Die SARS-Covid-19 Pandemie verstärkt sich zu einer massiven vierten Welle der Infektionen. Die Impfung von Kindern wird daher als neue Option geprüft. Das zuständige Expertengremium ist die Ständige Impfkommission (STIKO), die beim Rober-Koch-Institut (RKI) angesiedelt ist, und sich ein unabhängiges Urteil bildet:
„Die Ständige Impfkommission (STIKO) entwickelt Impfempfehlungen für Deutschland und berücksichtigt dabei nicht nur deren Nutzen für das geimpfte Individuum, sondern auch für die gesamte Bevölkerung.
Die STIKO orientiert sich dabei an den Kriterien der evidenzbasierten Medizin. Während für die Zulassung einer Impfung deren Wirksamkeit (zumeist im Vergleich zu Placebo), deren Unbedenklichkeit und pharmazeutische Qualität relevant sind, analysiert die STIKO darauf aufbauend neben dem individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnis auch die Epidemiologie auf Bevölkerungsebene und die Effekte einer flächendeckenden Impfstrategie für Deutschland. Außerdem entwickelt die STIKO Kriterien zur Abgrenzung einer üblichen Impfreaktion von einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung. STIKO-Empfehlungen gelten als medizinischer Standard.“
Die STIKO ist ein unabhängiges Expertengremium, dessen Tätigkeit von der Geschäftsstelle im Fachgebiet Impfprävention des Robert Koch-Instituts koordiniert und beispielsweise durch systematische Analysen der Fachliteratur unterstützt wird. Ziel ist es, die Impfempfehlungen an neue Impfstoffentwicklungen und Erkenntnisse aus der Forschung optimal anpassen zu können.
Die STIKO wurde im Jahr 1972 beim damaligen Bundesgesundheitsamt eingerichtet. Aufgrund der Bedeutung ihrer Impfempfehlungen wurde sie mit dem Infektionsschutzgesetz im Jahr 2001 gesetzlich verankert. Seit dem Jahr 2007 sind die von der STIKO empfohlenen Impfungen Grundlage für die Schutzimpfungsrichtlinie (SI-RL) des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und werden mit Aufnahme in die SI-RL Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hält ein Informationsangebot bereit, das erklärt, wie Impfempfehlungen zustande kommen – und hat dies in einer interaktiven Grafik allgemeinverständlich aufbereitet:
Wie Impfempfehlungen zustande kommen – Die ständige Impfkomission (STIKO)
STIKO-Empfehlungen zur Impfung von Kindern und Jugendlichen
Für Kinder unter 12 Jahren stehen eine Zulassung entsprechender Impfstoffe und deren Beurteilung durch die STIKO noch aus – Stand: 18.11.2021.
Die STIKO spricht in der 9. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung (August 2021) eine allgemeine COVID-19-Impfempfehlung für alle 12- bis 17-Jährigen aus. In der 13. Aktualisierung empfiehlt die STIKO Personen, die jünger als 30 Jahre sind, ausschließlich mit dem Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer zu impfen.
Für Kinder ab 5 Jahren stehen bereits zugelassene Impfstoffe in Israel und USA bereit. Die STIKO-Empfehlungen für die Impfung von Kindern zwischen 5-12 Jahren sind noch in der Begutachtung. Eine Empfehlung wird voraussichtlich noch im Dezember 2021 publiziert.