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Addis-Konferenz: Industrieländer bremsen

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Heute geht es um die ergebnisse der jüngsten Konferenz zur Finanzierung der Entwicklungsländer, die einen Blick auf die Verursacher

Addis-Konferenz: Industrieländer bremsen Kampf gegen Steuerhinterziehung

20 Jul 2015 – 17:50 www.euractiv.fr | Cécile Barbière übersetzt von Alexander Bölle auf €urActiv.de

„Steuerhinterziehung sollte das zentrale Thema bei der Entwicklungskonferenz in Addis Abeba werden. Doch der Gipfel endete enttäuschend: Zwar einigten sich die teilnehmenden Staaten auf einen Plan für die Entwicklungsfinanzierung bis 2030, doch die Industriestaaten wollen das Problem Steuerhinterziehung weiterhin nicht anpacken. EurActiv Frankreich berichtet.“

Das dramatische Problem: „Entwicklungsländer verlieren durch Steuerhinterziehung weitaus mehr als sie durch Entwicklungshilfe bekommen. Bernd Bornhorst, Direktor der deutschen Nichtregierungsorganisation VENRO, sagt: „Entwicklungsländer verlieren für jeden Euro an Investitionen zwei Euro durch Kapitalabflüsse ins Ausland, unter anderem durch illegale Gewinntransfers von Konzernen.“

„Nach UN-Schätzungen verlieren die Entwicklungsländer durch illegale Finanzströme rund 100 Milliarden Euro im Jahr.

In der Addis Abeba Aktionsagenda einigten sich die Länder auf eine Reihe von Maßnahmen zur Erweiterung der Steuerbasis, zur Verbesserung der Steuererhebung und der Bekämpfung der Steuerhinterziehung und von illegalen Finanzströmen.“

Kommentar:
Die Ergebnisse der Addis-Konferenz sind damit spärlich. Die Blockade der Politik gegen Steuerhinterziehung wirft ein ganz anderes Licht auf den Komplex Flüchtlingskrise und wirtschaftlichen Fluchtursachen in Afrika. Die europäischen Bürger müssen nun wohl etwas genauer schauen, was ihre Regierungen in der Entwicklungshilfe tatsächlich unternehmen – und unterlassen!

m/s