Von Stephanie Mach
Lange hatten Brillenträger wenig zu Lachen. Für die Sehhilfe mussten sie sich kreative und nicht immer freundliche Umschreibungen wie „Nasenfahrrad“, „Intelligenzprothese“ oder gar „Wimpernschutzscheibe“ gefallen lassen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Die Brille entwickelt sich mehr und mehr zum schicken Lifestyle-Accessoire, das dem eigenen Look das gewisse Etwas verleiht.
Daher braucht es auch längst keine Sehschwäche mehr, um sich ein stylisches Gestell auf die Nase zu setzen. Teilweise tragen Trendsetter mit Fensterglas ausgestattete Brillen für den Wow-Faktor beim Styling. Ob Sie die Brille nun brauchen oder nicht – beim Kauf empfiehlt es sich, einen Blick auf die zeitlosen Trends zu werfen.
Styling-Tipps für Brillenträger
Brillenträger haben ein positives Image. Laut der Studie „Optics 2021 – So ticken die Deutschen beim Thema Brille“ werden sie als „cool“, „attraktiv“ und „schlau“ wahrgenommen. Grund genug für so manchen, die Sehhilfe auch dann aufzusetzen, wenn sie aus klinischer Sicht nicht notwendig ist. Bei der Auswahl einer Brille steht dabei eine Frage im Vordergrund: Welches Modell passt zum eigenen Typ?
Wer sich bei der Wahl der Brillenform unsicher ist, sollte sich zunächst mit der eigenen Gesichtsform beschäftigen. Zu den Grundregeln beim Brillenkauf gehört schließlich: Die Form des Gesichts bestimmt, welcher Brillenrahmen gewählt werden sollte. Am einfachsten haben es Personen mit einem ovalen Gesicht. Ihnen steht jede Rahmenform, sodass der persönliche Geschmack über das Brillenmodell entscheidet.
Brillenträger mit einem runden Gesicht sollten vorzugsweise zu einer eckigen Brille greifen. Browline-Modelle mit einer geraden Oberkante sind dabei ebenso stylish wie Slender-Brillen oder die klassisch-rechteckigen Ausführungen. Ist dagegen das Gesicht eher kantig, darf die Brillenform umso runder sein. Soll es nicht unbedingt die kreisrunde Brille à la Harry Potter sein, sind auch Cateye-, Windsor- oder Panto-Rahmen denkbar.
Letztere zeichnen sich am unteren Glasrand durch eine runde Form aus. Oben verlaufen sie dagegen oval. Die außergewöhnliche Rahmenform wird durch einen markanten Steg ergänzt. Der Panto-Rahmen ist daher auch für Menschen mit einem herzförmigen Gesicht eine gute Wahl. Alternativ greifen diese zu Karree-Brillen oder rahmenlosen Modellen.
Neben der Grundform des Brillenrahmens spielt dessen Dicke eine wichtige Rolle für das Styling. Hierbei gilt die Faustregel: Ein schmales Gesicht braucht einen schmalen Rahmen. Ist die Gesichtsform etwas breiter, darf auch die Rahmendicke zunehmen. Als zeitloser Trend, der rund um die Augen viel Platz für sich beansprucht, kommt die Atheisure-Brille infrage. Diese mischt funktionale Sportbrille und elegante Alltagsbrille miteinander.
Was zeichnet die All-time-Brillentrends für Damen aus?
Die Wahl der Rahmenform ist der erste Schritt, um beim Optiker eine Alltagsbrille auszuwählen. Doch auch auf das Rahmenmaterial sollte vor der endgültigen Kaufentscheidung ein Auge geworfen werden. Den Klassiker bilden hierbei die Kunststoffrahmen, die Sie in jeder erdenklichen Farbe erhalten. Soll das Brillendesign etwas außergewöhnlicher sein, empfehlen sich Rahmen mit Farbverläufen. Das Ombré-Design wird von der Brillenoberseite zur -unterseite entweder heller oder dunkler, wobei die Farbveränderung meist nur sanft ausgeprägt ist.
Nachhaltigkeit wird auch vielen Trendsettern immer wichtiger, sodass Mode ohne Plastik an Bedeutung gewinnt. Wer bei der Brille auf Kunststoff verzichten möchte, ist mit Modellen mit Metallrahmen gut beraten. Die dezenten Fassungen wirken besonders elegant und können auch dem gemütlichen Couch-Outfit eine schicke Note verleihen. Frauen mit einem kühlen Teint sollten Metallrahmen am besten in Schwarz oder Silber wählen. Dagegen passen zu einem warmen Hautton goldene und roségoldene Metallrahmen.
Eine weitere Alternative zum Kunststoffrahmen sind Brillenfassungen aus Holz. Das allergiefreundliche Naturmaterial kann gleich mit mehreren alltagstauglichen Eigenschaften punkten. Es ist angenehm in der Haptik, griffig und besonders beständig. Durch die Verarbeitung weisen die Holzrahmen Wasser ab und quellen nicht auf. Das erleichtert die regelmäßige Reinigung der Brille. Warum bei dieser auch die Gläser keinesfalls außer Acht gelassen werden sollten, zeigt diese 2020 veröffentlichte Studie.
Haben Sie sich für eine Brillenform und ein Rahmenmaterial entschieden, nimmt ein weiterer Faktor auf die Brillenauswahl Einfluss: die Farbe. Wie die Kunststoffbrillen werden auch Metall- und Holzbrillen in einer Vielzahl an Farbtönen angeboten. Welcher davon zum eigenen Typ passt, hängt vorrangig von der Haut- und Haarfarbe ab. Auch die bevorzugte Kleiderfarbe kann darüber entscheiden, welche Brillenfarbe die richtige für Sie ist.
Steht Ihnen der Sinn nicht nach langem Suchen, können Sie sich statt für einen farbigen Rahmen für ein transparentes Brillengestell entscheiden. Die transparenten Fassungen fallen im Vergleich zu einer klassischen Brille kaum im Gesicht auf. Dementsprechend handelt es sich um eine gute Alternative zu rahmenlosen Modellen, denen es teilweise an Stabilität fehlen kann.
Wie sehen zeitlose Brillentrends für Männer aus?
Markant sollen sie sein, die Brillen für den Mann. Zu den zeitlosen Klassikern gehören auffällige Acetat-Rahmen in Braun- oder Sandtönen. Sie verleihen dem Brillendesign einen Hauch der 1970er-Jahre. Wer lieber den Nerd-Look bevorzugt, kann zum klassisch schwarzen Kunststoffrahmen in runder oder eckiger Form greifen. Für Männer mit einem besonders markanten Kiefer sind ovale Modelle eine gute Wahl. Sie gleichen die eckige Gesichtsform ein wenig aus.
Die Pilotenbrille gehört ebenfalls zu den All-time-Favoriten vieler Brillenträger. Besteht der Rahmen aus Metall, erhalten die Sehhilfen einen eleganten Retro-Charme. Sportlicher sehen dagegen Aviator-Brillenfassungen aus Kunststoff oder Acetat aus. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass der Rahmen einer Pilotenbrille schmaler ausfällt als bei anderen Rahmenformen. Ansonsten kann er aufgrund der auffälligen Form schnell zu aufdringlich wirken.