Freitag, 29. März 2024
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Aber die Bilder bleiben … — In Gedenken an den Pankower Galeristen Joachim Pohl

Joachim Pohl - Kunstarchiv

Der Kunstvermittler und Galerist Joachim Pohl stellte sein Leben mit mehr als 500 Ausstellungen, mit zahlreichen Katalogpublikationen und als Vertrauter und Förderer unzähliger Künstler:innen Berlins engagiert in den Dienst der Kunst. Mit seiner Expertise und seiner Leidenschaft für die Kunst und die Kunstschaffenden besonders in seinem Umfeld, dazu zählten unter anderen Otto Dix, Fritz Cremer, Dieter Goltzsche oder sein einstiger Schüler TRAK Wendisch, prägte Joachim Pohl das Berliner Kulturleben aktiv mit und galt in Pankow als „Institution“.

Joachim Pohl wurde am 27. Februar 1947 in Berlin-Pankow geboren. Nach dem Abitur am Friedrich-List-Gymnasium und einer Lehre als Betriebsschlosser begann er 1966 ein Studium der Germanistik und Kunsterziehung an der Humboldt-Universität und war seitdem auch selbst künstlerisch tätig. Als Kunsterzieher arbeitete er bis 1975 an der Wilhelm-Pieck-Oberschule, dem heutigen Rosa-Luxemburg-Gymnasium. Nach zwei Jahren als freischaffender Künstler und Kunstvermittler wurde er 1977 Leiter der Galerie am Prater. Ab 1984 trat Pohl eine wissenschaftliche Aspirantur an der Humboldt-Universität an und realisierte außerdem zahlreiche Ausstellungsprojekte.

1989 gründete er den Kunstverein Pankow e.V. mit und engagierte sich für eine Belebung der Kunstvermittlung im Bezirk. Den Traum von der eigenen Galerie erfüllte er sich vier Jahre darauf. Am 4. Juni 1993 eröffnete in der Wollankstraße 112a die Galerie Joachim Pohl, die zum Anlaufpunkt für unzählige der Kunst verbundene Künstler:innen und Besucher:innen wurde. Es folgten bis zur Schließung 2018 ein Vierteljahrhundert reger und anregender Ausstellungstätigkeit.

Joachim Pohls Tod am 27. März 2022 wird eine Leerstelle im Pankower Kulturleben hinterlassen – aber die Bilder und die Erinnerung an Joachim Pohl bleiben.

Quelle: Bezirksamt Pankow Pressemeldung 11.4.2022

m/s