Die Geschäftsleitung der Niederbarnimer Eisenbahn möchte ihr Geschäft gern ausweiten. Man verspricht sich schon seit langer Zeit einer erfolgreiche Entwicklung, wenn die alte Stammstrecke nach Wilhelmsruh wieder ertüchtigt und in Betrieb genommen wird. Schon seit dem Jahr 2000 sieht setzt sich das unternehmen dafür ein.
Nachdem zehn Jahre nicht passierte, hatte im Juli 2010 die Pankower BVV »Umgehenden Wiederaufbau« der Stammstrecke befürwortet. Die Pankower LINKE schrieb das sogar in ihr Wahlprogramm. Der Bezirksvorstand der Reinickendorfer LINKEN und deren Kandidaten für das Abgeordnetenhaus und die BVV sprachen sich 2010 ebenfalls für die Wiederbelebung der Heidekrautbahn auf ihrer Stammstrecke aus.
Am 12. August 2011, anlässlich des 50. Jahrestages der Stilllegung des Bahnhofs Wilhelmsruh und der Enthüllung einer Gedenkstele erinnerte die NEB erneut an das Vorhaben »Reaktivierung der Heidekrautbahn«. Vorstand Detlef Bröcker wies damals auf der Veranstaltung darauf hin, dass es ganz offensichtlich ein sehr kompliziertes Verfahren ist, wenn sich zwei Länder einigen müssten.
2015: „Freie Fahrt für die Heidekrautbahn“
Die Bezirksverordnetenversammlung Pankow von Berlin erneuerte auf 36. ordentlichen Tagung am 16.12.2015 ihre Forderung und fasste einen wichtigen einstimmig verkehrspolitischen Beschluß, der von der SPD-Fraktion initiiert wurde. Die Drucksache II-1061 mit dem Titel „Freie Bahn für die Stammstrecke der Heidekrautbahn“ nahm das Anliegen auf, das für den wachsenden Bezirk Pankow und seine durch die Niederbarnimer Eisenbahn erschlossenen Nachbarn eine große Bedeutung hat. Die Redaktion berichtete darüber. Bürgermeisterin Jana Radant aus Wandlitz war begeistert, doch die Verkehrspolitik war noch nicht so weit.
Inzwischen sind die verkehrstechnischen Voraussetzungen entschieden, die Planungen und Baumaßnahmen am Karower Kreuz und der Ausbaus der Stettiner Bahn schaffen im Fernverkehr Platz für die Trasse der NEB.
Zwei SPD-Bundesländer – zwei Interessenlagen
Die beiden Bundesländer Berlin und Brandenburg haben landesplanerische Interessengegensätze, die hintergründig alle Entscheidungen beeinflussen. Das Land Brandenburg muss eine Peripherie stärken, und im Umland von Berlin Entwicklungen eher bremsen. Die Entscheidung für einen gemeinsamen Naturpark Barnim fällt dabei leicht. Die Neu-Bestellung einer Regionalbahnstrecke hat große Auswirkung auf die regionale Planung, weil sich höhere Bodenpreise, Infrastrukturbedarf und öffentliche Investitionen auch neben der Schiene aufbauen. In Brandenburg gibt es daher auch die Tendenz, im Speckgürtel eher bremsend zu agieren.
In Berlin hat man zudem aufgrund der vergangenen Sparpolitik und wegen vorübergehenden Wohnungsleerstand keine sonderliche Dringlichkeit für das Vorhaben gesehen.
Heute hat sich die Lage verändert: Berlin braucht Bauflächen, Wohnflächen, bessere Verkehrsanbindungen – und Brandenburg muss aufpassen, um nicht vom Berliner Boom abgehängt zu werden, der sich auch abschwächen kann. Die Zeit ist jedenfalls reif, sobald das Karower Kreuz fertig gebaut ist.
Am kommenden Montag wird ein neuer Anlauf genommen, die SPD aus dem Mühlenbecker Land und die SPD Niederschönhausen laden ein:
Montag, der n 27. November 2017 | ab 17 Uhr
„Lücke zu bis Wilhelmsruh!“
Öffentliche Veranstaltung zur Heidekrautbahn
Kulturbühne „Zum Goldenen Löwen“ | Breitscheidstr. 18 | 16348 Wandlitz