Zum Weltflüchtlingstag demonstriertn Berliner SchülerInnen und Schülern der Konrad-Duden-Schule in Pankow in eine öffentlichkeitswirksamen Aktion in Berlin Mitte zum Thema weltweite Sanitärversorgung. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit der German Toilet Organization durchgeführt.
150 Berliner SchülerInnen weisen anlässlich des internationalen Weltflüchtlingstages gemeinsam mit der German Toilet Organization e.V. (GTO) auf die menschenunwürdige Sanitärsituation in Kriegen und Krisen hin. Mangelnde Sanitär-, und Wasserversorgung und schlechte Hygiene sind Todesursache Nummer eins in Flüchtlingslagern und führen zu Krankheiten wie Cholera oder Typhus.
Knapp 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung. Diese aktuelle, von dem Weltflüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) veröffentlichte Zahl ist die höchste in der Geschichte. Weltweit leben neun von zehn Flüchtlingen in einem Entwicklungsland, mindestens ein Viertel von ihnen ist in Flüchtlingslagern untergebracht. Länder, die besonders viele Flüchtlinge aufnehmen, gehören oftmals selbst zu den ärmsten der Welt. Mit den wirtschaftlichen und sozialen Folgen von Flüchtlingsbewegungen sind sie in der Regel überfordert, die vielfältigen Probleme in den Griff zu bekommen.
Gefahr von tödlichen Krankheiten nicht gebannt
Auf engstem Raum ist die Gefahr des Ausbrechens von tödlichen Krankheiten besonders hoch. 40% der Todesfälle von Kindern unter 2 Jahren werden in Flüchtlingslagern durch Durchfallerkrankungen verursacht. Krankheiten, die durch angemessene Sanitärversorgung und hygienische Bedingungen verhindert werden können, berichtet Svenja Ksoll, Projektverantwortliche der GTO.
„Wohin gehen, wenn nichts geht? – Die Notdurft in der Nothilfe tut Not“
Trotz des schrecklichen Hintergrundes möchten die Berliner Jugendlichen die Öffentlichkeit auf eine positive Weise wachrütteln: Eine Schule kürte mit „Toilet-Man“ und „Toilet-Woman“ zwei Superhelden. Sie führten im Kostüm aus Klopapier, Umhang und Klobürste den Demonstrationszug vom Potsdamer Platz zum Platz der Republik vor dem Reichstag an. Andere SchülerInnen stellten mit lebensgroßen Pappfiguren die weltweite sanitäre Krise dar und zeigten wie wichtig angemessene Sanitäranlagen sind, gerade in Flüchtlingslagern.
Frank Heinrich (Mitglied des Bundestages, CDU) empfing die SchülerInnen vor dem Reichstag. In einer kurzen Rede versicherte er ihnen, dass ihre Botschaft erhört wurde und lobte das Engagement und die Botschaften der Schüler und Schülerinnen. Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller richtete sich zusätzlich in einem Dankesschreiben an die SchülerInnen: „ich möchte Euch ganz herzlich für Euren großen Einsatz für die so wichtigen Themen Hygiene und Sanitärversorgung danken. Eure kreativen Aktionen zum Weltflüchtlingstag regen sehr zum Nachdenken an. Dieser Tag soll auf die besondere Situation und die Not von Millionen Menschen auf der Flucht aufmerksam machen.“
Bildungsprojekt„Klobalisierte Welt“
Die Aktion ist Teil des entwicklungspolitischen Bildungsprojektes „Klobalisierte Welt“ der German Toilet Organization e. V. Mit von der Partie waren Schülerinnen und Schüler der 7.-11. Klassenstufe der Fritz-Karsen-Schule in Neukölln/ Britz, der Konrad-Duden-Schule in Pankow, der Carlo-Schmid-Schule in Spandau, der 1. Gemeinschaftsschule Neukölln, sowie der Peter-Lenné-Schule in Zehlendorf.
Über den Verein
Die German Toilet Organization e.V. (GTO) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich weltweit für eine Verbesserung der Sanitärversorgung zum Schutz von Umwelt, Gesundheit und Menschenwürde einsetzt.
Neben dem Bau von ökologisch nachhaltigen Sanitäranlagen im Ausland und Projekten zu Hygieneaufklärung ist die GTO in der (entwicklungspolitischen) Bildungsarbeit in Deutschland tätig.
Weitere Informationen:
German Toilet Organization – Link