Im Frühjahr 2015 wurde schon einmal über die „Putzaktion auf dem Brennerberg ( 24. 3.2015 ) in Pankow-Süd berichtet. Initiatorin Anna-Lisa P. ist ihrem Engagement treu geblieben, und hat auch in diesem Frühjahr die Putzaktion in Zusammenarbeit mit der berlinweiten Initiative “Wir Berlin e.V.” organisiert. Die berlinweite Aktion unter dem Motto „Berlin machen!“ hatte den 5./6.Mai 2017 zum Aktionstag ausgerufen, an dem viele Initiativen in ganz Berlin Grünflächen und Parks aufräumen.
Die selbst entworfenen Aufrufe auf wasserfest laminierten Kleinplakaten waren von Louisa P. baumschonend mit Paketband an den Bäumen befestigt, und kündeten schon ein ganze Zeit im Kiez rund um den Brennerberg von der geplanten Aktion.
Pankower Alpenviertel
Das Stadtquartier im Südwesten des Ortsteils Pankow grenzt unmittebar an den Ortsteil Prenzlauer Berg. „Pankow-Süd“ ist keine Ortsbezeichnung, sondern bezieht sich auf den so bezeichneten „Sozialraum“ der sozialräumlichen Gliederung des Bezirks. Besser bekannt ist das Stadtquartier als Tiroler Viertel. Dessen Straßen und Plätze erhielten ab der Erschließung am Anfang des 20. Jahrhunderts Namen mit Bezug zur österreichischen Provinz Tirol.
Der ausgedehnte Stadtplatz wurde um 1910 nach dem Anführer des Tiroler Bauernaufstandes 1809 als „Andreas-Hofer-Platz“ benannt.
Nach Aufschüttung eines Schuttbergs aus Trümmern des zweiten Weltkriegs erhielt der Platz seine heutige Tafelberg-Form und wird seitdem auch „Brennerberg“ genannt.
Seit der letzten Putzaktion 2015 ist eine Initiative entstanden, die schon enorme Verbesserungen auf dem Brennerberg mit bewirkt hat. Ein schöner neuer Spielplatz ist entstanden, der mit Rindenmulch abgedeckt ist. Hunde hält das auch ohne Zaun fern.
Auch wurden im letzten Jahr elf neue Bäume gepflanzt. Sie entfalten gerade ihr erstes Grün auf dem Brennerberg, nachdem sie zuvor jahrelang in einer Baumschule angezogen wurden.
Besen, Greifzangen, Arbeitshandschuhe und Müllsäcke von der BSR
Die Berliner Stadtreinigung hatte die Initiative rechtzeitig mit Werkzeug versorgt, für Kuchen und Getränke hatten die aktiven Mitglieder selbst gesorgt. Am 6. Mai fand sich ab 11 Uhr eine ziemlich bunte Truppe zusammen, die sich mit dem Werkzeug schnell an die Arbeit machte. Im Stadtquartier rund um den Brennerberg gibt es viele Genossenschaftswohnungen, in die in den letzten Jahren viele junge Familien und auch Alleinerziehende mit Kindern eingezogen sind. Auf dem Brennerberg ergaben sich daher einige lustige Szenen, als etwa Väter und Mütter ihre Kleinkinder erstmals mit Greifzange und noch viel zu großen Besen vertraut machten.
Mit vereinten Kräften und in kleinen Gruppen verteilten sich die Aktivisten auf dem ganzen Brennerberg, und beförderten Kippen, Abfälle, Kronkorken und störenden Unrat in die blauen Mülltüten.
Auch wenn der Pflegezustand der Grünflächen noch zu wünschen übrig lässt, so ist der Brennerberg gegenüber früheren Jahren schon merklich sauberer geworden.
Ideen und Kommunalpolitik
Tillman Wormuth von der SPD Pankow-Süd unterstützt die Aktion. Er hat den „kommunalpolitischen Blick“ und möchte helfen, den Brennerberg als grünen Stadteilpark weiter zu entwickeln, und auch weitere Ideen der Bürgerinitiative umzusetzen. Das kostet Geld. Da der ganze Bezirk Pankow einen Bearf von rund 21 Mio. € für neue Spielplatzausstattungen hat, sind im grünen Bereich jedoch enge finanzielle Grenzen gesetzt.
Die Idee für ein Platzhaus oer Bauwagen auf dem Brennerberg wird schon in der Initiative diskutiert. Eine Seilbahn zum Spielen würde zumindest thematisch gut auf den Brennerberg passen.
Tillman Wormuth schaut auch auf die wachsenden Schülerzahlen, und sieht eine mögliche Schulerweiterung der Grundschule am Brennerberg kommen. In dem Fall müsste der Kieztreff neben der Schule bebaut werden, und eine Ausweichfläche bekommen.
So ist es gut möglich, dass schon bald die Idee einer „Brennerberg-Alm“ diskutiert wird. Immerhin hat der Schuletat mehr Spielraum, und so ein Platzhaus könnte schon von den Kosten der Baustelleneinrichtung gebaut werden.