Von Sonja Weber
Manchmal ist eine schnelle Finanzspritze möglichst unbürokratisch gefordert. Doch die rasche Darlehensauszahlung ist nicht immer ganz leicht und vor allem nicht immer empfehlenswert. Warum eine übereilte Auszahlung richtig teuer werden kann und wieso Online-Angebote eine gute Wahl sind, zeigen die Tipps für Auszahlung in Blitzgeschwindigkeit.
1. Vorbereitung ist alles
Muss es bei der Darlehensauszahlung schnell gehen, ist Vorbereitung gefragt. Jeder kann vor der eigentlichen Finanzierungsanfrage selbst zur raschen Bearbeitung beitragen. Notwendig hierfür sind vor allem sämtliche Unterlagen sowie die genaue Vorstellung von der benötigten Darlehenssumme. Wichtig ist ebenso der Blick auf die Haushaltskasse. Welches Darlehen kann ich mir überhaupt erlauben, ohne in Rückzahlungsschwierigkeiten zu kommen?
Auch der Blick auf die eigene Bonität und die gespeicherten Informationen bei der SCHUFA sind hilfreich. Ganz egal, ob Dispoumschuldung oder Verbraucherkredit – die Abfrage der SCHUFA ist unumgänglich. Hier werden alle verbraucherrelevanten Informationen gespeichert, auch bereits abgeschlossene Verträge oder zurückgezahlte Darlehen. Viele Bürger wissen gar nicht, welche Informationen über sie bei der Schutzgemeinschaft gespeichert sind. Geht es um eine Darlehensanfrage, kommt oftmals eine böse Überraschung, denn plötzlich scheint die Schutzgemeinschaft für die Ablehnung des Darlehensantrages eindrücklich zu sein.
Das Geheimnis um die SCHUFA und wie es jeder entschlüsseln kann
Die Schutzgemeinschaft speichert alle verbraucherrelevanten Daten, wenn beispielsweise einen Handyvertrag abgeschlossen oder ein Darlehen realisiert wird. Überdies werden auch bloße Anfragen an die Bank gespeichert, zunächst ohne nachteilige Folgen. Allerdings kann es im Verwaltungs- und Speicherprozess der SCHUFA zur fehlenden bzw. falschen Informationen kommen. Sind beispielsweise Darlehen als offen gekennzeichnet, obwohl sie bereits erfolgreich bezahlt wurden, kann das eine neue Kreditfinanzierung erschweren bzw. unmöglich machen.
Gleiches gilt für offene Verträge, Bürgschaften und Co. Deshalb sollte jeder einmal pro Jahr die kostenlose Informationspflicht der SCHUFA nutzen und seine gespeicherten Daten auf Richtigkeit überprüfen. Auf der Website ist es möglich, eine Online-Abfrage zum aktuellen Informationsstatus zu stellen. Sämtliche Informationen werden dann auf dem Postweg zugeschickt und sollten akribisch überprüft werden. Stellt sich dabei heraus, dass falsche Informationen hinterlegt sind, sollten Bürger umgehend Beschwerde einlegen und eine Frist zur Realisierung der Änderung schriftlich kommunizieren. Wer eine „gute“ SCHUFA bzw. eine solide Bonität hat, steigert seine Chancen auf eine unproblematische Darlehenszusage.
Effizienter Darlehensvergleich
Geht es um eine rasche Darlehenszusage, ist eine möglichst zeitsparende Kreditauswahl von Vorteil. Wer zunächst jede einzelne Bank angefragt, muss nicht nur mit Eintragung in der SCHUFA rechnen, sondern vergeudet viel Zeit. Clevere Darlehensnehmer hingegen setzen auf SCHUFA-neutrale Kreditvergleiche und lassen sich passend zu ihren Darlehenswünschen alle Angebote übersichtlich kostenlos präsentieren. Jene Bank, die bei Kosten, Ratenhöhe und Service überzeugt, erhält den Zuschlag mit der Online-Beantragung.
2. Online-Antrag und digitale Signatur sorgen für Beschleunigung
Das Gros der Banken setzt fast vollständig auf Digitalisierung und stellt die Anträge sowie deren Bearbeitung online zur Verfügung. Hierzu gehört auch die Nutzung der elektronischen Signatur. Eine echte Zeitersparnis, denn das Ausdrucken der Darlehensanträge, der Weg zur Bank- oder Postfiliale und der Zeitverzug durch Versand und Bearbeitung beim Eingang in der Bank entfallen. Stattdessen geht es spielend leicht online mit der digitalen Unterschrift.
Wer Bedenken beim Thema Sicherheit durch die digitale Signatur hat, muss sich keine Sorgen machen. Seriöse Banken arbeiten mit der qualifizierten elektronischen Signatur und erfüllen höchste Sicherheitsstandards. Einmal unterschrieben, wird der Antrag sofort zum zuständigen Bearbeiter weitergeleitet. Über den weiteren Bearbeitungsstand können sich Antragstellende auf Wunsch komfortabel via E-Mail informieren lassen.
3. Digitaler Unterlagenversand
Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch in Deutschland eine immer größere Rolle. Deshalb setzen viele Banken und Sparkassen auf den digitalen Versand der Unterlagen. Statt seitenweise Anträge und AGB auszudrucken, ist die Zusendung der benötigten Informationen als PDF-Dokument möglich.
Soll es bei der Umschuldung oder Darlehensneuaufnahme besonders schnell gehen, sollte jeder seine benötigten Unterlagen bereits in Dateiform vorliegen haben. Neben dem Antragsformular, das von der Bank zur Verfügung gestellt wird, sind auch personenbezogene Informationen in Dateiform notwendig. Hierzu gehören beispielsweise Einkommensnachweise sowie der Wohnortnachweis. Wer etwa weniger als drei Jahre an seiner aktuellen Adresse wohnhaft ist, muss die Wohnanschrift angeben. Dazu können beispielsweise aktuelle Telefonrechnungen oder der Nachweis des Einwohnermeldeamtes dienen.
Liegen alle Dokumente bereits vor, können Darlehensantragsteller sie bequem per Mausklick hinzufügen und in Sekundenschnelle übertragen. Die Einkommensnachweise werden durch den Arbeitgeber meist in Papierform ausgehändigt. Kein Problem, denn das Abfotografieren oder Einscannen ist in Sekundenschnelle erledigt. Zur besseren Organisation der Informationen ist ein Ordner auf dem Desktop empfehlenswert. Hierin werden alle Nachweise abgelegt und sind, falls benötigt, rasch zur Hand.
Tipp: Auch an die Unterlagen eines möglichen zweiten Darlehensnehmers denken
Manchmal soll ein Darlehen nicht nur mit einem Antragsteller, sondern mit einem Bürgen realisiert werden. Sobald sich im Antragsformular zwei Namen finden, müssen sämtliche Informationen zum Nachweis von Gehalt und Co. für beide Personen erbracht werden. Deshalb bereits im Vorfeld überlegen, ob das Darlehen alleinig aufgenommen oder durch eine Unterstützung einer weiteren Person realisiert wird.
Praxiserfahrungen zeigen, dass die Chancen auf die Darlehensbefürwortung vor allem bei größeren Summen durch einen weiteren Antragstellenden steigen. Auch die Zinsen können mit einem zweiten Darlehensnehmer deutlich sinken. Ursächlich dafür ist das geringere Risiko, zumindest aus Bankensicht. Gibt es im Vertragswerk zwei Darlehensnehmer, die im Zweifelsfall für die Zahlungen der Darlehenssumme einstehen können, winkt das Ausfallrisiko. Eine Risikoabsicherung bedeutet für Banken häufig höhere Kosten bzw. Gebühren für die Darlehensrealisierung. Wer sich unsicher ist, ob er alleinig im Darlehensvertrag stehen oder einen zweiten Antragsteller hinzunehmen möchte, kann im SCHUFA-neutralen Kreditvergleich überprüfen. Einfach die gewünschte Darlehenssumme mit einem Antragsteller und in der zweiten Variante mit einem zweiten Antragsteller kalkulieren lassen. Das beste bzw. günstigste Ergebnis entscheidet.
4. Online-Verifizierung
Banken sehen sich schon seit Jahren mit einer wachsenden Digitalisierung konfrontiert. Immer mehr Kreditinstitute setzen auf Online-Angebote, mit fatalen Folgen. Die Zahl der Filialschließungen und des damit einhergehenden Mitarbeiterabbaus ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Experten rechnen damit, dass bis 2023 mehr als 40 Prozent des gegenwärtigen Filialnetzes verschwinden könnten. Darunter nicht nur kleinere Banken, sondern auch Sparkassen und Volksbanken.
Kunden profitieren bei der Digitalisierung nicht nur durch verschlankte Bearbeitungsprozesse und geringere Kosten. Auch eine raschere Bearbeitungszeit ist das positive Ergebnis einer wachsenden Digitalisierung. Vorbei sind die Zeiten des Besuches in der Filiale und dem häufig zeitaufwendigen Gespräch mit dem Mitarbeitenden. Viel Zeit wurde dafür vor allem wegen der Identitätsüberprüfung aufgewendet. So wurden nicht nur die Daten erfasst, sondern auch das gültige Ausweisdokument überprüft. Kam ein Telefonanruf am Schreibtisch dazwischen, konnte sich die Bearbeitung beider verzögern.
Mittlerweile bieten nahezu alle Banken eine komfortable Online-Verifizierung. Sie ist wahlweise über das Smartphone, Tablet oder bequem am PC mit Kamera möglich. Sicherheitsbedenken müssen künftige Darlehensnehmende nicht haben, den renommierte Banken arbeiten nach einem Sicherheitskonzept und nehmen die Verifizierung ernst.
Sobald der Darlehensantrag ausgefüllt wurde, erfolgt die Datenübermittlung an die Bank. Im weiteren Schritt stimmen potenzielle Darlehensnehmende der Verifizierung online zu. Hierfür kontaktiert ein Mitarbeiter die Antragstellenden mit einem Video-Telefonat. Dabei werden die eingegebenen Daten noch einmal überprüft und die Identität bestätigt. Ein gültiges Ausweisdokument ist essenziell dafür.
Wer einen Ausweis hat, nimmt ihn zur Hand. Auch der Reisepass ist möglich, allerdings meist nur mit einem Zusatz des Einwohnermeldeamtes zur Adressbestätigung.
Online-Verifizierung auch für digitale Neulinge ganz leicht
Der Ablauf der Verifizierung über das Video-Telefonat ist ganz leicht. Die Angerufenen werden durch den Mitarbeiter schrittweise durch den Prozess geleitet, sodass sie gar nichts falsch machen können. Zunächst gilt es, die Vorderseite des Ausweisdokumentes in die Kamera zu halten. Hierbei macht der Anrufende ein Foto zur Bestätigung und speichert die Information in der Antragsakte. Im weiteren Verlauf wird auch ein Foto von der Rückseite des Ausweisdokumentes festgehalten. Wichtig: Das Dokument muss klar ohne Finger oder andere Gegenstände darauf zu sehen sein.
Um die Verifizierung abzuschließen, müssen Angerufene noch ihre Nummer am Ausweisdokument vorlesen und diese mit den gespeicherten Informationen abgleichen. Damit die Sicherheit tatsächlich vollumfänglich gewährleistet ist, muss das Ausweisdokument während der Verifizierung leicht hin und her bewegt werden. So lassen sich die enthaltenen Sicherheitsmerkmale (beispielsweise das Adler-Hologramm) gut erkennen. Durch diese Bemühungen können Antragstellende sicher sein, dass ihre Informationsverarbeitung ernst genommen wird und Banken alles dafür tun, um den Missbrauch der Informationen zu vermeiden.
Nach der erfolgreichen Speicherung des Ausweisdokumentes erhalten Antragstellende noch während des Video-Anrufs eine Nummer bzw. einen Code zugeschickt. Meist geschieht das per Telefon als SMS. Um die Verifizierung vollständig abzuschließen, muss der Code nur in das dafür vorgesehene Feld am Display eingetippt werden. Nur wenn dieser Vorgang ebenfalls erfolgreich verlief, ist die Verifizierung abgeschlossen.
Was passiert nach der Verifizierung?
Sobald der Servicemitarbeiter die Identität der Antragstellenden bestätigt hat, wird der Vorgang zur weiteren Bearbeitung freigegeben. Nun gelangt er ebenfalls auf internen digitalen Wegen zum zuständigen Bearbeitenden. Abhängig davon, welche Darlehensart beantragt wurde, kann die Kreditentscheidung einige Stunden oder Werktage dauern.
Viele Kreditinstitute bieten mittlerweile eine Vorab-Entscheidung, die bereits während des eigentlichen Antragsprozesses erfolgt. Ermittelt wird die Darlehenszu- oder -absage vor allem auf Basis der hinterlegten Daten und der sekundenschnellen SCHUFA-Abfrage. Aber Vorsicht, hierbei handelt es sich um eine vorübergehende Entscheidung. Die finale Darlehensentscheidung kann anders ausfallen.