Donnerstag, 03. Oktober 2024
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TÜV SÜD prüft Textilien und Schuhe auf Schadstoffe

TÜV SÜD prüft Textilien und Schuhe auf Schadstoffe.

Viele Produzenten wenden bei der Verarbeitung von Textilien und Schuhen Chemikalien an. Grund sind die hohen Ansprüche der Verbraucher an Bekleidung und Schuhe. Das Zusetzen von chemischen Stoffen bewirkt gutes Aussehen, Formstabilität, Bequemlichkeit und Wasserfestigkeit. Es kann aber auch gesundheitliche Auswirkungen haben, wenn schädliche oder giftige Chemikalien verarbeitet werden. Der TÜV SÜD informiert nun, wie man mehr über Chemikalien in Textilien und Schuhen herausfinden kann.

„Aufpassen muss man bei bestimmten Stoffen, die im Verdacht stehen oder denen bereits nachgewiesen wurde, dass sie gesundheitsschädlich sein können. Mit krebserregenden Stoffen möchte weder der Verbraucher noch die Arbeiter bei der Herstellung in Kontakt kommen. Außerdem ist der Einsatz von Chemikalien auch immer eine Beeinflussung für die Umwelt, die so gering wie möglich gehalten werden sollte“, erklärt Matthias Rosenthal, Vice President Consumer Product Services bei TÜV SÜD.

Die industrielle Kleiderherstellung verwendet viele Chemikalien

Bei der Herstellung von Textilien kommen in allen Prozessschritten Chemikalien zum Einsatz, dies reicht von der Rohfasergewinnung bis hin zur Fertigung des Endproduktes. Zu den gängigsten Chemikalien zählen:

  • Farbstoffe,
  • chemische Hilfsmittel, die nach einzelnen Prozessschritten wieder entfernt werden,
  • Chemikalien, die der Textilie besondere Eigenschaften verleihen und im Endprodukt verbleiben.

Besonders bei Kleidungsstücken, die direkt auf der Haut getragen werden, sind verbotene bzw. reglementierte Schadstoffe zu meiden. Bleichmittel, Weichmacher oder Formaldehyde können krebserregend sein oder hormonell wirken. Deshalb müssen Hersteller darauf achten, den Einsatz soweit möglich zu reduzieren oder durch unbedenkliche Stoffe zu ersetzen.

So prüfen Sie den Chemicocktail Ihrer Schuhe

Das blaue TÜV SÜD-Oktagon für „Schadstoffgeprüft“ wird Schuhherstellern im Rahmen einer freiwilligen Prüfung vergeben. Das Siegel basiert auf zahlreichen Anforderungen, die beispielsweise das Verfahren zur Bestimmung von diversen Schadstoffen in Leder, Kunststoffen und Zubehören festlegen. Viele zertifizierte Hersteller bringen das Siegel nicht direkt am Produkt an, daher lohnt sich ein Blick ins Internet.

So erfahren Sie mehr über Chemie in der Bekleidung

Die REACH-Verordnung (REACH) ist die EU-Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe. Sie regelt den sicheren Umgang mit Chemikalien. Sie bestimmt die Kommunikationspflichten in den Lieferketten, Registrierungs- und Zulassungspflichten und Beschränkungen. Die Verordnung gilt in allen EU-Ländern und wird durch die national zuständigen Behörden sowie die neu gegründete Europäische Agentur für chemische Stoffe (ECHA) in Helsinki umgesetzt. Hersteller sind verpflichtet, auf Verbraucheranfragen hin innerhalb von 45 Tagen Auskunft zu geben, ob in dem Verkaufsartikel ein sogenannter SVHC-Stoff enthalten ist (Substance of Very High Concern / besonders besorgniserregende Stoffe).

Die EU hat außerdem eine Plattform für Verbraucher namens „Safety Gate“ eingerichtet. Sie funktioniert als Schnellwarnsystem für gefährliche Non-Food-Produkte und zeigt dem Konsumenten über eine Suchfunktion schadstoffbelastete Produkte.
Eine weitere Orientierungshilfe sind Prüfsiegel. Das TexCheck-Prüfzeichen hat TÜV SÜD exklusiv für die Textilindustrie entwickelt – es steht für Qualität, Sicherheit und Umweltschutz.

Weitere Informationen:

www.tuvsud.com

a/m