Von Wolfgang Schneider
Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind. Für die meisten ist es im Alltag sogar unabkömmlich, um zur Arbeit zu fahren oder Einkäufe zu erledigen. Daher wird es schnell problematisch, wenn ein neuer Wagen erworben werden muss und die finanziellen Reserven nicht ausreichen, um die Anschaffung zu stemmen.
In diesem Falle müssen die finanziellen Mittel anderweitig beschafft werden. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten – viele Betroffene entscheiden sich beispielsweise für einen Leasingvertrag. Ein solcher kann jedoch mit diversen versteckten Kosten verbunden sein. Ein herkömmlicher Ratenkredit geht mit hohen Zinsen einher, weshalb sich als beste Option in der Regel ein Autokredit anbietet. Das Auto dient den Banken als zusätzliche Sicherheit, sodass der Zinssatz vergleichsweise niedrig ausfällt. Wird er online beantragt, besticht ein Autokredit durch eine besonders schnelle Bewilligung.
Was wird unter einem Autokredit verstanden?
Ein Autokredit ist ein zweckgebundenes, besonders zinsgünstiges Darlehen. Die Kreditsumme kann für den Kauf eines gebrauchten oder neuen Pkws, eines Motorrads oder eines Wohnmobils verwendet werden. Obendrein können damit auch teure Reparaturen am fahrbaren Untersatz finanziert werden.
Wer einen Autokredit beantragen möchte, kann im Idealfall mit bis zu 100.000 Euro rechnen. Die Zinsen fallen deshalb so verbraucherfreundlich aus, weil das Fahrzeug eine zusätzliche Sicherheit darstellt, welche die Finanzdienstleister mit besonders günstigen Konditionen belohnen.
Am schnellsten und bequemsten kommen Autokäufer in den Genuss eines Autokredits, wenn sie das Darlehen online beantragen. Auf diesem Wege können die Zinsen nochmals gedrückt werden, weil Online-Anbieter kein kostenintensives Filialnetz unterhalten müssen und diese Kostenersparnis üblicherweise an die Kunden weitergeben.
Verschiedene Modelle des Autokredits
Die kreditgebenden Institute bieten ein Auto-Darlehen in verschiedenen Modellen an, sodass sich der Kredit auf die Bedürfnisse der Kreditnehmer individuell zuschneiden lässt.
Ratenfinanzierung
Beliebt ist der Auto-Ratenkredit. Dabei wird genau die Summe aufgenommen, die für den Erwerb eines neuen Fahrzeugs notwendig ist. Die Rückzahlung wird genauso gehandhabt wie ein herkömmlicher Ratenkredit: Die Kreditsumme wird einschließlich der niedrigeren Zinssätze in gleichbleibenden monatlichen Raten getilgt.
Möglich sind Laufzeiten von bis zu 72 Monaten. Es ist zu beachten, dass mit der Länge der Laufzeit die Kosten für das Darlehen steigen. Wer daher so schnell wie möglich schuldenfrei sein möchte, schließt den Vertrag mit kürzeren Laufzeiten ab und vereinbart zusätzlich Sondertilgungen.
Ballonfinanzierung
Diese Art der Autofinanzierung zeichnet sich durch sehr günstige Raten während der Vertragslaufzeit aus. Allerdings haben die Banken nichts zu verschenken – der Löwenanteil der Kreditrückzahlung wird daher mit der Schlussrate berechnet, welche dann mehrere tausend Euro umfassen kann.
Drei-Wege-Finanzierung
Auch dieses Modell der Autofinanzierung ist sehr beliebt und häufig anzutreffen. Dabei handelt es sich eigentlich um eine Unterart der Ballonfinanzierung. Der Autokäufer kann zum Abschluss der Kreditlaufzeit zwischen drei verschiedenen Möglichkeiten wählen:
Entweder er bezahlt die hohe Schlussrate aus eigener Tasche – oder er beantragt eine Anschlussfinanzierung. Die dritte Möglichkeit schließt die Rückgabe des Fahrzeugs an den Händler ein. Dabei wird schon beim Kauf des Wagens ein Kaufpreis in der Zukunft vereinbart. Bei dieser Option, die nicht mit einer Leasingrückgabe zu verwechseln ist, sollte darauf geachtet werden, dass die vereinbarte Kilometerleistung nicht überschritten und das Auto in gutem Zustand zurückgegeben wird.
Welche Voraussetzungen sind zu erfüllen?
Hinsichtlich der Bedingungen, welche die Kredithäuser zur Gewährung eines Auto-Darlehens stellen, gleicht der Autokredit einem herkömmlichen Ratenkredit. In der Regel müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
- Volljährigkeit
- Regelmäßiges, ausreichendes Einkommen
- Uneingeschränkte Geschäftsfähigkeit
- Unbefristeter Arbeitsvertrag
- Wohnsitz in Deutschland
- Bankkonto bei einem deutschen Geldinstitut
- Positiver Schufa-Score als Bonitätsnachweis
Welche Unterlagen müssen vorgelegt werden?
Um die Zahlungsfähigkeit und die Antragsberechtigung des Kreditnehmers zu überprüfen, benötigt der Finanzdienstleister einige Dokumente und Unterlagen, die auf der Website des Anbieters hochgeladen werden.
Dabei handelt es sich zunächst um die Kopie eines gültigen Lichtbildausweises, damit die Identität des Kreditnehmers über einen Video-Ident einwandfrei festgestellt werden kann. Außerdem werden Lohn- und Gehaltsnachweise und ein aktueller Kontoauszug verlangt. Die Bank behält sich im Regelfall vor, den Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung II) in Verwahrung zu nehmen, solange der Kredit noch nicht restlos getilgt ist.