Dienstag, 19. März 2024
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Ernste Warnung zum Zustand des Planeten Erde

Abgebrannter Wald in Brasilien - Foto:

Der World Wildlife Fund (WWF) hat den diesjährigen „Living Planet Report 2016“ veröffentlicht. „Der Living Planet Report ist eine globale Bestandsaufnahme über den Zustand der Welt. Die Ergebnisse des Reports 2016 sind höchst alarmierend: Die Menschheit verbraucht 60 Prozent mehr, als die Erde bereithält. Setzt sich dieser Verbrauch ungebremst fort, sind 2030 zwei komplette Planeten nötig, um den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken. Der stetig wachsende Hunger der Menschheit nach Ressourcen frisst die Zukunft der nächsten Generationen auf.“

Planet Erde vor dem Burn-Out

Der WWF stellt dazu weiter fest: „Doch die Auswirkungen des Raubbaus zeigen sich heute schon immer dramatischer mit Dürren und Extremwettern, Hungersnöten und Artensterben. Vier der neun ökologischen Belastungsgrenzen, in deren Rahmen Lebensräume stabil bleiben, sind schon jetzt überschritten: beim Klimawandel, der Biodiversität, der Landnutzung sowie den biogeochemischen Kreisläufen von Stickstoff und Phosphor. Unser Planet steht vor dem Burn-out.“

Burn-out: das bedeutet konkret: ganze Regionen und hunderte Millionen Menschen werden ihren stabilen Lebensraum verlieren, verhungern, verdursten und vor allem aus Not zuvor aus ihren Heimatregionen fliehen.

Grösstes Massensterben seit 65 Millionen Jahren im Gange

Der WWF warnt auch erneut vor dem weltweiten Rückgang der Tierbestände, der mit 58 Prozent praktisch die Dimension der großen Artensterben in der Erdgeschichte entspricht. Bislang gab es fünf solcher großer Artensterben. Das letzte große fand vor 65 Millionen Jahren statt, als die Dinosaurier und mit ihnen etwa 70 Prozent aller Arten ausstarben. Es braucht Millionen Jahre, bis sich die gleiche Vielfalt erneut entwickelt hat.

Der Living Planet Report misst alle zwei Jahre die Veränderungen der weltweiten Biodiversität und des menschlichen Konsums. Die Studie wird gemeinsam mit der Zoologischen Gesellschaft London (ZSL) und dem Global Footprint Network (GFN) erstellt. Die Ergebnisse sind von Jahr zu Jahr bedrohlicher: Seit mehr als 40 Jahren nutzen die Menschen mehr natürliche Ressourcen, als die Erde erneuern kann. Die Kurve der weltweiten, biologischen Vielfalt geht steil nach unten. Für die vergangenen vierzig Jahre wurde ein Rückgang der Tierbestände um 58 Prozent gemessen, die über 14.000 untersuchten Tierpopulationen haben sich mehr als halbiert.

One-Planet Perspektive des WWF
„One Planet“-Perspektive des WWF. Ziel der in der Abbildung dargestellten „klugen Lösungen“: Unversehrtheit
der Ökosysteme, Schutz der Biodiversität und Sicherheit der Nahrungs-, Wasser- und Energieversorgung. Grafik: WWF Living Planet Report 2016

WWF fordert einen Paradigmenwechsel

Der WWF fordert einen deutlich schonenderen Umgang mit unseren Ressourcen und einen tiefgehenden Paradigmenwechsel in der Wirtschaft, und damit die zügige Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsagenda. „Wir brauchen die Energiewende, eine ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft und ein Finanzsystem, das Zukunftsfähigkeit im Fokus hat. Nachhaltigkeit muss endlich zu einer der obersten Handlungsmaximen von Politik und Wirtschaft werden.“

Die Gattung Mensch ist in Gefahr:

„Nur bei einem verringerten ökologischen Fußabdruck könnten auch zukünftige Generationen in einer gesunden Gesellschaft und Umwelt leben. Deutschland hat längst keine Vorreiterrolle mehr. Der Entwurf des Klimaschutzplans 2050 wird gerade bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Vom konkreten Plan für den Kohleausstieg beispielsweise gar nichts mehr zu lesen – obwohl Deutschland, bis spätestens 2035 aussteigen muss, wenn die Paris-Beschlüsse ihr Papier wert sein sollen.“

Die weltweite UN-Klimaschutzkonfernenz fand vor knapp einem Jahr statt. Inzwischen haben sich auch mit USA, China und Indien alle bedeutenden Staaten die UN-Klimaschutzzielen verpflichtet.

Weitere Informationen:

www.wwf.de

Der Living Planet Report zum Download und Durchblättern

Deutsche Kurzfassung, PDF, 5MB

Living Planet Report 2016: Risk and Resilience in a new era, PDF 19 MB

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m/s