1. Mai 2015 – Tag der Arbeit, Tag zum Demonstrieren, … „Ausspannen, … „Nachdenken“! Soll etwas Politisches geschrieben, etwas berichtet werden? – Die Gedanken kreisten, und die Entscheidung war angesichts des frischen und klaren Wetters plötzlich auch klar: „Radeln“, „Ausspannen“, „Nachdenken“ …. „Sortieren von Gedanken“ war angesagt!
Soll etwas zur Zukunft der Arbeit geschrieben werden? Etwas, das aufklärt? Ordnet? Erklärt? Der schöne Nachmittag des 1. Mai 2015 verging wie im Fluge. In der schönen Nachmittagssonne im Café reiften nach einer ausgiebigen Radtour und mehreren durchgeblätterten Zeitungen die Gedanken: Die „Zukunft der Arbeit – ist schon da!“.
Doch wo fängt man an, davon zu erzählen? Ist nicht überall ein Stück Zukunft zu finden? Gibt es auch in Pankow schon „die Zukunft der Arbeit zu besichtigen? Machen wir uns überhaupt ein richtiges Bild, wenn wir noch von „Arbeit“ sprechen?
Etwas grundsätzlich Neues passiert …
129 Jahre nach der Haymarket-Rede von August Spies, Chefredakteur und Herausgeber der sozialistischen Arbeiter-Zeitung in Chicago, die den Impuls für den weltweiten „Tag der Arbeit“ legte, geschieht auf der ganzen Welt etwas ganz Neuartiges.
Es bahnt sich eine Zeitenwende an: Erfindungen, Technologien und Prozessinnovationen sind Realität geworden, die alle künftigen „Tage der Arbeit“ in ein völlig neues Licht der Aufmerksamkeit tauchen werden. Auch unsere gewohnten Begriffe von Arbeit, Erwerbsarbeit und die philosophischen Kategorien von Arbeit, Handwerk und Kunst werden sich verändern. Die ökonomischen Begriffe von „Arbeit“ als Produktionsfaktor, und der Begriff der Industriearbeit werden sich sogar revolutionieren.
Auf der letzten Hannover-Messe wurde wichtige Leit-Innovationen gezeigt, die unter dem Begriff „Vernetze Industrie“ und „Industrie 4.0“ angesprochen werden. Im Abschlußbericht zur Hannovermesse kann man einen Einblick bekommen. Doch reicht ein lapidares „Industrie 4.0“ aus, um ein umfassendes Verständnis der laufenden industriellen Revolution zu erlangen? Ist das Wort von der „Digitalisierung“ von Industrie und Gesellschaft zureichend?
Bildung, Kreativität – Denken in Prozessen im ABB-Trainingscenter in Wilhelmsruh
Auf der Suche nach einer Antwort bin ich längst in Pankow fündig geworden! Hier ist einer der wichtigen Taktgeber der neuen industriellen Revolution mit einem gro0en Team tätig. Das Team befasst sich mit ganz wichtigen Basisfragen:
„Wie kommen digitales, technologisches und mechatronisches Wissen, handwerkliche Fähigkeiten, Kreativität, Innovationsdenken und Prozeßdenken in hoch innovativen Berufen in die Köpfe von Auszubildenden, Studenten und Arbeitnehmern hinein? Natürlich geht es nicht mit dem „Nürnberger Trichter“, sondern mit viel Empathie, menschlicher und pädagogischer Kompetenz – und mit einer besonderen Herangehensweise, Wissen in Portionen und einzelnen Technologie-Schritten zu vermitteln, einzuüben – und auszuprobieren.
Bernhard Antmann wurde am 24. April 2015 für seine Verdienste als langjähriger Leiter des ABB Training Centers in Wilhelmsruh mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. In den Ehrungen wird Antmann dafür gedankt, in Wilhelmsruh „… einen Ausbildungsstandort von überregionaler Bedeutung geschaffen zu haben, an dem 700 junge Menschen aus ganz Berlin in 16 Berufen ausgebildet werden.“ Doch das ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit.
Antmann ist „Metaller“, und begann mit einer Lehre als Dreher bei Bergmann-Borsig. Er hat den Wandel der Metall- und Elektroindustrie, Bahntechnik und Gasturbinentechnik am Industriestandort Wilhelmsruh von der „Pike auf“ miterlebt.
Die eigentliche Innovation liegt in der kontinuierlichen Modernisierung der Ausbildung, die in Wilhelmsruh 1927 einst ganz klassisch und traditionell mit der Lehrwerkstatt der ehemaligen BBC begann.
Heute bildet das ABB Trainingscenter mit über 40 hochqualifizierten Ausbildern, Lernbegleitern und Trainern für den Einsatz neuester Technologien in 30 Berufen und 8 Dualen Hochschulstudiengängen aus.
Die wohl bedeutendste Innovation war die konsequente Modularisierung der Ausbildungen im Bereich der Mechatronik und Elekztrotechnik, und die Etablierung einer bundesweiten einheitlichen Verbundausbildung. Der konzerninterne Nachwuchs für ABB aber auch für mehr als 700 kooperierende Verbund-Betriebe kann so ausgebildet werden. Das System der modularen Ausbildung unterliegt einer Qualitätssicherung und ständigen Modernisierung – ein System das inzwischen zu einem großen Vorbild für die Ausbildung in Hochtechnologie-Branchen geworden ist.
Vom „Leitbild Industrie 4.0“ zur Mensch-Maschine-Kooperation
In der Automobilproduktion und bei vielen Fertigungstechnologien spielen Fertigungs-Roboter und Handhabungsmaschinen schon seit fast zwei Jahrzehnten eine große Rolle.
„Industrie 4.0“ ist ein Zukunftsprojekt im Bereich der Hightech-Strategie der deutschen Bundesregierung, mit dem in erster Linie die Informatisierung der Fertigungstechnik vorangetrieben werden soll. Ziel ist die „intelligente Fabrik“ (Smart Factory), die sich durch Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz, ergonomische Gestaltung und die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse auszeichnet. Das Produkt: z.B. Serienautos, heute in vielen Variationen und individuell konfigurierten Modellvarianten.
Die technologische Grundlage sind „Cyber-physische Systeme“, Prozeßleitsysteme, Computer und sensorgesteuerte Fertigungsstraßen. Abgeleitet davon wurde die Plattform Industrie 4.0., die aber schon im Februar 2015 von Reinhard Clemens von T-Systems für gescheitert erklärt wurde.
Dennoch hält die Politik daran fest, Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel sagte dazu:
„Wir müssen – das sage ich als deutsche Bundeskanzlerin angesichts einer starken deutschen Wirtschaft – die Verschmelzung der Welt des Internets mit der Welt der industriellen Produktion – wir nennen das in Deutschland „Industrie 4.0“ – schnell bewältigen, weil uns sonst diejenigen, die im digitalen Bereich führend sind, die industrielle Produktion wegnehmen werden.
Kommt etwas ganz Neues? Robotik – Industrie 5.0?
Neu ist die Mensch-Maschine-Kooperation, die nicht zufällig von ABB zuerst auf der Automatica 2014 und auf der Hannovermesse 2015 präsentiert wurde: YuMi ist ein innovativer Zweiarm-Roboter mit einzigartigen Funktionalitäten, die viele neue Automatisierungsmöglichkeiten bieten. Der Roboter wurde für eine neue Ära der Automatisierung entwickelt, in der Mensch und Roboter Hand in Hand an einer Aufgabe arbeiten, zum Beispiel bei der Kleinteilmontage. Das Design ist ganz auf Sicherheit ausgelegt: YuMi ist inhärent sicher. So werden bei vielen Anwendungen Schutzzäune überflüssig.
Der revolutionäre Schritt wird leicht übersehen, bahnt sich hier doch etwas an, das nicht mehr einfach nur als „Industrie 4.0“ bezeichnet werden kann.
Internet und Internet der Dinge
Das Internet, Informationstechnologien und das Internet der Dinge durchdringen inzwischen die ganze Welt, aber an den Enden der Kabel und Funkverbindungen sitzt immer ein Mensch oder ein „steuerbares Ding“. Internet und Internet der Dinge ermöglichen viele neue Formen von Diensten und „Arbeit“. All die „steuerbaren Dinge“ können längst kommunizieren, Signale senden, Meßwerte rückgeben – und Rechner und Menschen in der Ferne zu neuen Steuerungsimpulsen veranlassen.
Internet-Technologien und über Internet steuerbare Sensoren und Wirkelemente bauen sich inzwischen zum „„Internet der Dinge“ zusammen: Smartphones können als Haussteuerung und Alarmsystem eingesetzt werden, die sensorgesteuerte Bewässerung von Palmölplantagen über Internet ist längst Routine. Die Überwachung von Windkraftanlagen und GPS-Ortungs-Überwachungssysteme in Fahrzeugen, Landmaschinen und Smartphones ist technischer Standard geworden.
Doch wie es scheint, ist man in Deutschland in vielen Technologien führend, aber in der Umsetzung und Implementierung und beim Geldverdienen mit Innovationen tut man sich schwer. – Woran liegt das eigentlich? Geht es um „Dinge“ – oder etwa um „Dienste“?
Denkfehler und Kategorienfehler behindern eine zukunftsweisende Strategie
In Deutschland ist es üblich, Innovationen in politische Strategiebegriffe zu fassen. Dabei wird gern in den Nominalstil verfallen, noch bevor eigentlich verstanden werden kann, was gemeint ist.
Wir sagen nicht: „wir bauen Fabriken, in denen Modelle digitalisiert werden, um mit den digitalen Datenmodellen eine Fertigungsstraße mit Fertigungszellen und Fertigungsrobotern zum gezielten Zusammenbau von Autoteilen zu Automobilen zu steuern.
Stattdessen sagen wir, für Laien unverständlich: „Industrie 4.0.“.
Mit dem Begriff „Industrie 4.0“ wurde zudem ein „Hilfskonstrukt“ gewählt, das eine saubere und stringende Formulierung einer zukunftsweisenden Strategie sogar verhindert hat.
Währenddessen arbeiten in USA alle großen Firmen im Industrial Internet Consortium (IIC) mit, und begründen vor allem gemeinsame technische Protokolle und Internetprotokolle, die eine Vormachtstellung von Google und Co. ausbauen helfen, indem sie kostenlos und Open Source gestellt werden. Die Unternehmen werden dabei von „Zukunftsvisionen“ und „Ideen“ getrieben.
Politisch wird in Deutschland mit vereinfachenden Worten zum Thema geredet, dabei werden grundlegende philosophische Kategorienfehler zur Politik erhoben. Die Bundeskanzlerin hat die „Digitale Agenda“ zum Leitprojekt der Bundesregierung gemacht. Wie in Deutschland üblich, gibt es auch sogleich „Grundsätze der Digitalpolitik“
Merkel (O-Ton:) „Was noch vor kurzem Zukunftsvision war, ist heute in Deutschland alltäglich und aus dem Leben der Menschen nicht mehr wegzudenken: Jeder kann an nahezu jedem Ort elektronisch kommunizieren, Informationen abrufen sowie Produkte und Dienstleistungen im Internet kaufen und sich online fortbilden. Die Menschen leben zunehmend in einer digital vernetzten Welt: am Arbeitsplatz, in der Schule oder Universität und in ihren eigenen vier Wänden.“
Und dann folgen die problematischen Worte, die allen Menschen den Kopf in die falsche Richtung drehen: „Digitalisierung erleichtert …“; „Diese zielgerichtete Vernetzung wird … ermöglichen“; „“Die Digitalisierung bietet große Potenziale und ermöglicht Synergien.“
Im Generalstabston der Politik wird dann zum großen ambitionösen Rundschlag ausgeholt (Merkel, 22.1.2015 in Davos):
„Der digitale Wandel ist zu einer der zentralen Gestaltungsaufgaben für Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik geworden. Es muss das gemeinsame Ziel aller Beteiligten sein, dass Deutschland seine Autonomie und Handlungsfähigkeit im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik erhält und weiter ausbaut. Den Erhalt unserer technologischen Souveränität in wichtigen Bereichen werden wir auch in unserer Außenwirtschaftspolitik berücksichtigen.“
Gäbe es in der deutschen Innovationspolitik eine auf der Höhe der Zeit befindliche Technikfolgen-Abschätzung, hätte man womöglich längst bemerkt, die man ein falsches technologisches Leitbild zum „Zielsystem“ macht, indem mam Innovationsstufen mit „Zählern“ versieht – und dabei die grundlegenden Grundlinien der Entwicklung übersieht.
Beim Wort „Digitalisierung“ stimmt auch die „Mittel-Zweck“-Relation und die gesamte „Ontologie“ nicht.
Offensichtlich hat die Bundeskanzlerin bis heute noch nicht das Erfolgsgeheimnis der kalifornischen Internet-Revolution verstanden. Auch in den überschwänglichen Beschreibungen von Industrie- und Handelskammern taucht die falsche Sprache auf, wenn von „Digitalisierung – neue ökonomische Ära“ gesprochen wird.
Erst souverän Aufräumen im Kopf – dann zur Arbeit der Zukunft!
Die „Digitalisierung“ bezeichnet die Überführung analoger Größen in diskrete (abgestufte) elektronisch verarbeitbare Werte. Endprodukt oder Ergebnis der Digitalisierung ist das „Digitalisat“, das heute Code, Text, Bilder, Filme, Audiodaten, Betriebssysteme, Software, Meßdaten und Steuerdaten und Prozeßdaten und Leitsysteme umfassen kann.
Die Herstellung von „Digitalisaten“ ist offensichtlich nicht das Ziel und der Zweck, sondern ein Mittel, um hoherrangige und konkrete Ziele und Zwecke zu erreichen. Tatsächlich müssen viele Unternehmen in Deutschland noch ihre Rückstände überwinden, und sich erst „digitale Modelle“ ihres Unternehmens und ihrer Geschäftsmodelle und -prozesse machen, bevor sie in die neue Welt hineinschreiten können.
Die neue Welt der Arbeit und der Industrie kann nur verstanden werden, wenn man sie sich als ein miteinander verschränktes System vorstellt, in dem mehrere Basisinnovationen, digitalisierte Daten, Übertragungstechniken, Verknüpfung und funktionale Innovationen und Prozessinnovationen zusammenwirken:
Die Digitalisierung bildet die Voraussetzung, um „Daten“ als Repräsentationen der Realität verarbeiten und über Internet (Kabel, Funk) transportieren zu können.
Die Vernetzung von Standorten und Personen mittels Internet nutzt die Übertragbarkeit digitaler Daten. Die informelle und kommunikative Vernetzung ermöglicht die Verständigung und Steuerung über große Entfernungen hinweg.
Die größten Innovationen werden möglich, indem man digitale Daten, Kommunikation aller Art und „Dienste“ über das Internet organisiert.
Die Digitalisierung von Realität, Information, Kommunikation und Interaktion ermöglichen eine „standardisierbare und automatisierbare Erbringung von Dienstleistungen“.
Google, YouTube, Facebook, Twitter und viele andere Erfindungen sind „Dienste“, deren Angebot weltweit über Internet verfügbar gemacht werden, die überall in gleicher Weise nutzbar sind, und daher einem „regionalen oder Weltstandard“ erschaffen.
Die Dienste benötigen inzwischen keine festen Rechner mehr beim Kunden, sondern sind oft nur noch Browseranwendungen, deren Daten in der „Cloud“ gespeichert werden – großen Rechencentren, die den Diensteanbietern gehören.
Es geht um die industrielle Erbringung von Leistungen und Dienstleistungen unter den Bedingungen der digitalen und mechatronischen Revolution.
Hierfür wurde Begriff der „Servicialisierung“ von Paul G. Huppertz geprägt, der lehrt, wie Dienstleistungen und menschliche Arbeit wiederholbar, „standardisierbar“ – aber auch „orchestrierbar“ werden.
Der Begriff der Servicialisierung ist bislang nur wenigen Experten bekannt, doch eröffnet dieser Begriff das Verständnis dafür, wie jegliche Technologien sinnvoll, vernetzt, arbeitsteilig und weltweit nützlich eingesetzt werden können.
Erfolgreich werden „Dienste“ immer genau dann, wenn sie Funktionen einer ganzen Wertschöpfungskette digital abbilden können, und diese wiederholbar und standardisierbar mit technologischen Mitteln organisieren und realisieren können.
Das was mit der Einführung von Qualitätsmanagement-Systemen vor über 20 Jahren begonnen wurde, lässt sich heute mit IT-Technologien – aber auch mit Robotik-Technologien in ganz neue und vielfältige Dimensionen übersetzen.
Servicialisierung treibt die Welt
Ein alter Menschheitstraum schien zuerst die Entwicklung der „intelligenten Fabrik“, der „Smart Factory anzutreiben: die Vision von der menschenleeren Fabrik, die in Realität aber weniger ein neues Paradigma, als vielmehr eine Schimäre bleibt.
Ähnlich wie die Vision vom papierlosen Büro ist die menschenleere Fabrik auch nur eine „abstrakte Vision“ – der man sich aber auf intelligente und kreative Weise nähern kann.
Gefährliche, giftige und heiße und kalte Fertigungsprozesse können heute automatisiert werden, aber an bestimmten Positionen in Fertigungsprozessen ist immer der Mensch notwendig. Zur Überwachung, zur Qualitätssicherung, zur Geräteanpassung – vor allem aber zur Wartung, Reparatur, Kalibrierung und zur Programmierung.
Mit den neuen Technologien der Mensch-Roboter-Zusammenarbeit tritt nun tatsächlich ein ganz neues Paradigma von Technik in die Welt. Plötzlich wird die Servicialisierung von Arbeit und Dienstleistungen möglich, die bisher ausschließlich von Menschen ausführbar waren.
Automatisierung, Roboterisierung und Mensch-Maschine-Kooperation werden künftig ein ganz neues Leitbild oder Paradigma schaffen, das noch ein bischen Zukunftsmusik ist: der Roboter als Partner des Menschen in Fertigungs- und Service-Prozessen. Der von der Firma SCHUNK eingeführte Begriff der „Service-Robotik“ trifft es genau. Man könnte auch Industrie 5.0 sagen, weil eine völlig neue Qualität entsteht, die als „autonome Mobilität“ und „selbststeuernde Kooperation“ zu verstehen ist.
Es sind noch mehrere technologische Hürden zu nehmen, bis die Mensch-Roboter-Kooperation auch mit „autonom agierenden und kooperierenden Robotern“ funktioniert. Noch hängen die Roboter an den Nabelschnüren von Energieversorgung und digitaler Steuerung, oder dem Internet.
Doch der nächste Schritt wird schon in Japan, Schweiz und USA und Deutschland umgesetzt: autonom agierende Roboter, die über eigene Batteriespeicher verfügen – und mit Funk, GPS, optischen Sensoren, motorischen Aktoren und digitaler Intelligenz selbstständig in vorbestimmten Einsatz-Szenarien agieren und Aufgaben erfüllen.
Rasenmähroboter sind bereits täglich in der TV-Werbung zu sehen, selbsttätig fahrende Traktoren und Landmaschinen sind schon im Einsatz – und autonom agierende Automobile sind schon im Straßentest.
Aus einer kleinen Gruppe von Robotikvisionären ist mittlerweile ein interdisziplinäres, globales Netzwerk geworden, das intensiv an der Zukunft des Roboters als flexibler Helfer im industriellen und häuslichen Umfeld arbeitet. Pflege-Roboter wie der ROBEAR der japanischen Firma Riken sind bereits in Krankenhäusern im Einsatz. In Mitteleuropa sind FESTO, KUKA, ABB, SCHUNK und etliche andere Firmen dabei, in der Robotik große Innovationsschritte martreif zu machen.
Verdrängen Roboter den Menschen?
Eine aktuelle Studie der ING-Diba warnt bereits: die Hälfte aller Deutschen können im Laufe des rapiden technologischen Wandels ihren „Job“ verlieren. Die Studie wurde über mehrere Medien veröffentlicht. Eine ausführliche Darstellung findet sich in dem Beitrag von Tobias Kaiser auf WELTonline 2.5.2015 .
Die kooperative Mensch-Roboter-Kooperation deutet auch die prinzipielle Möglichkeit an, dass „Mensch“ und „sein eigener autonomer Roboter“ gemeinsam zum Arbeitseinsatz fahren. Ob bei der Glasreinigung des Berliner Hauptbahnhofes, bei selbstfahrenden Putzrobotern und bei Landmaschinen und Erntemaschinen funktioniert das Modell der „Maschinen-Lohnarbeit“ schon lange.
Doch viele einfache Arbeitskräfte werden vom Arbeitsmarkt verdrängt. Die Gefahr ist real, und wird uns alle betreffen und beschäftigen.
Klar ist auch: der Lebensunterhalt der freigesetzten Menschen muß getragen werden. Es bedarf auch neuer sozioökonomischer und gesellschaftlich-politischer Modelle, um die Folgen der ineinandergreifenden technologischen Revolutionen und des neuen Leitbilds der Servicialisierung bewältigen zu können.
Themenvorschau: Zukunft der Arbeit – schon da! #2
Von mechanischen Türken, Crowdworking und der Servicialisierung der Prenzlauerberg Nachrichten
Weitere Informationen:
ABB – YuMI – Link
Roboter hilft beim Schuhverkauf | 18.7.2014 | Pankower Allgemeine Zeitung