Die geplante Panke-Renaturierung, das laufende wasserrechtliche Plan-Verfahren „Panke 2015“ (PA 05) und geplante Folgenutzungen von Meierei, Fuhrpark und Personalbaracken haben das Umfeld in Unruhe versetzt. Auch eine mögliche Ansiedlung eines Altenheims für Tiere, zwecks Weiterbetreuung der Volieren und Tiergehege, sorgt für Diskussionsstoff. Inzwischen hat sich am 9. August 2016 eine „Bürger-Park-initiative Pankow“ aus engagierten Bürgern, Anwohnern und Besuchern dieses historisch gewachsenen Parks gegründet.
Die Sorge um dessen Erhalt und Zukunft treibt die Mitglieder um. Es geht ihnen auch um das Wahrzeichen Bürgerpark und den Genius loci, der atmosphärisch und kulturell das Leben in Pankow ganz besonders prägt.
Harte Kritik in der Gründungserklärung der Bürger-Park-Initiative Pankow
Nach Ansicht der Bürger-Park-Initiative Pankow fehlt für den Bürgerpark Pankow eine einheitliche Gestaltungs- und Denkmalkonzeption. Interessen werden bisher gegeneinander oder aneinander vorbei verfolgt. Kritisiert wir auch das wasserwirtschaftliche Senatsprojekt „Panke 2015“ (PA 05), das „verheerende Eingriffe in den Baum- und Flächenbestand“ vorsieht. Die bisherige Sparpolik im Grünbereich stösst auch auf Kritik: „Trotz wachsender Beanspruchung wurden die materiellen und personellen Mittel zur Pflege der Parkanlagen ständig reduziert.
Regelrechten Unwillen ruft der bekannt gewordene Vorschlag zur Ansiedlung eines privaten Tierasyls hervor: „Dies ist mit dem Konzept des Parks in einer Wohngegend nicht vereinbar.
Bürgerbeteiligung gefordert
Gerhard Hochhuth, hat den Flyer der Initiative verantwortet. Er bemängelt: „Politik und Verwaltung fällen weitreichende Entscheidungen ohne die Bürgerinnen und Bürger an den Planungen zu beteiligen.“
Die Bürger-Park-Initiative Pankow hat auch Gedanken Forderungen aufgemacht:
“ 1. den Bürgerpark Pankow als historische Einheit sehen und ihn in seiner Gesamtheit als Parkanlage für die Bürgerinnen und Bürger erhalten. Dazu wurde ein Grundriß gezeichnet, der den Bürgerpark in den Grenzen Wilhelm-Kuhr-Straße, Am Bürgerpark, Leonhard-Frank-Straße, Cottastraße mit Volkspark Schönholzer Heide, dem 1. Gemeindefriedhof und dem Werkhof Gartenamt als einen zusammenhängenden Parkbereich sieht.
2. einen Gestaltungswettbewerb mit größtmöglicher Bürgerbeteiligung auszuloben ( partizipativer Prozess ), um ein Gesamtkonzept „Bürgerpark“ zu erstellen, das sich vor dem Hintergrund gewachsener Traditionen den Anforderungen von Gegenwart und Zukunft zu stellen vermag ( Familien mit Kindern, Menschen mit Behinderung, Jugend-liche, Senioren,Sportler etc. );
3. eine „Bürgerparkkommission“ einzusetzen, die diesen Prozess bis zu seiner Verwirklichung begleitet;
4. die Mittel für Park- und Denkmalpflege zu erhöhen und zweckentsprechend auszuschöpfen und
5. für das Projekt Vogelgnadenhof und Altenheim für Tiere einen geeigneten Standort auszuweisen. Eine solche Einrichtung braucht völlig andere Bedingungen, als sie im Bürgerpark gegeben sind.“
Dienstag, 6. September 2016 | 17:30 Uhr
Was wird aus dem Bürgerpark?
Was will die Bürger-Park-Initiative Pankow?
Was planen Bezirk und Senat bis 2025?
mit Bezirksstadtrat Jens Holger Kirchner
Diskussion Moderation: Ulrike Scheffer Tagesspiegel
Delphin-Werkstätten, Wilhelm-Kuhr-Straße 66 13187 Berlin
Die kommende Veranstaltung dürfte spannend werden, denn der Bürgerpark liegt allen Pankowerinnen und Pankowern am Herzen. Positives Zeichen ist die Forderung nach einem Gesamtkonzept. Fragwürdig ist, dass es so lange gedauert hat, und warum andere in Pankow aktive Vereine das Thema noch nicht recht entdeckt haben, obwohl sie das Bürgerpark-Tor im Wappen führen.
Weitere Informationen und Kontakt:
Gerhard Hochhuth. Sprecher der Bürger-Park-Initiative. buepaini@gmail.com
siehe auch:
Ein Leitbild für Pankow | 16.Mai 2016 | Michael Springer | Pankower Allgemeine Zeitung