Freitag, 19. April 2024
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Miete frisst bis zu 91 Prozent des Bafög-Zuschusses

Bafög: Belastung durch Wohnkosten

Eine aktuelle immowelt Analyse der Angebotsmieten von Studentenwohnungen im Verhältnis zum Bafög-Höchstsatz zeigt eine bedenkliche Entwicklung auf.

Die Budgets von Studierenden sind oft klein, die Mieten in vielen deutschen Großstädten hoch. Die Bafög-Förderung soll als finanzielle Stütze dienen, doch in 38 untersuchten Hochschulstädten ist die Kaltmiete höher als die Bafög-Wohnpauschale von 325 Euro und frisst somit einen großen Anteil des Gesamtzuschusses von 861 Euro.

Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von immowelt, die in 68 Hochschulstädten das Verhältnis der Angebotsmieten von Studentenwohnungen (1 bis 2 Zimmer, 40 Quadratmeter) zum Bafög-Höchstsatz untersucht.

In 11 Städten frisst die Miete sogar mehr als die Hälfte des kompletten Bafög-Zuschusses. Besonders in beliebten Unistädten im Süden Deutschlands muss ein großer Anteil des Bafögs für die Miete aufgewendet werden. In München, der teuersten Stadt, kostet eine 40 Quadratmeter große Wohnung im Median 780 Euro. Das macht 91 Prozent des Bafög-Höchstsatzes aus.
In Frankfurt (520 Euro) und Berlin (500 Euro) zahlen Studierende für eine Studentenwohnung ohne Nebenkosten 60 beziehungsweise 58 Prozent der Förderung. In Köln beträgt die Kaltmiete im Median 490 Euro und somit 57 Prozent. Dicht dahinter folgt Hamburg, wo Studierende im Median 470 Euro zahlen – 55 Prozent des Bafög-Zuschusses.

In Stuttgart verschlingt die Kaltmiete mit 540 Euro rund 63 Prozent des Bafögs. In Konstanz (480 Euro, 56 Prozent) als auch in Freiburg (450 Euro, 52 Prozent) zehrt die Kaltmiete mehr als die Hälfte des Zuschusses auf.

Allgemein belastet das Wohnen in süddeutschen Städten das studentische Budget stark: Auch Studierende in Ingolstadt (52 Prozent), Erlangen (46 Prozent) und Rosenheim (45 Prozent) müssen einen erheblichen Anteil ihrer Förderung für die Kaltmiete aufwenden.

Günstige Mieten und gute Studienbedingungen gibt es in Ostdeutschland. Studierende können bei der Wahl einer Hochschule im Osten Deutschlands viel Geld sparen: Außer in Berlin (500 Euro) und Potsdam (380 Euro) liegt die mittlere Kaltmiete sogar unterhalb der Wohnpauschale. In Chemnitz (22 Prozent), Halle (27 Prozent) und Dresden (31 Prozent) bleibt mehr Geld vom Bafög übrig.

Weitere Informationen:

Immowelt-Analyse: Angebotsmieten für Studenten in 68 untersuchten Städten

m/s