Goyas späte Radierungen, entstanden gegen Ende seines Lebens. Sie entfalten Auch rund 200 Jahre nach ihrer Entstehung bis heute eine magische ins Bewusstsein drängenden Wirkung, der der Betrachter sich kaum entziehen kann. Das neue Stück der cie. toula limnaios greift diese Bilder auf.
Das neue Stück „Miles Mysteries“ ist angeregt von Goyas Bilder, Formen und Gebärden, die bisher nur im menschlichen Geiste existierten. In einem Geiste, der entweder verdunkelt und verwirrt ist aus Mangel an Aufklärung, oder einem Geist, der überhitzt ist durch die Zügellosigkeit der Leidenschaften. Goyas „Schwarze Bilder“ sind deshalb zeitlos und allgegenwärtig, weil wir uns selbst in einem Spiegel wiederfinden.
Die Tanzompagnie greift Goyas Bilder auf, übersetzt sie in eine neue Form. Statt einer unmittelbaren choreographischen Inszenierung von Goyas Bildern, verwandeln die Tänzer sie in eine Begegnung mit den Spuren der conditio humana, deren Ergründung in der Arbeit von cie. toula limnaios zunehmend eine Rolle spielt.
In „miles mysteries – die schreienden Bilder“ stauen sich zurückgehaltene Wut, Enttäuschung, Hoffnungslosigkeit, Ängste, Melancholie und Träume auf und entladen sich in einem Schrei. Wenn Normalität und Irrsinn sich verkehren, steigt Ungeheuerliches hoch.
Die Kritik ist schon begeistert:
„miles mysteries“ ereignet sich in einem Niemandsland, geheimnisvoll und dennoch nicht weniger real, bevölkert von Figuren an der Schwelle zwischen Norm und Wahn, Licht und Schatten, Erscheinung und Verschwinden – eine Vision des Bizarren.
„Das Beeindruckendste an der cie. toula limnaios ist nicht das unglaubliche Gefühl für Raum und Bewegung, noch die Weisheit im Umgang mit den malerischen Mitteln oder die Qualität der Tänzer. Es ist nicht nur, dass eine gute Aufführung zu erwarten ist, sondern Toula Limnaios erhöht die Ausdruckskraft von Tanz … Sieht man eine Aufführung der Compagnie, sind nicht nur einfach die Tänzer zu sehen, sondern eine Innenschau in uns selbst, die Konflikte unserer Existenz reflektiert. Sie können durch Bewegungen und poetische Bilder Empfindungen im Betrachter auslösen mit einem Tanz, der die Möglichkeiten der Körpersprache erweitert, weshalb sich Toula Limnaios als eine der großen Schöpfer des zeitgenössischen Tanzes festigt und ihre Compagnie heute eine der ausdrucksstärksten ist.“ (VIVADANÇA, Silvana Moura, Mai 2014).
miles mysteries (Premiere)
1. – 3. & 7. – 10. & 14. – 17. August 2014, um 21 Uhr
Konzept / Choreographie: Toula Limnaios | Musik: Ralf R. Ollertz | Tanz/ Kreation: Giacomo Corvaia, Marika Gangemi, Elia López, Samuel Minguillon, Hironori Sugata, Karolina Wyrwal, Inhee Yu | Assistenz: Carlos Osatinsky | Lichtdesign: Felix Grimm | Raum/ Kostüme: Antonia Limnaios/Toula Limnaios | Public Relations: Silke Wiethe
Eine Produktion der cie. toula limnaios mit freundlicher Unterstützung der Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin. Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin.
Eintritt: 18 €, erm. 10 €, Tickets: 440 44 292, , ticket@halle-tanz-berlin.de | HALLE TANZBÜHNE BERLIN ist Partner der tanzcard.
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