Donnerstag, 10. Oktober 2024
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Weißensee: Quartier WIR gewinnt Bundespreis UMWELT & BAUEN

Neues Quartier WIR in Weissensee

Der erstmalig vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt (UBA) ausgelobte „Bundespreis UMWELT & BAUEN“ hat auch ein Projekt in Weißensee mit einem der vier Hauptpreise ausgezeichnet.
Das Quartier WIR in Berlin-Weißensee ist ein Wohnprojekt in der Kategorie „Quartiere“. Die aus fünf Mehrfamilienhäusern bestehende kleine Siedlung überzeugte die Jury durch den gemeinschaftlichen Planungsprozess, die Integration unterschiedlicher sozialer Gemeinschaften, eine positive Ökobilanz durch den Holzbau und den KfW-40-Standard sowie die Maßnahmen zur Luftqualität.
Thomas Bestgen, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der UTB Projektmanagement GmbH hat das Projekt entwickelt und realisiert:

„Wir freuen uns sehr, dass der Kerngedanke der UTB-DNA in Weißensee für nachhaltige Stadtentwicklung durch sozial-, kulturell- und funktionsgemischte urbane Quartiere Anerkennung findet“, freut sich . „Damit geben wir uns jedoch nicht zufrieden, denn unsere Quartiere müssen auch hohen ökologischen und architektonischen Ansprüchen genügen und gleichsam bezahlbaren Wohnraum bieten.“

Größtes Holzbau-Wohnprojekt in Berlin
Berlins größtes Holzbau-Wohnprojekt besteht aus 160 Wohneinheiten, die als Quartier mit fünf Gebäuden einen lebendigen Mix an barrierearmen Wohnungstypologien für Familien, Singles, Jung und Alt bieten.
Das rund 7.000 Quadratmeter großen Grundstück in ruhiger Lage, wurde auf der Erweiterungsfläche eines jüdischen Friedhofs neu errichtet.

Eigentumswohnen und Genossenschaftswohnen
Ein Gebäude wurde mit 38 Eigentumswohnungen realisiert. Die anderen vier Gebäude der „BeGeno16 – Besser Genossenschaftlich Wohnen von 2016 eG“ ermöglichen genossenschaftliches Wohnen in ganz unterschiedlichen Wohnformen.
Kooperationen mit sozialen Trägern ermöglichen Wohngemeinschaften in sogenannten Clusterwohnungen für Kinder- und Jugendliche,  sowie für Demenzerkrankte. Sechs Wohnungen bieten Geflüchteten eine neue Heimat, die dank privater Patenschaften für die einbezahlten Genossenschaftsanteile zu sozialverträglichen Mieten zur Verfügung gestellt werden.

Beteiligung bereits in der Entwurfs- und Planungsphase
Schon vor dem Planungsbeginn wurde für die Akzeptanz des neuen Quartiers in der Nachbarschaft geworben. Beteiligungsformate ermöglichten den zukünftigen Bewohnern, ihre Ideen frühzeitig einzubringen.

Halboffene Gemeinschaftsflächen für Bewohner und Nachbarschaft
Von den Gemeinschaftsflächen im öffentlichen Raum profitieren nicht nur die Menschen im Quartier, sondern auch die direkte Nachbarschaft mit Kita, Ausbildungsrestaurant und Lernschwimmbad mit angeschlossener Physiotherapie.

Gemeinschaftsräume für Bewohner im Quartier
Zwei große Dachterrassen, Gemeinschaftsraum, ein Multifunktionsraum und eine Werkstatt sind ausschließlich für die Bewohner im Quartier zugänglich.
Zwei Tiefgaragen, eine davon mit zehn Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, zwei Fahrradgaragen für insgesamt 180 Fahrräder sind in den Gebäuden integriert.
Ein großer Spielplatz mit Trinkwasserstelle im Außenbereich, offene Privatgärten sowie eine Durchwegung und Plätze ohne Autoverkehr bieten den Bewohnern und Bewohnerinnen eine hohe Wohnqualität.
Sechs soziale Träger sind beteiligt, die hier auch gesichertes Wohnen für Menschen mit Betreuungsbedarf in den verschiedenen Häusern anbieten.

Holzbauqualitäten: Wohnung im Quartier WIR - Foto: © Erik-Jan Ouwerkerk
Holzbauqualitäten: Wohnung im Quartier WIR – Foto: © Erik-Jan Ouwerkerk

Projektentwicklung mit Planungswettbewerb
Deimel Oelschläger Architekten aus Berlin siegten mit ihrem Entwurf im Planungswettbewerb. Sie plädierten für Holz als Hauptbaustoff, der rund 70 Prozent der Konstruktion ausmacht.
„Der Holzanteil im Quartier WIR beträgt rund 5.000 m³ und entzieht somit der Atmosphäre knapp 3.500 Tonnen CO2. Der nachwachsende Rohstoff Holz hat viele ökologische Vorteile und leistet so einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, bestätigte Architekt Christoph Deimel.

Holzhybridbwauweise – fast mit „Passivhaus-Standard“
Die Vier- und Fünfgeschosser entstanden in Holzhybridbauweise: Keller und Treppenhäuser bestehen aus Beton, während konstruktive Bauteile wie Wände, Stützen, Decken und Träger in Holzbauweise, vielfach sichtbar und unbehandelt, ausgeführt wurden.
Das verbaute Holz lieferte die Firma Binderholz in Österreich. Der Holzbau, Dachdeckerarbeiten sowie die Fenster und Türen wurden vom Unternehmen Terhalle im Münsterland erstellt.
Die Landschaftsarchitekten gruppeF sorgten für eine extensive Begrünung der Hausdächer.
Alle Gebäude entsprechen dem Standard KfW-Effizienzhaus 40: Sie verbrauchen rund 60 % weniger Energie als vergleichbare Neubauten und erreichen nahezu die Werte eines Passivhauses.

Bundespreis UMWELT & BAUEN
Der Bundespreis UMWELT & BAUEN richtet sich an alle Akteure der Bauwirtschaft, darunter Bauherren, Bauträger, Architekten, Stadt- und Landschaftsplaner, die sich dem nachhaltigen Bauen unter hoher architektonischer Qualität verschrieben haben und zeichnet beispielhafte Projekte aus.



Die 1996 in Berlin gegründete UTB Projektmanagement GmbH gehört zu den besonders innovativen Projektentwicklern in Berlin. UTB entwickelt mit rund 40 Mitarbeitenden nachhaltige urbane Stadtquartiere im Kernmarkt Berlin sowie weiteren Städten wie Greifswald und Weimar. Mit partizipativen Planungs-Ansatz und dem Leizbild der „gemischten Stadt“ als Leitbild, kuratiert die UTB inklusive Projekte allein oder mit verschiedenen Projektträgern für Menschen unterschiedlicher Herkunft und individuellen Möglichkeiten. Mehr als 30 Projekte wurden bisher realisiert oder sind zurzeit in der Planung, darunter das Lokdepot, das Lichtenrader Revier mit Alter Mälzerei.

Mehr Informationen:
www.utb-berlin.de