Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie hat während ihrer Tagung zum 30-jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft sächsischer Mykologen in Quitzdorf am See den Grünen Knollenblätterpilz als „Pilz des Jahres 2019“ vorgestellt.
Der fürs Gesundheitswesen bedeutendste Giftpilz enthält leberschädigende Amatoxine, die schon beim Verzehr von 50 Gramm eines Pilzfruchtkörpers lebensgefährlich sind. Unbehandelt führen die Gifte binnen 3 bis 10 Tagen zum Tod durch multiples Organversagen.
Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) hat eine wichtige Stellung im Bodenökosystem und ist ein Symbiosepartner von Eichen und Buchen, die er mit wichtign Nährstoffen versorgt. Durch sein feines Fadengeflecht (Myzel) im Boden vergrößert der Grüne Knollenblätterpilz die Wurzeloberfläche um das 1.000-fache und liefert seinem Partner Wasser sowie Nährstoffe im Tausch gegen Zuckerverbindungen. Pilze sin für gesunde und stabile Ökosysteme unverzichtbar. Die Fruchtkörper erscheinen zwischen Juli und Oktober, vor allem nach trockenen und warmen Sommern nach ergiebigen Regenfällen.
Vorsicht – nicht verwechseln!
Der phallusartige Pilz mit seinem olivgrünen, eingewachsen-radialfaserigen Hut schirmt bei Reife flach auf und erreicht einen Durchmesser von bis zu 12 cm. Die freien Lamellen auf der Hutunterseite und das Sporenpulver sind weißlich gefärbt. Am bis zu 10 cm langen und an die 2 cm dicken Stiel hängt ein flüchtiger weißer und geriefter Ring. Die knollige Basis steckt in einer lappigen und offen abstehenden Scheide. Markant ist ein süßlicher, an Kunsthonig erinnernder Geruch.
Es gibt auch eine weiße Varietät der Knollenblätterpilze, die leicht mit Champignons verwechselt werden kann.
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