Dienstag, 19. März 2024
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Arbeit der Zukunft – schon da #2

FRANKA EMIKA lernt Handbewegungen

Wenige Tage vor dem 1. Mai 2017 hat die Hannover-Messe begonnen. Auf der weltgrößten Industrieschau werden viele Neuheiten der Fertigungs- und Produktionstechnik gezeigt, die mit durchnummwerierten Schlagworten, Akronymen und neuen zusammengesetzten Kunstworten und Anglizismen bezeichnet und beworben werden. Am 1. Mai 2015 entstand der Beitrag Zukunft der Arbeit – schon da! #1, in dem schon eine Zeitenwende vom „Leitbild Industrie 4.0“ zur Mensch-Maschine-Kooperation angesprochen wurde.

Seitdem sind eine Vielzahl neuer Innovationen in das Licht der Kameras und Objektive gerückt und in den Medien vorgestellt worden. Drohnen, autonome Fahrzeuge, gehende autonome Roboter, Handhabungs-Roboter, selbstlernfähige Roboter und sensitive Fertigungsroboter, die den Menschen sicher erkennen und sich direkt in Kooperation mit dem Menschen an die vorgedachte und programmierte die Arbeit machen. Die Firma SCHUNK hat dafür den Begriff „Service-Robotik“ eingeführt.

In dem Beitrag habe ich auf die neu entstehende Qualität hingewiesen: „Man könnte auch Industrie 5.0 sagen, weil eine völlig neue Qualität entsteht, die als „autonome Mobilität“ und „selbststeuernde Kooperation“ zu verstehen ist.“

FRANKA EMIKA lernt Bestückung
FRANKA EMIKA bei der Bestückung elektronischer Werkstücke und Platinen – Foto: FRANKA Press Release

Die ersten Cobots sind da!

Das ganz große Thema sind inzwischen Cobots! Das Konzept für Cobots (Collaborative Robots) entstand 1995 im Rahmen eines von der General Motors Foundation initiierten Forschungsprojekts. Es sollte Roboter so sicher machen, dass sie buchstäblich Hand in Hand mit Menschen arbeiten konnten. Heute, zwanzig Jahre später, sind Cobots bereits in vielen Werkshallen angekommen – und auch im Bewusstsein der Öffentlichkeit.

Ganz vorne spielt das Münchner Unternehmen FRANKA EMIKA mit, das mit der „Demokratisierung der digitalisierten Automation“ wirbt und den „vernetzten, feinfühligen und lernfähigen Roboter für Jedermann!“ präsentiert.
Das Unternehmen verfolgt die Vision, Roboter zu einem allgemein zugänglichen Multifunktionswerkszeug werden zu lassen, bei dessen Entwicklung der Mensch stets im Zentrum steht. Der intelligente Roboterassistent für Jedermann FRANKA EMIKA wurde der Öffentlichkeit erstmals auf der Hannover Messe 2016 vorgestellt. Inzwischen sorgt die weltweite Resonanz und Nachfrage für eine Höherskalierung: FRANKA EMIKA präsentiert erstmals ein Industriesystem, das auch als Forschungsversion kommerziell erhältlich sein wird.

Sensible Cobots arbeiten nah mit dem Menschen

Anders als typische Fabrikroboter die so gefährlich sind, dass sie in Käfige gesperrt werden müssen, ist FRANKA EMIKA vor allem für den Einsatz im Umfeld von Menschen gemacht und kann diese bei Aufgaben unterstützen, ohne sie zu gefährden. Dadurch ist es erstmals möglich Automation vollkommen neu zu denken und dem Menschen mit FRANKA EMIKA ein sicheres und vielseitiges Werkzeug an die Hand zu geben.
Konsequente Vereinfachung und kostengünstige Preise sollen für eine weite Verbreitung als Schlüsseltechnologie sorgen.

Die zu Grunde liegende Technologie ist nicht nur leistungsfähig, sondern auch für jeden erschwinglich, flexibel einsetzbar und global verfügbar. Eine vollständig modulare Ultraleichtbauweise, hochintegriertes mechatronisches Design und die Fähigkeit zur geschickten feinfühlige Manipulation ermöglichen es FRANKA EMIKA Tätigkeiten auszuführen, welche einen direkten physischen Kontakt mit der Umwelt erfordern. Dies bedeutet, dass häufig anfallende und meist monotone Aufgaben wie feinfühliges Stecken, Schrauben, Fügen sowie Test-, Inspektions- und Montageaufgaben erstmals überhaupt automatisiert werden können. Diese Fähigkeiten werden durch Drehmomentsensoren ermöglicht, die in allen sieben Gelenken selbst geringste Kräfte erkennen. Der FRANKA EMIKA verfügt damit über ein künstliches Reflexsystem, das innerhalb von
Millisekunden reagiert.

Innovation mit höchster Präzision

Der Roboter verfügt über eine neu entwickelte Drehmomentregelung, die auf einem extrem detaillierten Modell des Roboters basiert und den Vergleich zu tatsächlichen Drehmomentmessungen in Echtzeit realisiert.
Dies ermöglicht kleinste Effekte wie Elastizität, Vibration und Reibung zu kompensieren. Eine bestmögliche Kombination von Leistung, Robustheit und Geschicklichkeit wird damit möglich.
Die sieben Gelenke erlauben eine Beweglichkeit ähnlich der des menschlichen Arms. Die volle Ausnutzung des gesamten Arbeitsraums ist so möglich.

Erste Tester loben die mit der „Feinfühligkeit“ verbundene Eignung zur physischen, schutzzaunlosen Interaktion in einer noch nie dagewesenen, nahtlos intuitiven Mensch-Roboter Kollaboration.

FRANKA builds FRANKA
Ein Robotertraum wird wahr: FRANKA EMIKA reproduziert FRANKA EMIKA – Foto: Press Release

Programmierung mit Roboter-Apps und ausbaufähigen Cloud-Lösungen

Das System ist außergewöhnlich einfach einzurichten und zu bedienen. Ein neuartiges Programmierparadigma wurde dafür entwickelt, welches die zahlreichen und hochkomplexen Fähigkeiten FRANKA EMIKAs in Form von Roboter Apps verfügbar macht. Die Kombination aus FRANKA EMIKA und Roboter-Apps ergeben eine Smartphone- ähnliche Bedienbarkeit und ermöglichen das Programmieren innerhalb von Minuten.

Die wachsende Welt der Roboter Apps erweitert FRANKA EMIKAs Fähigkeiten immer mehr. Das System wird damit immer leistungsfähiger. Roboter Apps sind ready-to-use Lösungen, die über Notebooks oder Tablet-PCs zu komplexen Aufgabenabläufen zusammengestellt werden können.

Eine verständliche, dialogbasierte Menüführung hilft dem Nutzer, dem Robotersystem die für den aktuellen Prozess notwendigen Parameter mitzuteilen. Darüber hinaus kann FRANKA EMIKA aber auch mit der Hand geführt werden, um einzelne Positionen bzw. Posen oder ganze Bewegungsabläufe zu erlernen. Sobald eine gewünschte Aufgabe erstellt wurde, kann diese über die FRANKA CLOUD einfach und schnell auf beliebig viele FRANKA EMIKAs kopiert werden und ermöglicht somit die hohe Skalierbarkeit für Fabrikationen.

Ein Traum der Roboterwelt wird wahr: sich selbst reproduzierende Maschinenwesen gehörten bisher ins Reich der Science Fiction. Doch FRANKA EMIKAs Fähigkeiten reíchen so weit, sich sogar selbst aus verfügbaren Eimzelteilen nachzbauen und zu replizieren! „Faszinierend!“ – würde wohl auch Spock sagen!

Arbeit und Sozioökonomie der Zukunft?

Cobots vom Typ FRANKA EMIKA sind nicht nur „die Zukunft der Arbeit“. Sie begründen auch eine neue Sozioökonomie. Produkte wie Smartphones und Kaffeemaschinen könnten künftig als Robo-App eingekauft werden, die mit einer Tüte Bauteile im Supermarkt verkauft werden. Der per App programmierbare Heimroboter baut die Endgeräte auf dem Wohnzimmertisch oder in der Werkstatt zusammen. Der Mensch spielt den Helfer und „Kellner“, und sitzt staunend, aber arbeitslos neben seinem Roboter, der Geld verdient, Miete und Lebenserwerb bezahlt.

Szenario: Der Roboter produziert für eine ganze Stadt, hat einen „Robo-Gewerbeschein“ und zahlt dem Menschen für die Einrichtung und Zulieferung einen 450 € Job. Ein Transaktion-Zähler berechnet die besteuerbare Wertschöpfung – und eine Finanz-App sorgt für die automatische und „schmerzfreie Besteuerung“.

Politik, Ökonomen, Volkswirte und Ordnungspolitik müssen nun wohl auch ganz schnell innovativ werden,
und sich überlegen, wie der Aufbruch ins 22. Jahrhundert „sensibel und „feinfühlig“ wie ein Cobot gemeistert werden kann.

Weitere Informationen

www.franka.de