Der Roman von Lars Mytting ist ein wunderbares Buch. Geschrieben von einem einfühlsamen norwegischen Autor, der gerade als Sachbuch-Autor den „British Book Industry Award 2016“ für das Buch „Der Mann und das Holz“ – Vom Fällen, Hacken, Feuermachen erhalten hat. In dem Sachbuch macht Mytting aus einem nostalgischen Gefühl eine Bewegung, eine sinnliche Erfahrung, eine Leidenschaft. Wenn das Feuer brennt, kann man sich dem Roman widmen, der eine ungewöhnliche Familiengeschichte entfaltet, die sich um verlorene Eltern und wertvolles Holz dreht.
„Auf einem entlegenen Bergbauernhof im norwegischen Gudbrandstal wächst Edvard mit seinem wortkargen Großvater Sverre auf. An seine Mutter hat er nur eine vage Erinnerung – an einen Duft, ein Gefühl von Wärme, einen blauen Rock. Denn die Eltern sind ums Leben gekommen, als Edvard drei Jahre alt war. Um ihren Tod wird ein Geheimnis gemacht, und auch um den Ort, an dem sie starben.
Zu diesem Geheimnis gehört auch das Schicksal Einars, des Bruders des Großvaters. Edvard weiß nur, dass er ein Meistertischler war und als junger Mann zur Ausbildung nach Paris ging. Dass er seine Werkstatt mitsamt dem Wald von Flammenbirken zurückließ. Dass für den Großvater ein Sarg geliefert wurde, lange vor dessen Tod – ein Stück Kunsttischlerei, wie es noch nie jemand gesehen hat –, und dass Einar womöglich gar nicht tot ist, wie es der Großvater behauptete.
Als dieser gestorben ist, macht Edvard sich auf die Suche nach dem Geheimnis seiner Familie. Es wird eine lange Reise, an deren Ende er mehr als nur ein Geheimnis kennt.
Die Geschichte einer verzweifelten Suche nach der Mutter, dem Vater, den eigenen Wurzeln – und einer Reise, die Edvard durch fremde Länder führt und dessen Familiengeschichte ein ganzes Jahrhundert umfasst: das Jahrhundert der großen Tragödien.“
Die Geschichte erstreckt sich in Lars Myttings Roman über zwei Weltkriege und drei Generationen. Der junge norwegischen Bauer Edvard macht sich auf, um erauszufinden, wie genau es dazu kam, dass seine Eltern vor vielen Jahren in einem abgesperrten Waldstück an der Somme tödlich verunglückten, als sie über eine verrostete Gasgranate aus dem ersten Weltkrieg stolperten. Er, der Vierjährige, verschwand danach spurlos und tauchte erst vier Tage später und 100 Kilometer entfernt wieder auf.
Er gräbt tiefer und tiefer und fördert immer mehr Erinnerungsfetzen an die Oberfläche. Immer mehr Fragen tun sich auch auf: Wie kam es zum Zerwürfnis zwischen seinem Großvater und dessen Bruder, die im zweiten Weltkrieg auf verschiedenen Seiten kämpften? Was hatte seine im KZ Ravensbrück geborene, französische Mutter ausgerechnet auf einen norwegischen Kartoffelhof verschlagen? Und was hat es mit diesem rätselhaften Erbe auf sich, einer Ladung kostbaren Nussbaumholzes, auf das seine Mutter offenbar Anspruch hatte? Bald stellt Evard fest, es interessiert sich noch jemand anderes an dieser Holzladung. Es wird spannend … .
Eine Amazon-Rezensentin schwärmt: „Was für ein wundervolles Buch! Spannend wie ein Krimi, gefühlvoll wie ein Liebesroman und nicht zuletzt auch lehrreich was die Geschichte des letzten Jahrhunderts betrifft. Das Alles kommt in einer schönen, leicht zu lesenden Sprache daher, sodass die Lektüre ein einziger Genuss ist!“
Über den Autor
Lars Mytting, geboren 1968, stammt aus Fåvang im Guldbrandsdalen in Norwegen. Er ist begeisterter Holzfäller und Kaminofenliebhaber, und sägt Bäume inzwíschen mit einer modernen Husqvarna-Motorsäge 353G. „Die Birken wissen’s noch“ ist sein dritter Roman.
Literaturhinweis:
Lars Mytting
Die Birken wissen’s noch – Roman
Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel
Suhrkamp 2016
Gebunden, 516 Seiten, 24,95 €
ISBN: 978-3-458-17673-2