2012 wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Genossenschaftsjahr erklärt. Dies bedeutet globale Aufmerksamkeit für eine Unternehmensform, die sich solidarisches Handeln, Selbstbestimmung und Selbsthilfe auf die Fahnen geschrieben hat. Neben einer Bandbreite an genossenschaftlichen Branchen, darunter Banken, Energie- oder Dienstleistungen, sind es gerade in Berlin die Wohnungsgenossenschaften, die in einer über 125-jährigen Tradition die Stadt mitprägten. Bis heute stellen sie den „Dritten Weg“ zwischen Eigentum und Miete dar. In Berlin besitzen sie rund 185.000 Wohnungen und einen Marktanteil von fast 12 Prozent. Dabei geht es weniger um Quantitäten als um die Vorbildfunktion für eine sichere, kostenorientierte und gemeinschaftliche Alternative auf dem Wohnungsmarkt.
Das Tiroler Viertel ist wegen seiner zentralen und ruhigen Lage im Herzen Pankows sehr beliebt. Zudem wurden die meisten Gebäude der Wohnanlage in den letzten Jahren nach einem hohen energetischen Standard modernisiert. / Pressebild
Vor diesem Hintergrund wird als zentrales Projekt des Genossenschaftsforums die Wanderausstellung „Anders Bauen, Wohnen, Leben in Genossenschaften“ vom 19. Juli bis zum 31. August 2012 in den zentral gelegenen neuen Geschäftsräumen der EWG Erste Wohnungsgenossenschaft Berlin-Pankow eG, Breite Str. 32, 13187 Berlin, Station machen. Die Betreuung vor Ort ist während der Ausstellungszeit durch Mitarbeiter und Ehrenamtliche der ansässigen Genossenschaften gewährleistet. Sie wird am Mittwoch, dem 18. Juli 2012 um 18 Uhr von Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD) sowie Vertretern des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen sowie des Genossenschaftsforums eröffnet.
Die Schau zeigt das breite Spektrum genossenschaftlicher Entwicklungen im Berliner Raum und leistet damit einen Beitrag zur Würdigung historischer sowie heutiger Ansätze. Die zur Vernissage leichzeitig herausgegebene Publikation Wohnungsgenossenschaften vor Ort – ein Stadtführer durch die Bezirke“ schließt zudem eine bislang noch bestehende Lücke, die oft zu wenig wahrgenommene genossenschaftliche Akteursrolle in einzelnen Stadtteilen und Wohnquartieren stärker bekannt zu machen.
Ein ergänzender Teil der Wanderausstellung richtet den Fokus auf die regionalen Besonderheiten des Bezirks Pankow. Mit seinen Stadtteilen Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee zeichnet er sich durch eine große Vielfalt genossenschaftlicher Beispiele aus: vom 1900 errichteten Traditionshaus über Siedlungen der 1920er Jahre, Wohnanlagen der ehemaligen Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften bis zu aktuellen Neubauprojekten und jungen Bewohnergenossenschaften.
Siedlung Stargarder Straße / Pressebild
Die Wohnanlage an der Stargarder Straße wurde 1900 von dem Architekten Paul Kolb im Stil der Neo-Romantik erbaut. Sie war die vierte Siedlung, die die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft errichtete. In den Jahren 1993/94 wurde die Anlage in großem Maße saniert und modernisiert. Heute steht sie unter Denkmalschutz.
Ausstellungsdauer: 19. Juli bis zum 31. August 2012
Ort: Breite Str. 32, 13187 Berlin, in den neuen Geschäftsräumen der EWG
Eröffnung: 18. Juli 2012, 18 Uhr
mit Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD), Vertretern des BBU und des Genossenschaftsforums