/// Glosse /// – Das juristische Gezerre um die Einrichtung einer „temporären Spielstraße“ in einem Straßenabschnitt der Gudvanger Straße, vor den Häusern 16-22, bringt offenbar eine seltsame Lösung hervor: „Temporäre Straßen-Spieltage“, jeweils in der warmen Jahreszeit von April bis Oktober. Der Kompromiß zwischen Bezirksamt Pankow und klagefreudigen Anwohnern, die ihre Rechte als Autobesitzer und Anspruchsteller auf einen wohnungsnahen Parkplatz verteidigen, sieht nun einmal im Monat Spieltage vor.
Einmal im Monat, jeweils am ersten Mittwoch von 14-18 Uhr, soll der umstrittene Straßenabschnitt vor der Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule als Spielstraße ausgeschildert werden. Bei Regenwetter haben die Kinder eben Pech!
So wird aus einer guten Idee eine kommunalpolitische Posse, bei der nun die Pankower BVV in Gefahr steht, sich lächerlich zu machen. Es entsteht hier ein Präzedenzfall, bei dem Autobesitzer Verwaltungs- und Verkehrsrecht gegen die Rechte von Kindern, Eltern und Schülern ins Feld führen.
Wenn die bezirkliche Kommunalpolitik ihre Glaubwürdigkeit wahren will, muss nun das Baurecht genutzt werden: eine Beschlußlage zur Entwidmung öffentlichen Straßenlandes am Humannplatz ist der nächste logische Schritt!
Die technische Lösung: zwei Parkplatz-Flächen jeweils an der Wichertstraße und Erich-Weinert-Straße. In der Mitte nur noch Feuerwehrzufahrt und Zufahrt für Versorgungsfahrzeuge mit Sonderrechten. Kinderspiel stellt sich ganz ungeregelt und spontan auf dem Freiraum ein.