Donnerstag, 03. Oktober 2024
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Die CART-T-Cell-Therapie verbessert die Krebstherapie

CAR-T-Zellen-Therapie

Krebstherapien werden durch die CAR-T-Zell-Therapie immer zielgenauer: Immun-, Gen- und Zelltherapie werden dabei verbunden. Die Bezeichnung CAR steht für Chimeric Antigen Receptor.

Ziel ist es, das Immunsystem zu befähigen, Krebszellen selbst zu bekämpfen. — Der Therapieansatz ist noch neu: im Jahr 2018 wurde die erste CAR-T-Zell-Therapie zugelassen. Inzwischen haben insgesamt sechs dieser neuartigen Therapien die Zulassung geschafft.

Immunsystem kann enttarnte Krebszellen selbst bekämpfen

Krebszellen sind schwer zu bekämpfen, weil sie sich mit vielen perfiden Tricks vor dem Immunsystem verstecken können. Mit einer Art „Tarnkappe“ machen sie sich für das Immunsystem unsichtbar.

Bei der CAR-T-Zell-Therapie werden bestimmte Immunzellen, die sogenannten T-Zellen, im Labor so aufgerüstet, dass sie die Krebszellen enttarnen können“, erklärte Dr. Pablo Serrano, Geschäftsfeldleiter für Innovation und Forschung beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI). Die Immunzellen werden dafür im Labor mit einem hochspezialisierten Sensor ausgestattet: einem sogenannten Chimären Antigen-Rezeptor, kurz: CAR. „Dieser Rezeptor erkennt die Krebszellen anhand bestimmter Merkmale ihrer Oberfläche zerstört sie dann gezielt.“

Die bisher zugelassenen CAR-T-Zell-Therapien richten sich gegen bestimmte Leukämien und Lymphome (bösartige Erkrankungen des Lymphsystems) und gegen das Multiple Myelom (bösartige Erkrankung des Knochenmarks). „Bisherige Daten zeigen, dass bei etwa der Hälfte der Patientinnen und Patienten, die bisher als unheilbar galten, der Krebs zumindest für eine gewisse Zeit vollständig zurückgedrängt wurde“, so Dr. Serrano.
Weil eingeschleuste Gene die T-Zellen modifizieren, zählt die CAR-T-Zell-Therapie zur Gentherapie und damit zu der neuen Generation von Arzneimitteln – den sogenannten ATMP („Advanced Therapy Medicinal Product“).

Vielversprechender Ansatz mit hohen Kosten und Risiken

Die einer CAR-T-Zell-Therapie sind außergewöhnlich hoch. In den USA kostet eine Behandlung 373.000 bis 475.000 US-Dollar pro Patient —Deutschland rund 380.000 Euro. Die Therapien sind zudem mit Nebenwirkungen und Risiken verbunden. Die CAR-T-Zell-Therapie ist ein aussichtsreicher Ansatz, der auch als Krebsimmuntherapie bezeichnet werden kann.

Forscherinnen und Forscher arbeiten auch mit Hochdruck daran, diese neuartige Therapie auch bei anderen Krebsarten, wie zum Beispiel bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs oder bestimmten Hirntumoren, einzusetzen.

Weltweit laufen mehrere hundert Studien, um die CAR-T-Zell-Therapie weiter fortzuentwickeln. Auch pharmazeutische Unternehmen engagieren sich und investieren für die im Schnitt zehn bis zwölf Jahre dauernde Forschungs- und Entwicklungsphase neuer Arzneimittel eineinhalb bis zwei Milliarden Euro.

Dr. Serrano vom BPI sagte dazu: „Um die Krebsforschung voranzutreiben und vor allem zeit- und kosteneffizienter zu machen, müssen forschende Unternehmen der pharmazeutischen Industrie, regulatorische Behörden, akademische Forschungseinrichtungen, Ministerien, Patientenorganisationen sowie Ärzteschaft eng zusammenarbeiten, sich mehr austauschen und noch stärker vernetzen.“


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m/s