Die Polizei Berlin hat wie jedes Jahr zum Jahreswechsel Bilanz gezogen. Zwischen 18 und 6 Uhr gingen bei der Einsatzleitzentrale 3084 Notrufe (Vorjahr 3123) ein. Insgesamt mussten die Beamten 1732 Einsätze (Vorjahr 1669) bewältigen, darunter am häufigsten Einsätze wegen des unsachgemäßen Umgangs mit Pyrotechnik, wegen Schlägereien und Sachbeschädigungen.
Mehrere Zehntausend Besucher feierten wieder bei der zentralen Silvesterparty in Mitte auf der Straße des 17. Juni. Neben diversen Strafanzeigen unter anderen wegen unerlaubter Pyrotechnik, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzungen und Taschendiebstahls, wurden in der Nacht auch 13 Anzeigen wegen sexueller Übergriffe, zumeist wegen Beleidigung auf sexueller Grundlage bzw. sexueller Belästigung erstattet. Sieben Tatverdächtige konnten in diesen Fällen festgenommen werden.
Nach dem Silvesterfeuerwerk und dem Ende des Bühnenprogramms wurde gegen 2.20 Uhr die „Berlin Welcome 2018“ – Party vom Veranstalter beendet.
In der Silvesternacht kam es immer wieder zu Bränden auf Balkonen und an Fahrzeugen, die sowohl fahrlässig als auch vorsätzlich durch Feuerwerk verursacht wurden. In der Leipziger Straße in Mitte erlitt ein 42-Jähriger sehr schwere Handverletzungen durch einen explodierten Böller. Er wurde von der Feuerwehr in ein Krankenhaus gebracht.
Im Bereich der Potsdamer Straße / Pallasstraße in Schöneberg wurden Polizeibeamte aus größeren Gruppen heraus den Abend über immer wieder mit Pyrotechnik und Flaschen beworfen. Hierbei wurde unter anderem eine 16-Jährige gegen Mitternacht festgenommen, nachdem sie die Polizisten mehrfach beworfen hatte. Sie hatte 44 illegale Böller bei sich, die beschlagnahmt wurden. Die Polizei ermittelt wegen besonders schwerem Landfriedensbruch.
Gegen 0.45 Uhr wurde ein ziviles Fahrzeug der Polizei mit einem Böller beworfen. Der offenbar illegale Sprengkörper hatte eine so große Sprengkraft, dass ein Loch in der Heckscheibe entstand. Mit Unterstützung weiterer Polizisten konnte ein 22-jähriger Tatverdächtiger gestellt und festgenommen werden. Während der Festnahme explodierte unmittelbar neben den Polizeibeamten ein weiterer Böller. Durch die Explosion erlitten sechs Polizeibeamte vorübergehende Beeinträchtigungen am Gehör und leichte Schmerzen. Der Festgenommene hatte neben Marihuana und Kokain auch noch ein Messer bei sich. Er wurde vor Ort entlassen, die Ermittlungen dauern an.
Neben den regulär im Dienst befindlichen Polizistinnen und Polizisten waren in der Silvesternacht rund 1600 Einsatzkräfte (1.800) zusätzlich eingesetzt. Nach einer ersten Bilanz wurden mehrere Polizeibeamte während der Einsätze leicht verletzt, konnten aber alle im Dienst bleiben. Einer von ihnen erlitt durch den Beschuss mit Pyrotechnik leichte Verbrennungen am Hals.
Bilanz der Feuerwehr Berlin
Silvester war, wie zu erwarten, wieder die arbeitsreichste Nacht des Jahres für die Berliner Feuerwehr.
Mit 1.432 Kräften und 407 Fahrzeugen war die Berliner Feuerwehr gut für die „Nacht der Nächte“ aufgestellt. Darunter waren 489 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Berlins, 795 Kräfte der Berufsfeuerwehr und 147 Kräfte der Hilfsorganisationen, der Bundeanstalt Technisches Hilfswerk und der Bundeswehr.
Die Einsatzzahlen hielten sich auf einem ähnlich hohen Level wie im vergangenem Jahr. In der Zeit von 19 bis 6 Uhr mussten unsere Kräfte zu 1.580 Einsätzen ausrücken. Das waren 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr. 444 Einsätze waren gemeldete Brände, 1.039 Notfallrettungsdiensteinsätze und 97 technische Hilfeleistungen oder sonstige Einsätze. Damit war ein leichter Anstieg der Brandeinsätze um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr sowie ein leichter Rückgang der Notfallrettungsdiensteinsätze um 2,6 Prozent zu verzeichnen.
Leider sind auch dieses Jahr wieder viele Brände auf verirrte Feuerwerkskörper zurückzuführen und diverse Verletzungen aufgrund des fahrlässigen Umganges mit pyrotechnischen Artikeln durch unsere Rettungsdienstkräfte zu behandeln gewesen.
Es kam zu massiven Angriffen auf Einsatzkräfte und Einsatzfahrzeuge. In den Morgenstunden wurde die Besatzung eines RTW in Mitte sogar mit Schusswaffen bedroht, ein Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr in Lichtenrade wurde durch körperliche Gewalt, ein weiterer Kamerad in Mitte durch Feuerwerk verletzt.