Donnerstag, 05. Dezember 2024
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Sommergäste – im Deutschen Theater

Sommergäst im Deutschen Theater

Die Premiere von Maxim Gorkis Klassiker „Sommergäste“ ist in einer Neuinszenierung am Deutschen Theater ab kommenden Wochenende zu sehen. Das Stück des russischen Schriftstellers besitzt auch heute eine hohe Aktualität. Es konfrontiert unsere heutige Überflussgesellschaft mit den damaligen Symptomen der Dekadenz.

Schauplatz ist das Landhaus von Rechtsanwalt Bassow und seiner Frau Warwara. Zur Sommerzeit treffen sich hier Mitglieder der gehobenen städtischen Mittelschicht, um die Sommerzeit im Grünen miteinander zu verbringen. Sie haben Zeit und Geld, und führen im allgemeinen ein angenehmes Leben. Dennoch fühlen sie sich innerlich leer und einsam, und müde von ihren Freiheiten. Sie sehnen sich nach mehr Sinnhaftigkeit und nach der erlösenden Liebe. In ihrem Weltschmerz reden und streiten sie, entwerfen Visionen, versuchen die Welt zu verbessern. Sie stellen sich Fragen und sind von Angst und Zweifeln ermattet.

Das Stück „Sommergäste“ entstand im Jahr 1904, Gorki wollte nach eigener Aussage „die moderne bürgerlich-materialistische Intelligenz darstellen“. Es spielt in einer Zeit, die eine gesellschaftliche Wende einleitet und gibt die Ruhelosigkeit und die innere Unsicherheit der Akteure wieder.

Bevor Maxim Gorki seine schriftstellerische Tätigkeit aufnahm, hieß er Alexei Peschkow. Er wuchs in ärmsten Verhältnissen auf und lebte in einer Zeit, die von enormem Elend der Massen in Russland geprägt war. Viele Autoren seiner Zeit thematisierten diese gesellschaftlichen Zustände in ihren literarischen Werken. Maxim Gorki war nicht nur Schriftsteller sondern auch politischer Aktivist. Wegen seiner rebellischen Kontakte wurde er von der Polizei verfolgt. Mit einigen seiner Werke erntete er zu seinen Lebzeiten viel Kritik. Mit Theaterstücken, wie „Die Kleinbürger“ oder „Nachtasyl“ hatte Gorki einen so großen Erfolg, dass die verschiedenen Versuche des Regimes, gegen ihn vorzugehen, große Proteststürme im Volk auslösten.

Bei der Premiere des Dramas „Sommergäste“ im Jahr 1904 in Petersburg kam es zu tumultartigen Protesten von Vertretern des Symbolismus. Maxim Gorki war zu seiner Zeit, einer der wichtigsten Vertreter einer neuen literarischen Strömung, die sich in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhundert etablierte, des „revolutionären“ Realismus, der später in den sozialistischen Realismus überging.


Premiere: Freitag, 23. Februar 2018 | 19 Uhr
Sommergäste

Regie Daniela Löffner, Bühne Claudia Rohner, Kostüme Eva Martin, Musik Matthias Erhard,
Licht Cornelia Gloth, Dramaturgie David Heiligers

Anschließend Premierenparty in Bar und Foyer der Kammerspiele

B-Premiere: 24. 2. 2018, 19 Uhr | 18.30 Uhr Einführung

Weitere Vorstellungen: 1., 19., 21. 3. 2018, 19.30 Uhr (mit englischen Untertiteln)

Deutsches Theater | Schumannstraße 13a | 10117 Berlin | www.deutschestheater.de

a/m