Am 27. Januar 2021 wurden die Haushaltsmittel für das Rüstungsprojekt zur Anschaffung des israelischen Systems RAFAEL Trophy freigegeben. Das System soll die Bedrohung durch Panzerabwehrlenkflugkörper und -handwaffen erheblich reduzieren.
Die Sensoren des sogenannten Hardkill-Schutzsystems erfassen Panzerfäuste oder Lenkflugkörper im Flug, ermitteln Abfangpunkte und leiten in Millisekunden Gegenmaßnahmen ein, erklärt der Bericht des BMVg. „Die Besatzung des Leopard 2 kann das System je nach Bedrohungs- und Auftragslage jederzeit aktivieren oder ausschalten, um so beispielsweise die Gefährdungen von Dritten zu reduzieren“, heißt es dort.
Am 22.02.2021 wurde im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) eine Vereinbarung mit dem Staat Israel zur Beschaffung des neuen aktiven Schutzsystems für den Kampfpanzer LEOPARD 2 sowie zur Umsetzung und Integration durch die Firma Krauss-Maffei-Wegmann (KMW) unterzeichnet.
Das bei den israelischen Streitkräften einsatzerprobte System TROPHY bietet einen 360 Grad Schutz gegen Panzerabwehrraketen und Lenkflugkörper. Besatzungen. Sensoren ermitteln die Flugbahnen von Geschossen und leiten Gegenmaßnahmen ein.
Die dafür benötigte Munition ist ebenso Bestandteil des Vertrages wie ein umfangreiches Ersatzteilpaket, Mess- und Prüfmittelausstattungen, Transport- und Lagercontainer sowie die Ausbildung sowohl der Besatzungen als auch des Instandsetzungspersonals.
Anlässlich der Unterzeichnung sagt der zuständige Abteilungsleiter im BAAINBw, Oberst Schmidt: „Das Projektmanagement Leopard 2 in der Abteilung Kampf des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr ist hoch erfreut, das international sehr erfolgreiche TROPHY-System beschaffen zu können. Wir danken der israelischen Seite für eine exzellente Zusammenarbeit mit Blick auf abstandsaktive Schutzsysteme zum Wohle unserer Soldatinnen und Soldaten der Panzertruppe.“
Zunächst werden einige der Kampfpanzer Leopard 2 A6 A3 umgerüstet. Bis das RAAEL Trophy System einsatzbereit ist, vergeht aber noch einige Zeit, denn es sind umfangreiche Umbaumaßnahmen sind erforderlich. Damit ist ein vollständiger Austausch der Fahrzeugwannen angesprochen, um die zusätzlich notwendige Stromversorgung zu integrieren. Zudem muß auch die Schulung der Besatzung sowie des Instandsetzungspersonals erfolgen.
Die volle Einsatzbereitschaft wird voraussichtlich erst 2023 erreicht.
Krauss-Maffei Wegmann (KMW), ein Unternehmen der deutsch-französischen Wehrtechnikgruppe KNDS, wird die Ausrüstung ausführen.