöhe von 138 Metern und einen Rotordurchmesser von 82 Metern mit einer Nennleistung von zwei Megawatt und einer Jahresleistung von ca. 4 Mio kWh.

Einweihung der Windenergieanlage am Luchgraben/Ecke B2
Einweihung der Windenergieanlage am Luchgraben/Ecke B2 – Foto: Tobias Schietzelt

Die zweite neue Anlage steht auf einer Ackerfläche nahe der Straße Am Luchgraben in nur etwa 100 Meter Entfernung von der Bundesstraße 2 an der Grenze zum Pankower Ortsteil „Stadtrandsiedlung Malchow“.
Initiator und Betreiber der Anlage ist – wie beim ersten Berliner Windrad – die NEB Neue Energie Berlin GmbH & Co. KG (NEB) aus Prenzlauer Berg. Investiert wurden etwa 3,4 Mio €. Die Anlage leistet ca. 2,3 MW.
Prognostiziert ist eine jährliche Energieproduktion von 5 Mio kWh. Damit kann der durchschnittliche Stromverbrauch für ca. 1.500 4-Personen-Haushalte gedeckt werden.

Einweihung der Windenergieanlage am Luchgraben/Ecke B2
Einweihung der Windenergieanlage am Luchgraben/Ecke B2: KLaus Mindrup und Staatssekretärin Iris Gleicke

Berlin und Brandenburg können mehr tun

„Die Bundeshauptstadt kann noch mehr tun, um die Energiewende voranzubringen. Ich wünsche mir von der Berliner Politik ambitioniertere Ziele und eine stärkere Kooperation mit Brandenburg“, sagte Jan Hinrich Glahr, Vizepräsident des Bundesverbandes WindEnergie anlässlich der Inbetriebnahme der zweiten Windkraftanlage.

Berlin hinkt derzeit bei der Nutzung der Erneuerbaren Energien noch anderen Stadtstaaten hinterher. In der Nutzung der Fotovoltaik bestehetb noch erhebliche Reserven. Bei der Windenergie wäre eine Ausweitung innerhalb der Landesgrenzen entlang der Autobahnen und Bahntrassen möglich.
Laut eines Konzepts der Berliner Stadtgüter, die die landeseigenen Flächen verwalten, ist die Versorgung von 114.000 Berliner Haushalten mit Windenergie machbar.

„Ausdrücklich unterstützen wir das Konzept für ein „klimaneutrales Berlin“ mit dem 80-Prozent-Ziel Erneuerbare Energien bei Strom, Wärme und Mobilität bis 2050. Wir wünschen uns von der Berliner Politik mehr Mut und ein deutliches Zugehen auf das wichtige Windenergieland Brandenburg. Gemeinsam könnte die Region Berlin-Brandenburg zeigen, dass die Versorgung einer Großstadt mit Erneuerbaren Energien organisierbar ist. Windstrom aus Brandenburg kann dabei eine bedeutende Rolle spielen“, so Jan Hinrich Glahr.

Einweihung der Windenergieanlage am Luchgraben/Ecke B2
Einweihung der Windenergieanlage am Luchgraben/Ecke B2: Technikraum im Fuß der Anlage
Einweihung der Windenergieanlage am Luchgraben/Ecke B2
Einweihung der Windenergieanlage am Luchgraben/Ecke B2: Blick von Unten in den Turm
m/s