Mehr als 500 Menschen hatten sich am Samstag Brandenburger Tor zum Gedenken an die Opfer der Märzrevolution von 1848 versammelt. In ihren Grußworten erinnerten Stefan von Dassel, Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, und Kultursenator Klaus Lederer an die historischen Ereignisse und die historischen Verdienste der gescheiterten Märzrevolution.
Volker Schröder, einer der Initiatoren und Vorkämpfer der Aktion 18. März moderierte und war hoch erfreut, dass die Aktion 18. März immer mehr Zuspruch findet. Er wies auf die wachsende Unterstützung hin, und dankte vor allem auch Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, der in diesem Jahr einen Kranz gestiftet hat, und für 2018 sein Kommen zugesagt hat.
Dorota Paciarelli, Filmemacherin mit polnischen Wurzeln, italienische Staatsbürgerin und Wahlberlinerin gedachte der Ereignisse als Europäerin. Das Wort „Migrationshintergrund“ mag sie für sich nicht, wie sie sagte.
Hashmi Rauf, Schülerin des Robert Blum Gynasiums in Berlin-Mitte schilderte noch einmal des Opfer von Robert Blum, der für die Idee der Freiheit 1848 sein Leben für Freiheit und Demokratie hergab. Sie sagte „Wir leben heute seinen Traum!“
Die Proteste gegen die Vormacht des Adels sorgten in Preußen, Österreich und im Deutschen Bund für Aufruhr, der schliesslich blutig niedergeschlagen wurde. Vor dem Brandenburger Tor wurden hunderte Menschen im Kampf für Pressefreiheit, für eine Verfassung und für die Schaffung eines nationalen Staates getötet.
Die gewaltsam erstickte Revolution von 1848 war dennoch ein historischer Bruch mit der alten Ära des Feudalismus und wird als wichtiges Ereignis auf dem Weg zur Bildung eines Nationalstaates und einer Demokratie angesehen.
„Die Gedanken sind frei!“ – die historischen Freiheitslieder wurden wieder angestimmt. Der gedruckte AUFRUF zum 18.März diente zugleich als Liederzettel.
Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) blickte zuerst auf den kommenden 100. Jahrestag der Novemberrevolution von 1918/19, den er in seinem Amt vorbereitet. Lederer sprach sich angesichts der Debatte um das Freiheits- und Einheitsdenkmals dafür aus, „… nicht die ganze Stadt mit Denkmalen zuzupflastern.“
Lederer möchte dagegen den Friedhof der Märzgefallenen im Volkspark Friedrichshain als Gedenkstätte aufwerten.
Die von Volker Schröder gegründete Initiative „Aktion 18. März“ versucht seit 1998, den Tag zum nationalen Gedenktag zu erklären und gedenkt seitdem jedes Jahr am Brandenburger Tor und auf dem Friedhof der Märzgefallenen der historischen Ereignisse.
Das Ziel, den 18. März zum nationalen Gedenktag für die Freiheitsrechte zu machen, ist jedoch noch nicht erreicht.
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