Der Schüsse auf den sympathischen Türsteher Sebastian K., und dessen nachfolgender Tod im Krankenhaus haben die Mitarbeiter des SODA CLUBS und der KULTURBRAUEREI tief betroffen. Es gibt große Trauer in der Kulturbrauerei.
Die polizeilichen Ermittlungen dauerten bis zum Mittag, der Hof der Kulturbrauerei war lange Zeit für Besucher gesperrt. Das geplante Kinderfest „Der Berg tobt“ wurde kurzfristig abgesagt.
Am Sonntag nachmittag standen nicht nicht nur trauernde Kollegen vom SODA-CLUB sondern auch Mitarbeiter der Kulturbrauerei vor dem Tatort. Hier hatte die Geschäftsführung zum Zeichen der Trauer eilends einen Tisch mit weißen Blumen und einer Kerze aufgestellt. Gegen 16 Uhr kamen auch vereinzelte Gäste der letzten Clubnacht auf den Hof der Kulturbrauerei. Drei junge Frauen brachten Blumen vorbei und brachten ihre Trauer zum Ausdruck.
In einer Erklärung der Kulturbrauerei und des Soda-Clubs heißt es: „Wir sind betroffen, schockiert und fassungslos, denn wir haben heute einen langjährigen Mitarbeiter und Freund verloren! Locke – wir werden Dich vermissen.“
Vereinzelt kamen auch Eltern mit ihren Kindern, die das inzwischen abgesagte Kinderfest besuchen wollten – und enttäuscht umkehrten.
Unklare Tatumstände
Über die Tathergänge und Motive der Tat waren die Mitarbeiter der Kulturbrauerei auch im Unklaren. Verärgert reagierte man auf die reißerische Überschift bei BILD online, in der von einer „Hinrichtung“ des Türstehers geschrieben wurde.
Tatsächlich trafen die Schüsse Sebastian K. in Bein und Hüfte – und er verstarb später an Komplikationen infolge schwerer Verletzungen, Blutcerlust und vermutlich einem Herzinfarkt im Krankenhaus.
Der Tathergang wiederum deutet auf einen gezielten Racheakt hin, weil mehrere Personen im Innenraum des Clubs Streit suchten, und die Sicherheitsmannschaft im SODA-Club für Ordnung sorgen mußte. Sebastian K. stand daher während der Tat allein an der Tür, und sorgte während der Ladies-Night für geregelten Einlass. Es gab nur eine Zeuging – der Täter konnte unerkannt entkommen.
Sebastian K. war einer der sympathischen Türsteher, der am Abend viel zu tun hatte. Zuerst war es die „Berliner Buchnacht“ auf der er für geregelten Einlaß zum SODA-Salon sorgte. Gegen 2:00 Uhr traf war es noch eine lockere Atmosphäre, vereinzelte Besucher der Buchnacht machten sich auf den Weg nach Hause, vor dem SODA-CLub gab es eine wochenendtypische Schlange, die den halben Hof vor dem Maschinenhaus mit einnahm. es war auch die letzte Begegnung mit dem hünenhaften, freundlichen Sicherheitsmann, der von Freunden und Stammbesuchern „Locke“ genannt werden durfte, dessen gepflegte Glatze so etwas wie ein persönliches Markenzeichen war.
Sebastian K. war in seinem ersten Beruf Buchbinder, und hatte zum Sicherheitsmitarbeiter umgeschult. Es sah so aus, als ob er noch etwas Neues aufbauen wollte, denn er hatte auch eine kleine Firma für Schankanlagen-Wartung in Weißensee.
Die polizeilichen Ermittlungen dauern noch an – es wird verschiedenen Spuren nachgegangen, auch werden Videoaufzeichnungen und Fotos ausgewertet. Verbindungen ins kriminelle Millieu werden laut Angaben der Polizei ausgeschlossen.
Sebastian K. ist tot – und nun liegt ein Schatten über der Kulturbrauerei. Besonders schlimm ist die Vorstellung, das unter den hunderten Besuchern Einzeltäter mit Schusswaffen frei herumlaufen können.
Es wird nicht leicht, nach diesem Vorfall wieder zu einem unbeschwerten Lebensgefühl zurück zu finden. Die MitarbeiterInnen in der Kulturbrauerei sollten in der Trauer und Aufarbeitung des traurigen Vorfalls nicht allein gelassen werden. m/s
Weitere Informationen:
Ich bin tief betroffen über das Geschehnis. War am Abend noch bei der Buchnacht in der Kulturbrauerei. Der Türsteher war mir wegen seiner besonderen Freundlichkeit aufgefallen. Es ist seltsam, warum es gerade ihn getroffen hat.