Das Motto „Finding Europe – Europa zu Gast bei der re:publica 2015“ lockte viele neugierige Besucher nach Berlin. Die STATION-Berlin war ein idealer Tagungsort. Ausstellung, Freigelände, VIP-Lounge, dunkle Mediasäle und helle Teilnehmerforen waren gut besucht. Susanne Eiswirt, Pressesprecherin des Veranstalters Republica GmbH aus Prenzlauer Berg zog ihre Bilanz.
+++ 850 internationale Speaker aus 60 Ländern mit 500 Stunden Programm +++
„Die re:publica hat sich dieses Jahr selbst übertroffen. Es waren nicht, wie zunächst angenommen, 450 Speaker aus 45 Ländern mit 300 Stunden Programm. Nein, es gab noch viel mehr: 2015 ist das Rekordjahr der re:publica mit bislang einer nie da gewesenen Zahl von 850 internationalen Speakern aus 60 Ländern mit 500 Stunden Programm. Jung und Alt war auf den 17 Stages der re:publica vertreten – vom jüngsten Speaker mit 11 Jahren bis zum renommierten Zygmunt Bauman mit 89 Jahren.
Von Island bis Südafrika, von den USA bis nach Singapur – die re:publica 2015 brachte Menschen aus allen Kontinenten zusammen. Rund 7000 TeilnehmerInnen und rund 700 akkreditierte, internationale JournalistInnen tummelten sich vom 5. bis 7. Mai 2015 in der prall gefüllten STATION-Berlin – Ein Festival der Superlative!“
Europa war Themenschwerpunkt
Zum diesjährigen Motto Finding Europe bot die Konferenz allein 50 Sessions. Dafür kamen 197 digitale Spaces aus dem ganzen europäischen Kulturraum nach Berlin. Markus Beckedahl resümierte: “Europa und das Internet haben viel gemeinsam. Beides waren positive Utopien, die Brüche bekommen haben. Darüber haben wir auf der re:publica drei Tage lang diskutiert. Es liegt an uns und unserem Engagement, wie wir die Zukunft gestalten wollen.“
Tanja Haeusler fügt hinzu: “Europa war und ist ein dankbares Thema. Vielfältiger war die re:publica nie und mit Alexander Gerst hatten wir sogar einen Blick auf Europa aus dem Weltraum! Wir werden es nicht leicht haben, das für die zehnte re:publica zu toppen – aber ich freue mich mit dem Team auf diese Herausforderung!”
Johnny Haeusler ergänzt: “Nicht nur die immense Themenvielfalt zeichnet die re:publica aus, sondern vor allem die mich immer wieder bewegende und faszinierende Heterogenität unserer Gäste. Kinder, Senioren, Künstler, Wissenschaftlerinnen und sogar Astronauten besuchen uns. Ich würde sagen: Läuft. Mein großer Dank geht an unser Team, das in den letzten Tagen unglaubliches geleistet hat. Next year: Nummer 10!“
Andreas Gebhard wies auf die gesellschaftliche Bedeutung der Konferenz hin: “Die re:publica 2015 ist zwar physisch vorbei, doch in unserer vollständigen Dokumentation nahezu aller Sessions in Ton und Video lebt sie weiter. Mehr noch, sie dient als Zeitgeistdokument des Zustands der digitalen Welt. Sie ist etwas, das uns noch das ganze Jahr über Anregungen liefert, zu Denken gibt und mit dem wir auf den großen Knall, das zehnjährige Jubiläum 2016, hinfiebern können.”
Susanne Eiswirt ergänzte: „Weitere Zahlen der europäischen Gesellschaftskonferenz wollen wir nicht vorenthalten: Die Sessions wurden nicht nur auf den Bühnen, sondern auch als Live-Stream via W-LAN auf mehr als 9000 Geräte der BesucherInnen übertragen. Der Daten-Traffic in und um die STATION-Berlin herum, belief sich auf etwa 6 Terabyte mit Spitzenwerten von 700MBit/s.
Darüber hinaus wäre die Umsetzung der Konferenz ohne die knapp 500 HelferInnen so nicht möglich gewesen.“
MEDIA CONVENTION BERLIN mit prominenten Diskussionspartnern
Die MEDIA CONVENTION Berlin versammelte am 5. und 6. Mai auf drei Bühnen so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Netflix-Gründer Reed Hastings, ARD-Intendant Lutz Marmor, die Polit- und Medienaktivisten von Pussy Riot, YouTube Star LeFloid, Springer-Manager Christoph Keese, Blogger Stefan Niggemeier, Staatssekretärin Brigitte Zypries, Investigativjournalist Günter Wallraff oder die Schauspielerin Meret Becker.
Highlight des diesjährigen Konferenzprogramms waren unter anderem die Vorträge von Ulrike Guérot, Ethan Zuckermann, Tricia Wang, Claudia Roth, Carlo Ratti, Jillian York und natürlich von Alexander Gerst sowie Zygmunt Baumann.
Innovative Aussteller auf der re:publica 2015
Der neue Maker Space des Global Innovation Gathering (GIG) erfreute sich großer Beliebtheit. Hier konnten sich interessierte BesucherInnen sich mit InnovatorInnen aus aller Welt austauschen und beispielsweise gemeinsam einen 3D-Drucker aus Elektroschrott oder ein einfaches Handyladegerät basteln. Die Maker-Bewegung kommt weltweit als große Bewegung in Gang. Auch in Berlin gibt es erste FabLabs und bald auch einen OpenInnovationSpace in Prenzlauer Berg.
Unter den Ausstellern waren auch IBM und Google vertreten, einmal IBM mit Alternativen zum Mailsystem – zum anderen Google mit einer Selbstbau-3-D Kamera für das Smartphone.
Die #FASHIONTECH zum Thema Fashion, Technologie und Wearables zeigte neue tragbare Gadgets und Mobile Geräte. Zum allerersten Mal gab es mit dem re:cord Musicday einen Schwerpunkttag Musik auf der re:publica! Big Data, Streaming-Dienste, Open Source und viele andere spannende Themen wuden am 7. Mai, dem dritten Tag der #rp15, diskutiert.
Die Initiative Zukunftsstadt stellte erstmals aus, und fragte nach „Was macht unsere Stadt morgen aus?“. Das erste Citizens Science Lab wird schon morgen in Kreuzberg starten.
Die finnische Firma F-Secure hatte einen großen gelben „Spanner-„Container aufgebaut, in den man wie ein Nachrichtendienst hineinschauen konnte, um darin die häusliche Überwachung simulieren zu können. Das Unternehmen warb für ihr neues Digital Freedom Manifest gegen Vorratsdatenspeicherung.
Die Firma Protonet zeigte den neuen Cloud-Server für Teams, eine neue bargeldlose Paymentlösung namens PAYPEANNUTS stellte sich vor. Daneben waren viele Medienunternehmen präsent, die von der Nachrichtenagentur bis zur Event-App viele neue Lösungen zum elektronischen Publizieren bis zum Newsstream vorstellten.
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