Auf der Ostsee ist eine Riesenflotte von über 100 Segelschiffen unterwegs. Am 4. Juli begannen die Tall Ship Races 2013 im dänischen Aarhus, führten über Helsinki (17.-20. Juli) nach Riga (26.-28. Juli). Inzwischen ist die Flotte auf dem Weg nach Stettin, das inzwischen seine gesamte Innenstadt für das Großereignis absperrt. Die Schlußregatta findet vom 3.-6. August statt und viele Schiffe legen im Stettiner Hafen an, können besichtigt werden.
Das große Großsegler-Treffen wird von spektakulären Musikveranstaltungen, u.a. dem Eska Music Award 2013, und vielen anderen maritimen Veranstaltungen begleitet. Auch an Bord der im Hafen liegenden Schiffe wird gefeiert – und bei einigen kann eine Mitfahrt ergattert werden.
Nach Stettin kommen die größten und schönsten Segelschiffe der Welt: die „Fryderyk Chopin” (TSR Gewinner 2012) und die „Dar Młodzieży”, die „Cuauhtemoc” aus Mexiko, der russische Riese – die „Kruzenshtern” und die „Shabab Oman” aus Oman. Erstmals dabei ist die neue Alexander von Humboldt II, die mit ihren grünen Segeln und dem grünlackierten Rumpf einen markanten Farbtupfer setzt.
Die Cuauhtémoc aus Bilbao ist eines der größten Segelschiffe, mit über 1.800 to Wasserverdrängung.
Übertroffen wird sie von der polnischen „Dar Młodzieży“, mit 2.946 to Wasserverdrängung und 176 Mann Besatzung auf 108 Metern Länge.
Das größte Schiff ist der russische Viermaster „Kruzenshtern“ mit über 114 Metern Länge und 3.014 to Wasserverdrängung und einer Besatzung aus 76 Mannschaften der Stammmannschaft und bis zu 160 Kadetten.
Nach den Regatta-Fahrten ankern die Schiffe im Stettiner Hafen und alle Schiffe können bis in die Nachtstunden hinein von den Besuchern besichtigt werden!
Tall Ship Races – eine gro0e Idee
The Tall Ships Races finden jedes Jahr statt und werden von Sail Training International organisiert. Die Idee ist „sail training”, das heißt Bildung und Erziehung unter Segeln an Bord großer Segelschiffe. Deshalb muss jede Mannschaft mindestens zu 50% aus jungen Menschen im Alter zwischen 15-25 bestehen.
Meistens finden zwei Regatten und eine Freundschaftsetappe statt. Während der Freundschaftsetappe darf die Crew an Bord eines anderen Schiffs segeln. Außer den Preisen für Gewinner gibt es auch spezielle Auszeichnungen für die freundlichsten Mannschaften. Der Hauptpreis wird von allen Kapitänen für „Schaffung einer Atmosphäre der internationalen Freundschaft“ verliehen.
Inzwischen verbinden die Tall Ship Races den gesamten Ostseeraum – und viele Hafenstädte bewerben sich um die Teilnahme und der Regatta.
Viele der über 100 Schiffe bieten auch Chancen, Seereisen zu unternehmen und Seemannschaft zu lernen. Die Mitgliedschaft bei STI ermöglicht Kontakt und Zugang zu Sail Training Schiffen. Eine Umrundung von Kap Hoorn ist auch heute noch ein große Herausforderung und für viele „Landratten“ ein großer Traum. Viele Berliner und Brandenburger sind übrigens bei STI Mitglied – und sind an Bord der in Deutschland zugelassenen 74 Segel-Schiffe anzutreffen.
Geschichte der Tall Ship Races
1938 trafen sich auf Initiative des Kapitäns Arnold Schumburg mehrere Segelschiffe, und organisierten das erste Tall Ships Race. Nach dem 2. Weltkrieg Krieg hat der britische Anwalt Bernard Morgan die Idee aufgegriffen und vorgeschlagen, die Regatta jährlich zu organisieren, um alte Segelschiffe, die durch Dampfschiffe verdrängt wurden, wieder zu beleben. Die erste offizielle Regatta fand 1956 unter der Schirmherrschaft des Duke of Edinburgh statt und führte vom englischen Dartmouth-Torbay nach Lissabon. 21 Segelschiffe traten gegeneinander an. Einige von ihnen, wie die norwegische Christian Radich und die Soerlandet oder die schwedische Falken und die Gladan, segeln mit Erfolg bis heute. Das Rennen wurde zu einem großen Erfolg, und es wurde eine feste Organisation gegründet, aus der die Sail Training International hervorgegangen ist.
Seit 1972 findet die Regatte jedes Jahr statt. Der Produzent des schottischen Whiskey Cutty Sark trug zum Aufschwung als Sponsor bei. Der Sieg des polnischen Großseglers „Dar Pomorza“ bei ihrem Debüt im Rennen von Solent nach Skaw trug dazu bei, die Idee auch im Ostseeraum populär zu machen. Immer mehr Schiffe meldeten sich zu den Regatten an.
Nach 30 Jahren beendette Sponsor Cutty Sark seine Unterstützung. Seit 2004 wurde Regatta zum ersten Mal unter dem Namen „The Tall Ships‘ Races“ organisiert und von der Stadt Antwerpen gesponsert. 2006 hat die Regatta The Tall Ships Races das 50. Jubiläum gefeiert. Die Regattastrecke mit dem Ziel im belgischen Antwerpen führte von St. Malo in Frankreich über die Nordsee und Biskaya nach Lissabon in Portugal.
2007 hat das Finale zum ersten Mal in Stettin stattgefunden. Die Stadt ist auch STI Partner geworden und organisiert die Regatta in den Jahren 2010-2013 und das diesjährige Finale!
Mit der Bahn von Berlin nach Szczecin
Die Deutsche Bahn stockt das Zugangebot in der Zeit vom 3. bis 6. August 2013 bis zum Finale der „Tall Ships Races 2013“ auf, bei den über 100 der größten und schönsten Segelschiffe mit Crews aus 16 Ländern erwartet werden.
Die DB Regio setzt auf der Linien RB 66 setzt zusätzliche Züge ein:
Zwischen dem 3. und 6. August verkehren alle für die An- und Abreise zur Großsegel-Regatta relevanten Züge der Linie RB 66 zwischen Angermünde und Szczecin in Doppeltraktion.
Ein zusätzlicher Zug fährt am 3. und 4. August von Szczecin Glowny (ab 23.02 Uhr) nach Berlin-Gesundbrunnen (an 00.40 Uhr) mit folgenden Halten: Szczecin Gumience, Tantow, Casekow, Angermünde, Eberswalde, Bernau.
Am 3. und 4. August fährt ein zusätzlicher Doppelstockzug zwischen Berlin Hbf (ab 19.16 Uhr) und Angermünde (an 20.04 Uhr) mit Halten in Berlin-Gesundbrunnen,Bernau und Eberswalde.
Der reguläre Zug der RB 66 (RB 5803) ab Szczecin Glowny (ab 19.56 Uhr) endet am 3. und 4. August in Angermünde (an 20.47 Uhr), hier besteht an beiden Tagen Anschluss an einen Doppelstockzug um 20.57 Uhr nach Berlin-Gesundbrunnen (an 21.39 Uhr).
Es wird empfohlen, sich vor Antritt der Fahrt rechtzeitig zu informieren.
Weitere Informationen:
Kundendialog DB Regio Berlin/Brandenburg: Telefon 0331 235 6881, -6882
www.bahn.de/brandenburg –> Rubrik Fahrpläne und Fahrplanänderungen