Blankenfelde – welches Blankenfelde? Der Pankower Ortsteil Blankenfelde wird oft mit Blankenfelde im Süden Berlins verwechselt, zugleich Endbahnhof der S-Bahnlinie 2. Doch spätestens seit dem 25.1.2015 gibt es ein unübersehbares und einmaliges Wahrzeichen, das den nordwestlichen Pankower Ortsteil prominent macht: ein Gipfelstein.
Der Bürgerverein Blankenfelde e.V. lud am letzten Sonntag zur „Gipfelsteinsetzung“ auf die riesige Bauschutt-Deponie Arkenberge ein, zum Neujahrsempfang der besonderen Art.
Der Deponiebetreiber, die HEIM-Gruppe aus Ulm, hatte schon seit längerer Zeit abseits der Öffentlichkeit einen Coup vorbereitet, der auf einen Schlag die Berliner Geographie verändert: durch Bodenaufschüttung und „strategische Rekultivierungsmaßnahmen“ wurde die Bauschutt- und Abraumdeponie um Fuhre um Fuhre „heimlich“ um 2 Meter auf 122 Meter Höhe aufgeschüttet.
Ursprünglich waren hier die Arkenberge, die aus mehreren bis zu 70 Meter hohen Hügeln bestanden. Doch diese wurden zum Abbau von Kies und Sand und für den Autobahnbau genutzt. Die Kiesvorkommen der Berge wurden schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts abgebaut, es entstanden mehrere Baggerseen. Der größere wird auch als Arkenberger Baggersee bezeichnet. Auf anderen Flächen wurde jedoch eine Mülldeponie angelegt, die nach Ende der Mülldeponierung zuerst mit Bauschutt und in der laufenden Endphase der Rekultivierung für die Deponierung von Boden „zur Verwertung“ genutzt wird.
Umfangreiche Rekultivierung
Bereits 1998 wurde für die Bauabfalldeponie Arkenberge die Ablagerung von „Bauabfällen zur Beseitigung“ eingestellt. Für den Weiterbetrieb regelte die Genehmigung ab 1999 die Annahme von „Bauabfällen zur Verwertung“.
Die Verwertungsmöglichkeit ist nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz eine Profilierung und Rekultivierung des Deponiekörpers. Dazu wurde ein von Landschaftsplanern des Bezirksamtes Pankow gestaltetes Oberflächenprofil angestrebt: inzwischen ist der Berg mit zwei Aussichtsplateaus, die durch einen Sattel optisch getrennt werden, gut erkennbar.
Die Rekultivierung erfolgte nach einem mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt abgestimmten Konzept. Der Müllkörper wurde abgedichtet. Die Rekultvierungsschicht besteht vorwiegend aus einem speziell dafür hergestellten Substrat das aus Klärschlamm und Boden besteht, und eine erfolgreiche und naturnahe Begrünung ermöglicht.
Die Rekultivierung wird jedoch erst im Jahr 2019-2020 fertig – erst danach kann die Entwicklung zum Freizeit- und Erholungspark vollendet werden.
Prominente Gäste zum Neujahrsempfang
Neben vielen Mitgliedern des Bürgervereins Blankemfelde e.V. und Kleingärtnern aus den Anlagen Arkenberge und Arkenberger Grund waren auch Stadträtin Christine Keil (DIE LINKE), Stadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Grüne) und Stadtrat Dr. Torsten Kühne (CDU) auf Pankows höchste Erhebung zur „Gipfelsteinsetzung“ gekommen.
Projektentwickler und Eigentümer Dipl.-Ing. Philipp Heim weihte den Gipfelstein ein und verkündete stolz: „Berlins höchster Berg liegt jetzt in Pankow!“ Denn der bisherige geografisch höchste Punkt im Grunewald, der Teufelsberg wird um ganze 2 Meter übertroffen.
Neben Mitarbeitern der Fa. Heim in ihren gelben Sicherheitsanoraks war viel blaues Tuch zu sehen, die freiwillige Feuerwehr unterstützte mit Gerät und Personal. Der Schornsteinfeger aus Rosenthal war als Glücksbringer eingeladen.
Dieter Berghaus von der Ortschronik, Ehrenmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Französisch Buchholz waren auch mit dabei, Bildhauerin Liz Mields-Kratochwil und fELIX mIELDS vom Künstlerhof in Blankenfelde erkundeten als bekannte Künstler den neuen „Genius loci“.
Eine Gulaschkanone sorgte für ein warmes Mahl. Die Bauleute hatten auch für warme Getränke und Glühwein gesorgt. Der als Windschutz aufgestellte Bauzaun und die großen Volvo-Radlader bildeten die schützende Kulisse. Doch der befürchtete Wind blieb aus – stattdessen gab es tiefhängende Wolken und Nebel und eine etwas eingeschränkte Sicht. Das erhoffte Postkartenfoto mit Fernsehtum am Alex am Horizont mußte vertagt werden.
Immerhin: ein der Blick auf die ehemaligen Baggerseen war möglich, und erste Träume von Badestrand, Badesee und Wasserskianlage sind naheliegend.
Die Berliner Abendschau war auch eingeladen, und das Team von Karin Zauter filmte das Geschehen. Das Video ist noch eine Zeit lang zu sehen, bevor es „depubliziert“ wird.
Berliner Abendschau – Videothek – Link:
Die Entwicklung zum Freizeitpark und die Sicherung von Naturschutzflächen sind schon fest eingeplant. In einem Jahr wird voraussichtlich die Deponieabdeckung vollständig sein. Dann kann die Begrünung und Bepflanzung durchgängig erfolgen.
Der Arkenberge wird damit langfristig zum südlichen Anziehungspunkt im Naturpark Barnim, der vom Norden Pankow bis weit ins Land Brandenburg zur naturnahen Erholung einlädt.
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