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Festival Theater der Dinge 2021: „Die Welt ohne uns“— vom 4.-13.November 2021

Still life | Puppentheater Ljubljana

Die Schaubude Berlin in Prenzlauer Berg ist der wichtigste ständige Spielort für Figuren- und Puppentheater in Berlin.
Highlight des Jahres ist das internationale Festival „Theater der Dinge 2021,“ das vom 4. bis 13.November 2021 in der Schaubude Berlin und an mehreren Spielorte in Berlin-Mitte, Marzahn-Hellersdorf, Pankow, Treptow-Köpenick und im digitalen Raum stattfindet. Das Festival ist traditionell auch der Treff der Puppen- und Figurentheaterszene in Berlin.

Das Programm in diesem Jahr, zum Thema „Die Welt ohne uns“, ist hybrider, komplexer und diskursiver als je zuvor.

Erstaufführungen und Produktionen aus 11 Ländern sind zu sehen: live, online und auch als hybride Formate. Neben der Schaubude Berlin stehen Aufführungen im Theaterhaus Berlin-Mitte, Theaterhaus Schöneweide- th2, im Schloss Biesdorf, im Kino Krokodil und online im Programmkalender.

Das diesjährige Festivalthema scheint zwei unterschiedliche Lesarten anzubieten. Erstens, eine dystopische und düstere Perspektive: Die Welt braucht uns nicht; wir sind nicht gut für die Welt; wir sterben aus… Zweitens, eine demütige und tröstliche Perspektive: Ist es nicht schön, dass die Welt auch ohne uns Bestand hat, dass wir nicht immer im Mittelpunkt stehen und dass es so viel mehr gibt als uns?

Im Festivalblog haben Beate Absalon und Sebastian Köthe den Künstlerischen Leiter des Festivals und Intendanten der Schaubude Tim Sandweg interviewt. Er plädiert für eine Öffnung der Blickwinkel:

„Ich mag am Figuren- und Objekttheater, dass Menschen hier bereit sind, aus dem Fokus herauszutreten. Das hat für mich etwas mit Demut zu tun – und ich finde Demut, auch wenn der Begriff vielleicht etwas antiquiert ist, gerade in künstlerischen Zusammenhängen eine gute Herangehensweise. Diesen Versuch, die Welt aus Sicht der Dinge zu erzählen und die Objekte als Subjekte ins Zentrum zu setzen, finde ich unglaublich wertvoll, um eine andere Perspektive zu provozieren – auch auf menschliches Leben.“

Szenenbild: Performance „Pantoffeltierchen und Meteoriten“ - Foto: © Marc Villanueva
Szenenbild: Performance „Pantoffeltierchen und Meteoriten“ – Foto: © Marc Villanueva

THEATER DER DINGE
Internationales Festival des zeitgenössischen Figuren- und Objekttheaters | 4.-13.11.2021

Das Festival Theater der Dinge 2021 wird mit dem Stück »Still Life« eröffnet. Tierpräparator*innen glauben, dass es möglich ist, eine tote Kreatur wieder lebendig zu machen. In »Still Life« tritt das Puppentheater Ljubljana den Versuch an: Mit neun ausgestopften Hasen, die in Online-Shops aufgestöbert wurden, begibt sich das Ensemble auf eine sinnlich-ruhige Reflexion über die Existenz als Phänomen zwischen Leben und Tod. Die Eröffnungsinszenierung von »Theater der Dinge« spielt mit Vorstellungen von Natürlichkeit und stellt sich grundlegenden Fragen nach unserem Verhältnis zur Tierwelt. Wieviel Respekt haben wir vor der Schönheit der Natur?

Der junge slowenische Regisseur Tin Grabner bewegt sich zwischen den Sparten, arbeitet für Theater und Film und wurde für seine Puppentheater-Inszenierungen bereits mehrfach ausgezeichnet. Erstmals ist eine seiner Produktionen in Berlin zu sehen.

Premiere: Still Life
Puppentheater Ljubljana, Slowenien
4.11.2021 | 20:00 Uhr | 60 Minuten, wenig Sprache, in Slowenisch mit deutschen Übertiteln
Erw. 20,00€ | ermäßigt 15,00€
Schaubude Berlin | Greifswalder Str. 81-84 | 10405 Berlin | Programmlink


Parcours: Corpus 1/6 + Earthbounds + Pawāaraibu – filling the vacuum
Xavier Bobés, Katalonien + VERAVOEGELIN, Deutschland + Jana Kerima Stolzer / Lex Rütten, Deutschland

Der Parcours besteht aus drei Installationen, die Sie einzeln hintereinander besuchen. Das Publikum besucht die Installationen jeweils einzeln. Es besteht die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske während der gesamten Veranstaltung. Die Installationen des Parcours befinden sich in drei verschiedenen Räumen, die über Treppenaufgänge miteinander verbunden sind. Es gibt keine Sitzgelegenheiten. Es gilt ein Fotografierverbot.

5.11.2021 ausverkauft | 6.11.2021 | 7.11.2021 | jeweils 15:30
Timeslots: 15:30 / 15:50 / 16:10 / 16:30 / 16:50 / 17:10 / 17:30 / 18:30 / 18:50 / 19:10 / 19:30 / 19:50 / 20:10 / 20:30
Dauer 60 Minuten | Tickets 16,50 € / erm. 11,50
Theaterhaus Berlin Mitte – thbm | Wallstraße 32 – Haus C | 10179 Berlin | Programmlink


Five Books – Objekttheater von Vendula Tomšů und Ian Mikyska, Tschechien am 5./6./7.11,2021 – Foto: © Radek Herold

Die Deutsche Erstaufführung von Five Books widme sich einer großen Frage: „Was ist schon ein einziger Augenblick im Leben eines Menschen im Vergleich zu der riesigen Zeitspanne der Menschheit, des Planeten oder des Universums? Gibt es irgendetwas jenseits des gegenwärtigen Augenblicks? Vendula Tomšů und Ian Mikyska erkunden, begleitet von einer fesselnden Klanglandschaft, die Dimensionen der ewigen und unendlichen Gegenwart. Mit fünf faszinierenden handgefertigten Büchern, teilweise groß und dick wie Atlanten oder Bibeln, teilweise winzig klein, stellen sie die Frage, wie wir unsere Zeit ins Verhältnis zum Planeten, zur Sonne oder zu unserem eigenen Atem setzen.“

5.11.2021 | 6.11.2021 | 7.11.2021 | jeweils 17:30, 18:30, 19:30
Dauer 30 Minuten | Erw. 12,50€ | ermäßigt 8,00€

Theaterhaus Berlin Mitte – thbm | Wallstraße 32 – Haus C | 10179 Berlin | Programmlink


Kurzfilm-Programm: Confetti man + The mind of Lalo Cura + Who’s talking?
Figurentheater Anne-Kathrin Klatt, Deutschland + Sebastian Ryser, Deutschland + Çağlar Yiğitoğullari, Deutschland
Kurzfilme und Künstler*innen-Gespräch
7.11.2021 | 17:00
Dauer 90 Minuten | Tickets Erw. 10,00€ | ermäßigt 7,00€
Kino Krokodil | Greifenhagener Str. 32 | 10437 Berlin | Programmlink

m/s