Dienstag, 08. Oktober 2024
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Werden „Digital Natives“ überschätzt?

Youngdata

Jugendliche in Deutschland nehmen es offenbar mit der Sicherheit im Internet nicht so genau. Das zeigte die Auswertung der Computerstudie der Universität Paderborn:

von Eickelmann, B., Bos, W., Gerick, J., Goldhammer, F., Schaumburg, H., Schwippert, K., Senkbeil, M. & Vahrenhold, J. (Hrsg.) (2019):
ICILS 2018 #Deutschland

– Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern
im zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking –

Gewisse Sicherheitsvorkehrungen beim Umgang mit dem Internet, wie etwa Passwörter hin und wieder zu ändern oder keine Anhänge von unseriösen E-Mails zu öffnen, das sollte eigentlich selbstverständlich seien. Doch die Studie ermittelte: Sicherheit im Internet scheint keine große Rolle zu spielen. Das liegt aber nicht (nur) an der Unachtsamkeit vieler Jugendlicher, sondern zu einem großen Teil auch am Schulunterricht, der dieses Thema oftmals nicht berücksichtigt.

So wurde laut der Studie nicht einmal ein Viertel der befragten Jugendlichen in der Schule darauf hingewiesen, bei E-Mails mit unbekannten Absendern vorsichtig zu sein. Dies liege unter anderem daran, dass viele Lehrkräfte in diesem Gebiet selbst nicht besonders versiert sind. Vor allem aber wird oftmals überhaupt nicht in Betracht gezogen, dass dieses Wissen vielen Schülern trotz deren reger Onlineaktivität möglicherweise fehlt. Viele Lehrkräfte scheinen nämlich davon auszugehen, dass der Besitz und Umgang mit einem eigenen Smartphone bereits mit ausreichender digitaler Kompetenz gleichzusetzen sei.

Schlechte Schulausstattungen als Ursache?

In der Studie werden auch bedenkliche Zahlen zur Ausstattung der Schulen aufgezeit: „Verfügbarkeit von und Zugang zu IT-Ressourcen in der Schule: Nur etwas mehr als ein Viertel (26.2%) der Achtklässlerinnen und Achtklässler in Deutschland besucht eine Schule, in der sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler Zugang zu einem schulischen WLAN haben (internationaler Mittelwert: 64.7%). In Deutschland liegt der entsprechende Anteil der Verfügbarkeit von Lernmanagement-Systemen für Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler bei 44.8 Prozent (internationaler Mittelwert: 64.9%).

Einschätzung der schulischen IT-Ausstattung:
Während andere Länder auf flexibles, schülerorientiertes Lernen mit digitalen Medien setzen und Schulen sowie Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten zur unterrichtlichen Nutzung ausgestattet werden, fehlt aus Gesamtsicht der schulischen Akteurinnen und Akteure in Deutschland nach wie vor grundlegende Infrastruktur wie ein belastbarer Internetanschluss sowie eine ausreichende und qualitativ den pädagogischen Ansprüchen genügende Ausstattung mit digitalen Endgeräten. Die schulische IT-Ausstattung wird, trotz der in Deutschland auf den Weg gebrachten Maßnahmen, von den schulischen Akteurin nen und Akteuren in ICILS 2018 insgesamt teilweise kritischer eingeschätzt als noch in ICILS 2013.

Technischer und pädagogischer IT-Support in der Schule:
16.7 Prozent der Acht-klässlerinnen und Achtklässler in Deutschland besuchen eine Schule, in der die IT-Koordination eine starke Beeinträchtigung des Einsatzes digitaler Medien im Unterricht durch unzureichenden technischen Support angibt. Für den pädagogischen Support liegt dieser Anteil sogar bei 23.2 Prozent. Nur ein geringer Anteil der Schülerinnen und Schüler besucht eine Schule, an der die IT-Koordination keine Beeinträchtigung des Einsatzes digitaler Medien durch unzureichenden IT-Support angibt.“

Aufklärung und Wissensvermittlung zu Datenschutz und -sicherheit
Informationen zum Datenschutz und zur Informationsfreiheit, Tipps für ein kluges Verhalten im Internet und Berichte über die digitale Zukunft unserer Gesellschaft gibt Youngdata. Youngdata ist das Jugendportal der unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder, sowie des Kantons Zürich. Es wird aktuell vom Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz in Mainz verantwortet.

„OPEN und SAFE heißt es im Logo dieser Seite. SAFE steht für Sicherheit und Datenschutz und OPEN für Transparenz und Offenheit.“ Mit seinen klaren und prägnanten Informationen richtet sich Youngdata vor allem an die junge Generation. Doch eigentlich funktioniert das Angebot auch generationenübergreifend, und dürfte auch für Lehrerinnen und Lehrer eine wertvolle Informationshilfe sein. Internetseite: www.youngdata.de


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m/s