Vor dem Hintergrund der syrischen Flüchtlingskrise will der erstmalig stattfindende humanitäre Weltgipfel der Vereinten Nationen in Istanbul Impulse setzen, um die kurzfristige Hilfe in Notsituationen besser mit der Entwicklungszusammenarbeit zu verzahnen und so Lebensperspektiven für die Zeit nach der Krise zu eröffnen. Auf der heute beginnenden Konferenz werden neben Bundeskanzlerin Merkel, Bundesentwicklungsminister Müller und Bundesaußenminister Steinmeier rund 5.000 internationale Teilnehmer erwartet.
Bundesminister Müller beim Humanitären Weltgipfel in Istanbul: „Deutschland steht zu Hilfszusagen!“
Bundesminister Dr. Gerd Müller (CSU): „Wir gehen mit starkem Signal voran: Wir halten unsere Versprechen und haben über siebzig Prozent unserer Zusagen für die Syrienkrise bereits jetzt beauftragt. Unsere Unterstützung für die Krisenregion ist umfassend, schnell und vor allem verlässlich. Andere Geber sollten nun nachziehen und ihre Versprechen ebenfalls einhalten. Die Menschen in den Krisengebieten müssen sich auf die versprochene Hilfe verlassen können. Sie brauchen Schutz, Nahrung, ein Dach über dem Kopf und eine Zukunftsperspektive. Noch wichtiger ist, dass wir mit gezielter Prävention dafür sorgen, dass humanitäre Katastrophen gar nicht erst entstehen.“
Die größte bilaterale Hilfszusage bei der Syrien-Konferenz im Februar in London kam aus Deutschland. Von den 2,3 Milliarden Euro stammen 850 Millionen Euro aus dem Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Deutschland hat unter dem Eindruck der Syrienkrise die Auszahlung seiner Zusagen auf das so genannte „Frontloading“ umgestellt, so dass die Hilfsorganisationen die angekündigten Mittel frühzeitig erhalten und damit Planungssicherheit für ihre Arbeit in den betroffenen Ländern haben.
BMZ fördert Selbsthilfe und neue Perspektiven
Mit seinem Cash-for-Work-Programm in der Türkei, Jordanien, Nord-Irak und dem Libanon bietet das BMZ zudem syrischen Flüchtlingen die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse aus eigener Kraft zu decken. „Statt Abhängigkeiten zu schaffen, ermöglichen wir so Perspektiven für die geflüchteten Menschen und die aufnehmenden Regionen“, so Bundesminister Müller.
Der Humanitäre Weltgipfel ( World Humanitarian Summit) findet auf Initiative des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon erstmals im Mai 2016 in Istanbul statt. Der Summit ist ein globaler Aufruf zum Handeln durch den UN-Generalsekretär . Staaten und Zivilgesellschaft kommen mit dem Ziel zusammen, innovative Wege und Möglichkeiten zu finden, um die humanitären Bedürfnisse in einer sich schnell verändernden Welt zu bewältigen.
Das BMZ arbeitet eng mit der Ständigen Vertretung des Bundesaußenministeriums bei den Internationalen Organisationen in Rom zusammen – eine von 227 Auslandsvertretungen des Auswärtigen Amts (AA). In Rom arbeiten die Welternährungsorganisation FAO, das World Food Programme (WFP) und der Internationale Fund of Agricultural Development (IFAD) im Auftrag der Vereinten Nationen.
Weitere Informationen
Ständige Vertretung bei den Internationalen Organisationen FAO, WFP und IFAD – Rom – Website
World Humanitarian Summit 2016 – www.worldhumanitariansummit.org