Freitag, 19. April 2024
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Wie geht es nach dem Pariser Verbot mit E-Scootern weiter?

E-Scooter

E-Scooter werden in Paris verboten! Alle gemeinsam genutzten E-Scooter werden ab dem 1. September in Paris nicht mehr genutzt. Die kleinen Elektrofahrzeuge wurden in einem stadtweiten Referendum von einer Minderheit mit sehr klaren Vorstellungen abgelehnt: Nur 8 Prozent der Pariser gaben am 2. April ihre Stimme ab, aber 89 % von ihnen stimmten zu, dass es an der Zeit sei, „les trottinettes“ (E-Scooter auf Französisch) zu verbieten.

Vielleicht befürchteten die Pariser, dass jemand mit einem E-Scooter die Treppe der Basilika Sacré Coeur auf dem Montmartre hinunterfahren würde. Schließlich wäre dies nicht das erste Mal, dass ein nationales Wahrzeichen und E-Fahrzeuge aufeinandertreffen: Im vergangenen Mai wurde eine amerikanische Touristin dabei gefilmt, wie sie ihren E-Scooter die berühmte Spanische Treppe in Rom hinunterwarf und dabei einen Schaden in Höhe von 25.000 Euro und unermessliches Unverständnis verursachte.

Auch in Berlin kommt eine neue Diskussion um die E-Scooter auf! — Peter Staelens, Head of Mobility im Eurocities-Städtenetzwerk hat sich Gedanken gemacht und Ansätze für eine Regulierung der E-Scooter-Mobilität in Europa betrachtet:

After the Paris ban, what’s next for e-scooters?


Fließende Mobilität: ein neues System-Design ist erforderlich!

Von Michael Springer

Die zweirädrigen E-Scooter mit eigener App sind eine „Erstentwicklung“, die noch viele systemische Fehler aufweist. Es fängt mit der instabilen Zweiräder-Konstruktion“ an: sie fallen um und vor allem Durcheinander, wann der Ständer nicht ausgeklappt wird. Sie fahren auch nicht selbstständig zum nächsten „Nachfragepunkt“ oder zur Ladestadtion.

Und sie sind für nicht eingeloggte App-User „unsichtbar“ verteilt! — Für die Betreiber entstehen so viele Grenzkosten- und Schnittstellen-Probleme, die leicht in die Insolvenz führen können.

Eine Regulierung sollte konsequent auf „OpenVisibility4All“ und „OpenAccess4All“ setzen! — Die digitalen Echtzeit-Maps mit Anzeige der verfügbaren E-Scooter sind als „digitale Infrastruktur“ einer Stadt zu betreiben! — Das Log-In sollte zentral für eine ganze Stadt und für einen Verkehrsraum gelten! — Die Abrechnung und Personalisierung muss zukünftig über AI-Systeme erfolgen und alle Mobilitätsangebote medienbruchfrei nutzbar machen!

Das Konzept der fließenden Mobilität (Fluent Mobility) kann künftig nur mit radikalen Systeminnovationen umgesetzt werden! — E-Scooter benötigen dafür mindestens 3-Räder. Und sie müssen selbstfahrend rückrufbar sein, um die Nutzungszeiten zu optimieren!

Die notwendigen Systemanwendungen sind übrigens schon am Markt! — Was fehlt: Metropolen, die das Investment gemeinsam und mit Nachdruck mit Unternehmen und Startups planen!

a/m