Die Beschwerden über Verkehrsengpässe im Norden von Pankow häufen sich. Immer wieder erreichen Mails die Redaktion, auch umfangreiche Rundmails werden versendet, mit Presseverteiler, Bezirksamt – bis hin zur Senatskanzlei und zum Regierenden Bürgermeister. Die wichtigsten Ärgernisse betreffen die Taktzeiten der Metrotram M1, die überfüllten Busse und auch alltägliche Staufallen für PKW-Fahrer. Ein Sicherheitsproblem für Fußgänger erwächst überdies am Pankower Tor.
![Engpass am Pankower Tor](https://www.pankower-allgemeine-zeitung.de/Aktuelle-News-Berlin-Pankow//wp-content/uploads/2015/09/engpasspankowertor639-600x271.jpg)
Metro-Tram M1
Die Metro-Tramline M1 ist in den Berufsverkehrszeiten oft überfüllt. Die von der BVG im Mai angekündigte „Taktverdichtung“ durch eine Zusatzfahrt zwischen 7 und 7:20 Uhr ist nicht ausreichend. Beanstandet wird auch der 20-Minuten-Takt, der in Nordend und Rosenthal lange Wartezeiten verursacht.
Die BVG hat bisher wegen der überraschend aufkommenden Knappheit bei Tram-Fahrern noch keine Taktverdichtung umsetzen können. Zudem haben die Baumaßnahmen zum Austausch der Tram-Gleise vom Pankower Zentrum und bis nach Niederschönhausen und der zeitweilige Busersatzverkehr die Geduld der Anwohner strapaziert.
BVV Pankow setzt sich für Taktverdichtung ein
Auf mehrfache Mails und Eingaben hat die Pankower BVV schon längst reagiert und folgenden Beschluss gefasst:
„VII-0878 Taktverdichtung auf dem nördlichen Ast der M1
Das Bezirksamt wird ersucht:
1. sich gegenüber dem Senat, dem VBB, dem Center Nahverkehr und der BVG erneut und aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen bekräftigend für die zügige Prüfung und die Realisierung einer Straßenbahnverbindung als Nordosttangente Wittenau – Rosenthal – Pankow – Heinersdorf – Weißensee gemäß dem Beschluss VI-0153 einzusetzen, die tagsüber als Metro-Straßenbahn mindestens in einem durchgängigem 10-Minuten-Takt betrieben werden soll.
2.gemeinsam mit den genannten Akteuren nach geeigneten Zwischenlösungen für eine zügige Taktverdichtung zu suchen.
Torsten Hofer (SPD) hat als Ausschussvorsitzender für Eingaben und Beschwerden auch entsprechende neue Beschwerdemails beantwortet.
Die BVG hat bisher noch keine offizielle Erklärung verlautbart. Noch besteht eine Hoffnung, dass es zur bevorstehenden Umstellung auf den Winterfahrplan weitere Verbesserungen geben kann.
![Tram-Linie 50 in Französisch Buchholz](https://www.pankower-allgemeine-zeitung.de/Aktuelle-News-Berlin-Pankow//wp-content/uploads/2015/09/tram50franzbuchholz-600x360.jpg)
Haltestellen-Verkehrsinseln am S-Bahnhof-Pankow
Die beiden Haltestellen-Verkehrsinseln in der Berliner Stra0e sind in den Spitzenzeiten häufig überfüllt. Insbesondere für Mütter mit Kinderwagen und für ältere Menschen mit Rollator ist dann kaum noch Bewegungsraum frei. Aufgrund der weiten Taktzeiten werden die Fahrspuren und Gleise oft von eiligen Fußgängern gequert. Diese versuchen noch in letzter Sekunde zwischen Trams und Bussen auf die Verkehrinsel zu gelangen, um noch mitfahren zu können. Dabei besteht höchste Unfallgefahr. Die Haltestellen-Situation wird sich nicht kurzfristig verbessern lassen, denn die Planung reicht in eine Zeit zurück, als noch von einer Schrumpfung der Einwohnerzahl Berlins auszugehen war.
Heute rächt sich, dass man beim Brückenschlag von S-Bahn und Fernbahn gespart hat, und eine zu enge und zu niedrige Brücke gebaut hat. Eine Neuordnung der Haltestellen-Situation muß jedoch geplant werden, und in die Neubaupläne zur Bebauung des ehemaligen Rangierbahnhofs Pankow eingepasst werden.
Straßenverkehr und Staugefahren
Im Berufsverkehr sind viele Straßen und Kreuzungen überlastet. Doch in Pankow gibt es seit der Fertigstellung großer Straßenneubauvorhaben wie in der Berliner Straße und in der Blankenburger Straße eine Verbesserung der Lage. Leider bilden sich unnötige Staus bei Auffahrunfällen und aufgrund Halten in zweiter Spur, beim Einfädeln und Abbiegen.
Da sich manche Staus vorhersehbar zu bestimmten Zeiten im Pankower Zentrum bilden, können nur die Autofahrer selbst etwas ändern. Wie wäre es, das Zentrum zu umfahren, eine andere Strecke auszuprobieren? Oder ist es möglich, die Arbeitszeiten um eine Stunde zu verlegen, und Gleitzeiten einzuplanen? Oder sollte man Staus einfach meiden, ins Parkhaus der Rathauspassage fahren, und anstehende Erledigungen und Einkäufe tätigen – statt sich mit einem „Kraft-Stau-Zeug“ im Stop-and-go-Verkehr fortzubewegen?
Leser-Aktion: Was sind Ihre größten Staustellen?
Wo stehen Sie im Stau? Wo ist es gefährlich? Wo wird Ihre Geduld überfordert? Schreiben Sie uns! Auch Fotos sind hilfreich!
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