Hartz IV zieht eine breite Spur in den Sozialbilanzen: mehr als 1,5 Millionen Kinder leben noch immer von Hartz IV der Eltern und sind auf Grundsicherung angewiesen. Die Gesamtzahl sank innerhalb von drei Jahren leicht von 1,56 Millionen auf 1,51 Millionen im vergangenen Jahr, das zeigt eine Datenauswertung des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Die Daten für 2016 bis 2019 stammen von der Bundesagentur für Arbeit. In den Jahren dazwischen, von 2017 bis 2018, bezogen 1,65 Millionen beziehungsweise 1,58 Millionen Kinder unter 15 Jahren die Leistungen.
„Damit sind Haushalte mit Kindern von der relativ günstigen Entwicklung bei der Anzahl der Hartz-IV-Bezieher weitgehend abgekoppelt“, stellt der DGB fest. Der Rückgang bei den Kindern bis 14 Jahren beträgt seit 2016 3,1 Prozent. Der Rückgang bei allen Personen im Hartz-IV-Bezug beläuft sich dagegen auf 10,0 Prozent: Im vergangenen September waren dies 5,65 Millionen, im Jahr 2016 6,20 Millionen.
Blickt man noch ein Stück weiter ins Jahr 2015 zurück, so wurde die Armut noch durch Sanktionen der Jobcenter verschärft. Monatlich 43.000 Hartz-IV-Empfängern mit Kindern haben die Jobcenter 2015 die Leistungen gekürzt, darunter 14.000 Alleinerziehenden. Darunter waren 2.600 Betroffene mit Kindern, die voll sanktioniert.