Von Stephanie Glockner
Steht Nachwuchs ins Haus, ist die Vorfreude groß. Pläne werden geschmiedet, beispielsweise für die Gestaltung und Einrichtung eines schönen Kinderzimmers oder den Kauf der ersten Babyausstattung. Viele Eltern beschäftigen sich bereits frühzeitig mit der Namensgebung. Sie durchsuchen das Internet und stöbern in den neusten Ausgaben von Büchern herum. Häufig besteht zwischen Mutter und Vater Uneinigkeit bei der Auswahl, eine gute Lösung finden sie in der Möglichkeit, zwei Vornamen zu geben.
Die 10 beliebtesten Mädchen- und Jungennamen im Jahr 2021
In letzter Zeit erfreuen sich viele alte deutsche Namen wieder großer Beliebtheit. Teils werden sie in Gedanken an die geliebten Großeltern vergeben, teils, weil sie an die Geschichte historischer Vorbilder erinnern. Die Mitarbeiter des Schwangerschaftsportals Babelli.de haben nachgeforscht und nachstehende Liste der beliebtesten Namen 2021 aufgestellt. „Die beiden großen Chartstürmer sind Theo und Leni. Bei beiden Vornamen erwarte ich im kommenden Jahr einen weiter anhaltenden Trend nach oben.“, so Patrick Konrad, Leiter der Studie.
Mädchennamen
- Emilia
- Mia
- Hannah / Hanna
- Emma
- Sofia / Sophia
- Mila
- Lina
- Ella
- Leni
- Clara / Klara
Jungennamen
- Leon
- Noah
- Finn / Fynn
- Luis / Louis
- Luca / Luka
- Ben
- Emil
- Theo
- Paul
- Henry / Henri
Veränderungen in der Rangliste
Im Bereich der Mädchennamen sind nur kleine Verschiebungen in der Rangfolge erkennbar. Einen besonders starken Zuwachs verzeichnete der Name Leni. Er rückte von Platz 25 auf 9 vor. Ansonsten hat sich auf den vorderen Rängen nur wenig verändert. Unter den Top 50 gab es insbesondere bei den Namen Malia, Zoe, Elina und Amira Veränderungen:
- Malia – vom 30. auf den 37. Platz
- Zoe – vom 14. auf den 40. Platz
- Elina – vom 27. auf den 43. Platz
- Amira – vom 38. auf den 50. Platz
Größere Verschiebungen sind hingegen bei den Jungennamen unter den Top 10 zu verzeichnen:
- Luis / Louis – vom 8. auf den 4. Platz
- Luca / Luka – vom 10. auf den 5. Platz
- Emil – vom 11. auf den 7. Platz
- Theo – vom 21. auf den 8. Platz
Außergewöhnliche Vornamen und ihre Bedeutung
Viele Eltern entscheiden sich für einen kurzen, knackigen Namen mit vier Buchstaben. Viele von ihnen stehen für bestimmte Eigenschaften, darunter Finn (der Kenntnisreiche). Im Jahr 2021 wurden auch einige Jungs Milo genannt (der Liebliche). Weiterhin wird uns in Zukunft ab und an ein Aron (der Erleuchtete), Timo (der Gottesfürchtige) und Elia (der Sonnengott) begegnen.
Letzterer stammt aus dem Hebräischen, er geht auf den Namen Elijáhu zurück. In Griechenland trifft man häufig auf Ilias (Ηλειας), er hat denselben Ursprung. Dort erfolgt die Namensgebung in der Regel nicht nach dem jeweils eigenen Geschmack. Vielmehr wird die erste Tochter nach der Großmutter, der erste Sohn nach dem Großvater, jeweils von väterlicher Seite, benannt. Die Zweitgeborenen beider Geschlechter erhalten den Vornamen der Oma bzw. des Opas mütterlicherseits. Bei allen weiteren Kindern haben Eltern freie Namenswahl.
Die ausgefallensten Namen der letzten Jahre
Viele Eltern sind auf der Suche nach einem originellen Vornamen, der möglichst einzigartig ist. Und tatsächlich schaffen sie es häufig, ihn in der Geburtsurkunde offiziell eintragen zu lassen. In Deutschland entscheiden die Standesämter bzw. die Gesellschaft für deutsche Sprache ( GfdS ) über die Ablehnung bzw. Zulassung des ausgewählten Namens. Mehr als 1.000 seltene Varianten wurden in den letzten Jahren genehmigt, darunter:
- Curly-Fay
- Bear
- Kuba
- Lieschen
- Windsbraut
Etwa zehn Prozent der Namenswünsche werden von den zuständigen Institutionen abgelehnt. Schauen wir uns nachstehende Vornamen an, kommt der Gedanke auf, dass die betreffenden Kinder Glück hatten:
- Bierstübl
- Lord
- Regenbogen
- Seestern
- Störenfried
Taufen: ja oder nein?
An diesem Thema scheiden sich die Geister, Während für gläubige oder atheistische Eltern die einzige Antwort auf diese Frage „ja“ ist, entscheiden sich andere Mütter und Väter, auch wenn sie selbst Kirchenmitglied sind, gegen eine Taufe. Bei dieser kirchlichen Zeremonie erhält der Täufling Gottes Segen. Gleichzeitig wird ein Pate bestimmt, der in guten wie in schlechten Zeiten dem Kind zur Seite steht.
Viele Eltern vertreten heute die Meinung, dass sich das Kind später in einem reiferen Alter selbst für oder gegen den Glauben entscheiden soll. Dies ist jederzeit problemlos möglich, eine Altersbegrenzung gibt es bei den Kirchen nicht. Ungetaufte junge Menschen unterliegen keinen Einschränkungen, d.h., sie können sowohl am Religions- als auch Konfirmationsunterricht teilnehmen. Auf diesen Wegen erhalten sie einen Einblick in den Glauben, der wichtig ist, um eine persönliche Entscheidung zu treffen.
Corona-Pandemie sorgt für verschobene Tauftermine
Seit nunmehr fast zwei Jahren müssen wir wegen der Corona-Pandemie mit zahlreichen Einschränkungen leben. Neben unserem Berufs- und Privatleben betreffen sie auch religiöse Veranstaltungen. Zahlreiche Eltern schieben die Taufe ihres Kinders zurzeit heraus. Da diese meist im Kreis der Familie gebührend gefeiert wird und Limits für die Personenanzahl auch bei privaten Treffen bestehen, verzichten sie momentan auf die kirchliche Zeremonie. Fakt ist: Covid-19 hat unser Leben verändert. Es gilt, neue Wege zu finden, um die Feste zu feiern, wie sie fallen. Ob Taufe, Hochzeits-, Geburts- oder Valentinstag, wir müssen uns an Feiern mit wenigen Freunden und Verwandten gewöhnen, bestenfalls in den eigenen vier Wänden.