Sonntag, 06. Oktober 2024
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Zeitenwende bei Plattformökonomien: Meta testet Bezahlmodell für Facebook und Instagram

Social Media Bezahlmodelle

Datenschutz, ePrivacy und Digitale Bürgerrechte vertragen sich nicht mit schrankenloser Werbung, auch nicht mit Werbe-Tracking und datenintensiven Performance-Marketing. Werbeanzeigen werden zunehmend überlesen, oder durch Adblocker und Browser-Einstellungen geblockt. Das bisherig „kostenlos-Internet“ gerät mehr und mehr in Kostenfallen.

So sind Facebook-Konzern Meta die Werbeeinnahmen im letzten Quartal 2022 um vier Prozent gesunken. Dazu kommt eine allgemeine Abkühlung des Online-Werbemarktes, denn viele Anbieter konkurrieren um gleiche Zielgruppen und Nutzer werden mit Werbeanzeigen übersättigt.

Zusätzlich leiden Facebook und Instagram an verschärften Maßnahmen von Apple zum Schutz der Privatsphäre auf dem iPhone. App-Entwickler müssen Nutzer ausdrücklich um Erlaubnis fragen, wenn sie zur Personalisierung der Werbung ihr Verhalten quer über verschiedene Anwendungen und Dienste nachverfolgen wollen. Da viele Nutzer dies inzwischen mit guten Gründen ablehnen, geraten bisherige Online-Werbemodelle der Datenökonomien durcheinander.

Bezahlmodelle und Plattform-Regulierung auf dem Vormarsch

Meta testet bei Facebook und Instagram bereits ein neues Bezahl-Modell, das für verifizierte Accounts eingeführt wird. Kennzeichen ist ein blaue Häkchen mit Zugang zum Service und direkten Zugang zur Kundenbetreuung und ein Schutz gegen Nachahmer-Profile. Für die Bestätigung müssen Passdokumente vorgelegt werden.

Das Abo werde zunächst in Australien und Neuseeland eingeführt, verkündete Mark Zuckerberg bei Facebook. — Weitere Länder sollen „bald“ folgen.
Zuckerberg will damit die Authentizität und Sicherheit der von Meta angebotenen Dienste erhöhen.

Meta Verified kostet mindestens 11,99 Dollar pro Monat (11,18 Euro), wenn man im Web einbucht. Bei Käufen auf iPhones sollen es sogar 14,99 Dollar sein. Denn Apple nimmt selbst eine Gebühr von zunächst 30 Prozent bei Abonnements, die auf dem iPhone abgeschlossen wurden.

Für Konten auf Facebook und Instagram, die bereits verifiziert sind, werde es keine Änderungen geben. Den Dienst sollten nur Nutzer, die über 18 Jahre alt sind, abonnieren können. Für Unternehmen ist er nach Meta-Angaben zunächst nicht verfügbar.

Meta will mit Premium-Abo für Instagram und Facebook zunächst Umsatzverluste wettmachen. Zugleich müssen die teureren Anforderungen der EU-Plattformregulierung mit Digital Services Act umgesetzt werden.

Twitter setzt ebenfalls auf Bezahl-Abos

Auch Twitter setzt unter dem neuen Besitzer Elon Musk stärker auf direkte Abo-Erlöse. Das blaue Häkchen im Profil wird so etwas wie ein Statussymbol, das eine persönliche Verifikation ausweist.
Zusätzlich bekommen zahlende Nutzer die neue Möglichkeit, längere Videos zu veröffentlichen. Weitere Vorteile sind für die Zukunft angekündigt. Tweets von Abo-Kunden sollen z.B. prominenter platziert werden. Abo-Kunden sollen zukünftig auch nur halb so viel Werbung zu sehen bekommen; ein eher zweifelhaftes Feature, weil es Diskriminierung als Leistung verkauft.
Das Abo Twitter Blue kostet in Europa bei monatlicher Zahlung acht Euro. Im Jahresabo werden 84 Euro fällig.

Plattform-Dienste und Kosten der Digitalisierung in SmartCities

Mit der Einführung von Abo-Modellen bei sozialen Netzwerken endet generell das Internetzeitalter der Kostenlos-Ökonomien. Mit Jahreskosten für Nutzer von 144 -180 € sind Dienste wie Facebook und Instagram schon hochpreisig.
Ein Digital-Abo einer Tageszeitung kostet bis zu 420 € (34,99/Monat) und bietet dazu aber hohe Informationswerte und integrierte Forenkommunikation.
Die Kosten des Internet-Zugangs sind derzeit bei 108 – 240 € anzusetzen. — Die großen Plattformen erzielen inzwischen digitale Erlöse zwischen 1.650-2.600 €/Einwohner/Jahr.

Dabei ist aber eine sogenannte „digitale Blindleistung“ enthalten, die einschließlich Stromkosten bis zu 400 €/Einwohner/Jahr ausmacht. Anzeigenbetrug (AdFraud), Adblocking, Robots, Mismatching und Overload mit Werbeinformationen sorgen für hohen Mehraufwand des heutigen Digitalisierungsmodells, das „nicht betriebsnotwendig“ und auch nicht nachhaltig ist.
Digitale Blindleistung entsteht vor allem, weil es keine offenen Systeme auf Ebene von lokalen Presse- und Medienplattformen gibt, sodass direkte und inklusive Information und allgemeinöffentliche Informationen durch digitale Zäune limitiert werden.

Das Mediennetzwerk Berlin wird dagegen mit Systemkosten von 1-2 €/Einwohner/Jahr geplant, und soll vor allem lokale und volkswirtschaftliche Wertschöpfungseffekte und individuelle Zusatzeinkommen der Digitalisierung von 5.000-6.000 €/Einwohner/Jahr erzielen helfen. — Systemvorteil: wer publiziert bezahlt — für alle Citizens besteht „OpenAccess4All“ – kostenlos, gemeinwohlorientiert und supereffizient!


Einfach.SmartCity.Machen: Berlin! — Die intelligente, inklusive und soziale Stadt, Leben und Arbeiten müssen mit heutigen Technologien funktionieren, dabei nachhaltig, datensparsam und energiesparsam sein. Analoge, mediale und digitale Medien werden dabei genutzt. Technologische und mediale Synergien entstehen, wenn auch Web + IoThings + IofSenses und AI-Systeme öffentlich nutzbar werden.
Kontakt: info@anzeigio.de

m/s