In Hobrechtsfelde, am nordöstlichen Stadtrand, ist durch intelligente Nutzung von gereinigtem Abwasser eine einzigartige Kulturlandschaft entstanden. Ein Besuch dort lohnt sich, nicht nur am Tag des Abwassers am 22. März. Astrid Hackenesch-Rump, stellvertretende Pressesprecherin der Berliner Wasserbetriebe übermittelte ihren Ausflugstipp zum Tag des Wassers: das Ex-Rieselfeld Hobrechtsfelde.
„Grüne Wiesen, weidende Schafe und Pferde und ein alter Kornspeicher: In Hobrechtsfelde scheint die Großstadt Berlin meilenweit entfernt. Dabei liegt der Ort keine 20 Kilometer vom Alexanderplatz entfernt – und wäre ohne das Abwasser der wachsenden Metropole im 19. und 20. Jahrhundert gar nicht entstanden. Denn was heute ein attraktives Naherholungsgebiet ist, war früher einmal ein Rieselfeld, auf dem das Abwasser der Stadt versickert wurde.
Nach Stilllegung des Rieselfeldbetriebs trocknete das Gelände zusehends aus, wurde zu einer unansehnlichen Brache. Dies änderte sich 2004, als die Berliner Wasserbetriebe auf Initiative der Berliner Forsten begannen, die Fläche pro Tag mit bis zu 4.900 m3 Klarwasser aus dem Klärwerk Schönerlinde zu bewässern. In der Folge entstanden wertvolle Biotope und ein bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebtes Ausflugsziel mit Spielplatz, Klettergarten und Ausflugsgastronomie.“
Wissenschaftliche Begleitung sorgt für Nachhaltigkeit
Dieses Projekt wurde auch wissenschaftlich begleitet, in dem Forschungsvorhaben „ELaN – Entwicklung eines integrierten Landmanagements zur nachhaltigen Wasser- und Stoffnutzung in Nordostdeutschland“. Ergebnis: die flächige Berieselung mit Klarwasser bringt der Natur hier einen deutlich größeren Nutzen als die herkömmliche direkte Einleitung in ein Oberflächengewässer. Neben der weiteren Reinigung des Klarwassers profitieren Mensch, Tier und Pflanze. Ein ehemals verbrauchter Standort hat wieder eine Funktion als grünes Biotop und Naherholungsgebiet.
In das Landschaftsschutzgebiet gelangt man mit dem Auto von Buch aus über die Hobrechtsfelder Chaussee. Für Radwanderer empfiehlt sich eine Anfahrt über die S-Bahnhöfe Buch oder Röntgental.
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