„Der Zeppelin birgt so viele Möglichkeiten, darin zu spielen, dass man erst mal gucken muss, was man von diesen Möglichkeiten nimmt, also es ist sehr kompliziert, aber auch sehr unterhaltsam, die Arbeit.“ (Zitat aus einem Interview mit Herbert Fritsch)
Ödön von Horváth griff die Erfindung seiner Zeit in seinen literarischen Texten auf und verwandelte sie in ein märchenhaftes Fluggerät, das von spukhaften Phänomenen und Wundern umwoben war. Er kürt den Zeppelin zum Symbol für die Doppelmoral und für Phantasmagorien. Seine Figuren sind die unterpreviligierten Fräuleis, frommelnden Witwen, verkorkste Intellektuellen, Schupos und Zuschneider, die alle mit einer gewissen Traurigkeit und Sehnsucht auf den Zeppelin blicken, der leicht und schwerelos dahinschwebt und über alle Mühsal der Welt erhaben scheint.
In seiner neusten Theaterproduktion greift Herbert Fritsch die Betrachtungen des Schriftstellers auf und gibt ihnen eine neue, moderne Komponente. Der Regisseur blickt mit einer großen Portion Humor auf das Handeln und Wirken seiner Figuren und inszeniert die Horváthschen Texte von skurril abenteuerlichen Possen und Zaubermärchen bis hin zu Vorarbeiten seiner berühmten Volksstücke.
Herbert Fritsch zählt zu den Castorf-Schauspielern und arbeitete bis 2007, siebzehn Jahre an der Volksbühne Berlin. Mit „Zeppelin“ leitet Herbert Fritsch seine zukünftige Arbeit an der Schaubühne Berlin ein.
Zeppelin – Theaterstück von Herbert Fritsch
frei nach Texten von Ödön von Horváth
Samstag, 30. September 2017, 20 Uhr | Tickets an der Abendkasse
Weitere Vorstellungen: 1. 10. 2017, 18 Uhr | 2. und 3. 10. 2017, 20 Uhr | 25. bis 28. 11.2017, 20 Uhr
Schaubühne am Lehniner Platz | Kurfürstendamm 153 | 10709 Berlin | www.schaubuehne.de