Wegen einer starken Gewitterfront stellte der Frankfurter Flughafen heute am frühen Nachmittag die Abfertigung ein. Auch die Abfertigung auf dem Vorfeld wurde um 15.15 Uhr gestoppt, um die Arbeiter vor Blitzschlägen zu schützen. Anfliegende Flugzeuge blieben in der Luft, bis das Gewitter vorbeigezogen war. Ein Fraport-Sprecher teilte dazu mit, dies sei das normale Vorgehen bei solchen Wetterlagen. Es könne in der Folge zu Ausfällen von Flügen kommen. Die Gewitterfront zog weiter nach etwa 45 Minuten konnten die ersten Flugzeuge wieder starten und landen.
Mit des gestrigen heftigen Niederschlägen, Böen und Starkwinden leitet sich nun ein großer Wetterumschwung ein. Wie sich die Wetterlage im Einzelnen entwickelt, meldet der Deutschen Wetterdienst in seinem aktuellen Wetterbericht vom 09.08.2018, 15.17 Uhr:
„Auf der Vorderseite eines Tiefdruckkomplexes über Westeuropa gelangt sehr warme bis heiße und feuchte Luft nach Deutschland. Im Laufe des Tages greift von Westen eine markante Kaltfront über und verdrängt die Gewitterluft allmählich ostwärts.
GEWITTER (UNWETTER): Heute zunächst im Westen und in der Mitte nur einzelne Gewitter, teils mit Starkregen, Sturmböen und Hagel. Ab den Mittagsstunden von Westen und Südwesten weitere Gewitter. Dabei erhöhte Unwettergefahr durch Starkregen mit Mengen um 35 l/qm innerhalb kurzer Zeit, bei länger anhaltenden Gewittern auch Mengen um 60 l/qm innerhalb weniger Stunden (erhöhte Überflutungsgefahr!). Zudem Sturmböen bis 100 km/h, lokal auch orkanartige Böen um 110 km/h und Hagel um 3 cm nicht ausgeschlossen. Insbesondere im Nordwesten geringes Potential für Tornados.
In der Nacht zum Freitag Verlagerung des Gewitterschwerpunkts in den Norden und Osten mit ähnlichen Begleiterscheinungen wie tagsüber.
WIND/STURM: Auch abseits der Gewitter ab Donnerstagnachmittag im Süden vorübergehend Böen bis Sturmstärke (um 80 km/h, Bft 9), auch einzelne orkanartige Böen (um 105 km/h, Bft 11) nicht ausgeschlossen.
Im Westen bereits am Nachmittag, in der Nacht zum Freitag auch im Nordwesten und Norden allgemein zunehmender Wind von Südwest auf Nordwest drehend. Dabei starke bis stürmische Böen bis 70 km/h (Bft 7 bis 8). In Nordseenähe Sturmböen bis 80 km/h (Bft 9), insbesondere in exponierten Lagen einzelne schwere Sturmböen um 90 km/h (Bft 10) nicht ausgeschlossen.
HITZE: Abgesehen vom Westen und Norden verbreitet starke bis extreme Wärmebelastung.“
Der SmartCity-Wetterbericht für Berlin
Im Rahmen der SmartCity-Strategie des Mediennetzwerks Berlin wird eine neue Variante der Wettervorhersage favorisiert, die hier heute erstmals vorgeführt wird.
Das tschechische Startup von Ivo Lukačovič hat im November 2014 einen interaktiven Wettervorhersagedienst namens Windy gegründet.
Es ist eine echtzeitnahe Simulation, die auf Wettervorhersagen auf den Daten der GFS-Modelle des globale Wettervorhersagemodells des US-Wetterdienstes und der EU-GFS-Modelle basiert. Windy bietet damit eine Vielzahl von Parametern für die nächsten 15 Tage.
Ferner werden die Daten des „Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage“ genutzt (www.ecmwf.int). Auch das NEMS-Datenmodell der Schweizer Firma Meteoblue mit einem 4 km Raster ist eingebunden. Das NEMS-Datenmodell erlaubt jedoch nur drei Tage Vorhersagen, während die anderen Modelle bis zu 15 Tage Vorhersagen unterstützen.
Windy wurde in langer Vorarbeit entwickelt, zunächst konzentrierte sich der Entwickler auf die Windanimation. Inzwischen gibt es viele weitere grundlegende meteorologische Parameter wie Temperatur, Druck, relative Luftfeuchtigkeit, Wolkenbasis und weitere Panels mit erweiterten Daten. Die ursprüngliche Windanimation basiert auf dem Open Source Projekt von Cameron Beccario earth ( github.com/cambecc/earth ).
Der Vorteil: das Widget zeigt nun fortlaufend die Wetterentwicklung an, und wird künftig in die neue Seitenstruktur der Zeitungen im Mediennetzwerk Berlin eingebunden.