Von Michael Springer
Europa und Deutschland befinden sich in einer komplexen Weltwirtschaftlichen Krise, die auch das Mediensystem und das Politische System ergreift. Die Ursachen sind mannigfaltig und von vielen Akteuren und technologie- und wirtschaftspolitischen Umbrüchen verursacht.
Eine geradezu irrwitzige Informations- und Nachrichtenflut überwältigt das aktuelle Wahrnehmungs- und Denkvermögen. Die demokratisch und kollektiv Verantwortung tragenden Organisationen, Gremien und Parteien sind real überfordert, tragfähige Realpolitik und tragende Zukunftspolitik zu entwickeln.
Das bisher bewährte europäische Kultur- und Wirtschaftsmodell droht in den sozialen, technologischen und politischen Entwicklungen zerrieben zu werden. Digitale Souveränität erweist sich im Echtzeitdialog der Systeme und AI-Systeme offenbar als Illusion.
Damit steht das auf Regeln, Gesetzen und unsichtbaren Rechten gegründete EU-Zivilisationsmodell auf dem Prüfstand.
Um dem unsteuerbaren Chaos entgegen zu treten, müssen Regeln, Gesetze, Menschenrechte und Grundgesetz und alle Entfaltungsfreiheiten verteidigt werden. Das Leitbild der offenen Gesellschaft und der weltoffenen interkulturellen Gesellschaft darf nicht in den Zeitläuften untergehen.
Es muss mit offenen Visier und offenen Gedankenmodellen gegen geschlossene Weltbilder und Logiken alltäglich verteidigt werden. — Es genügt dabei nicht, defensive, abwehrende und ausgrenzende Strategien und kommunikative Blockaden einzusetzen.
Stattdessen sind in die Zukunft weisende Ideen, kreativ entwickelnde Rahmensetzungen und Spielräume zu entwickeln, in denen Zukünfte im RealLabor der offenen Gesellschaft im Vortrag, Diskurs und fairen Widerstreit neu synthetisiert werden.
Aus 800 Jahren Geschichte neu lernen!
Im herankommenden Jahr 2033 wird es zwei Gedenktage mit besonderer historischer Bedeutung geben. Wir erinnern an 100 Jahre Machtergreifung der Nazis in Deutschland, die in nur 53 Tagen die Weimarer Republik ausgeschaltet haben.
Und wird gedenken und erinnern an 800 Jahre Magdeburger Stadtrecht, das in Mitteleuropa die Grundlagen von Gewaltenteilung, Marktrechten, unabhängiger Gerichtsbarkeit und die kommunale Selbstverwaltung der Städte geschaffen hat.
Beide Jahrestage vergegenwärtigen wichtige historische Erkenntnisse, die eine große Bedeutung für die Zukunft der offenen Stadtgesellschaften in Europa haben — aber auch in der Welt.
Es waren die auf Stadtfreiheit und Stadtrechte gegründeten individuellen Erfindungen und Arbeitsteilungen und die sozialen, technologischen sowie finanziellen Synergien, die Stadtwachstum, freie Märkte und Prosperität hervorgebracht haben.
Rechte konstituieren die europäische Stadt
Schon im Mittelalter entstand das Marktrecht, die Gerechtsame, also das Recht, einen ständigen Markt, einen Wochen- oder Jahrmarkt abzuhalten. Der dafür bestimmte Platz stand dann unter Marktfrieden, also einem besonderen für den Markt und seine Besucher geltenden Recht.
Mit dem Magdeburger Stadtrecht entstand die ständige Rechtssicherheit für alle Stadtbewohner. So konnten schließlich alle Bürger an den Privilegien eines Ortes teilhaben. Die Grundlage für ökonomisches Wachstum und den Wohlstand der Bürger wurde damit geschaffen. Es wurde zur wichtigsten Triebkraft der europäisch geprägten Urbanisierung in Mittel- und Osteuropa — mit den beiden Metropolen Minsk und Kiew (siehe: www.magdeburg-law.com).
Europa & seine Städte: „Fit for 2833 – since now?
Um gegen das Kurzfrist-Denken der Aktionäre, CEO´s und Politiker und die Hektik der Bürger etwas konstruktiv entgegen zu halten, wird ein Kunstgriff etabliert, das publizistische Dauerthema:
„Fit for 2833 – since now“ – wie wird Europa in 800 Jahren aussehen?
Es wird damit versucht, strategische Ruhe in das Denken zu bringen! Langzeitperspektiven und die stabilen und wirksamen Ideen werden gesucht und diskutiert. Im laufenden News-Chaos und „Tsunami der Transformationen “ wird nach neuen Rahmen und Regeln gesucht, die die bestehenden europäischen Demokratien auf Basis der vorhandenen und verhandelbaren und Grundlagen des EU-Wirtschafts- und Kulturmodells zukunftsfähig erhalten.
Um vom „Ist-Zustand“ auszugehen, sollte eine Strategie der rechtskonformen „Transnormierung“ diskutiert werden, die geeignet ist, vorhandene (unsichtbare) Menschen- und Grundrechte und Freiheits- und Entfaltungsrechte sorgsam in digitale, mediale und kommunikative Systeme zu überführen.
In kreativer Auseinandersetzung mit Systemen generativer Künstlicher Intelligenz sind u.a. völlig neue Strategien gefragt, die Inklusion, Humanität und Offenen Diskurs ermöglichen.
Gefragt sind Gedankenmodelle, Gastbeiträge, Kolumnen und Literaturverweise von Autoren, Journalisten und Wissenschaftlern (w/d/m). Der Fortbestand der Verlage und Kreativ-Ökonomien muss zuerst in die Zukunft gedacht werden! Elf Branchen der Kreativ- und Kulturwirtschaft können sich beweisen!
Gastbeiträge & Kolumnen anmelden: info@europress-aisbl.eu (mehrsprachig, Englisch, Deutsch)
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