Mittwoch, 09. Oktober 2024
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St. Josefsheim in Prenzlauer Berg muss geschlossen werden

St. Josefsheim

Auf einer von der Hausleitung eingeladenen Versammlung wurde am letzten Montag den Bewohner*innnen des St.Josephsheim und ihren Angehörigen die schlechte Botschaft mitgeteilt:

„Das Caritas-Seniorenheim St. Josefsheim muss nach 74 Jahren zum 30.09.2019 geschlossen werden. Die Gründe für diese Entscheidung sind Defizite im baulichen Brandschutz.“

Die Caritas Altenhilfe GGmbH (CAH), Trägern von 75 Senioreneinrichtungen an 53 Standorten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, steckt in einem Dilemma zwischen Brandschutzanforderungen und Fürsorgepflichten für seine hochbetagten und zum gro0en Teil pflegebedürftigen Bewohner*innnen.

Christoph Schulze , Geschäftsführer der Caritas Altenhilfe GGmbH sagte dazu: „Als Träger der Einrichtung bedauern wir diese Entscheidung sehr. – Uns ist bewusst, dass die Schließung für unsere Bewohnerinnen und Bewohner sowie unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen tiefen Einschnitt mit sich bringen wird und sehen uns in einer besonderen Verantwortung, die notwendigen Schritte mit der größtmöglichen Unterstützung und Fürsorge für Bewohner und Mitarbeiter durchzuführen.“

Vorgeschichte und Übernahme des Hauses durch die CAH

Die Caritas Altenhilfe GGmbH hatte die Trägerschaft im Jahr 2011 von der Josefsheim GmbH übernommen. Das St. Josefsheim Einrichtung war zuvor baulich saniert worden. Bei Reparaturarbeiten an den Decken fielen Brandschutzmängel auf. Eine Überprüfung des baulichen Zustandes und ein umfassendes Brandschutzgutachten zeigten erhebliche Mängel im baulichen Brandschutz auf.
Aufgrund des Denkmalschutzes und baulicher Besonderheiten sin diverse Zugänge zu Fluren und Treppenhäusern nicht ausreichend brandschutztechnisch gesichert.
Die Übergangslösung mit einer modernen Brandmeldeanlage, die direkt zur Feuerwehr aufgeschaltet ist, reicht für einen Weiterbetrieb des St. Josefsheim nicht aus.

Die CAH hattey seit Kenntnis der Brandschutzmängel alle Wege geprüft, um einen Sanierung im laufenden Betrieb zu sichern und zu beseitigen.

Wirtschaftliche Entscheidung zur Schließung des St. Josefsheim

Die beabsichtigte Schließung des des St. Josefsheims wird von der CAH mit vielen Argumenten unterstützt:

„Eine Sanierung im laufenden Betrieb als auch durch temporäre Verlegung der Bewohnerinnen und Bewohner wäre mit großen Belastungen aller Beteiligten versehen.“

„Die Dauer einer Sanierung wäre zudem aufgrund der Besonderheiten des Gebäudes nicht absehbar.“

„Das Risiko für Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen im Falle eines Brandes kann der Träger trotz aller organisatorischen und technischen Maßnahmen nicht mehr länger tragen.“

Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der Trägrin CAH haben daher gemeinsam die Schließung beschlossen, und haben die „Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige und alle Mitarbeitenden der Einrichtung umgehend über die Schließung des St. Josefsheimes und deren Gründe informiert.“

Hilfestellung für Umzüge, neue Heimplätze und neue Arbeitsplätze

Die Trägerin Caritas Altenhilfe GGmbH muss nun Auswege suchen, und bietet den Bewohnern und deren Angehörigen Unterstützung und Umzugshilfen an, einschließlich Kostenübernahmen. Geschäftsführer Christoph Schulze ist auch um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besorgt: „Soweit wie möglich, werden wir allen Mitarbeitenden aus dem Seniorenheim St. Josefsheim in unseren anderen Häusern einen Arbeitsplatz anbieten“, versprach er.

Der Schließungsbeschluß wurde von Betroffenen Bewohnern und Angehörigen stark kritisiert. Auch mögliche rechtliche Schritte gegen die Schließung wurden angeführt. Die Trägerin Caritas Altenhilfe GGmbH hat jedoch das infolge von Brandschutzauflagen entstandene Dilemma offen kommuniziert, und die Fakten auch auf der Internetseite dargestellt.

Sanierungs- und Entwicklungspläne für das St. Josefsheim

Das unter Denkmalschutz stehende St. Josefsheim soll nach der Sanierung weiterhin seine caritativ-kirchliche Nutzung des Gebäudes und des Geländes behalten.geben. Geplant wird der Bau einer stationären Altenhilfeeinrichtung, dazu soziale Angebote für alle Generationen und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Aufgrund neuer baurechtlicher Anforderungen sind damit natürlich auch Aufwertungen des baulichen Bestands und notwendige Anpassungen an moderne Pflegestandards verbunden.

Das Mutterhaus der Ordensschwestern ist laut CAH nicht von Sanierungsmaßnahmen betroffen. Auch die Kirche und das benachbarte Wohnhaus mit dem Projektladen Caridoo vom Caritasverband bleiben erhalten.

Weitere Informationen:

www.caritas-altenhilfe.de

m/s