Montag, 11. November 2024
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Smart City Bluebook

Smart City Bluebook

Die weltweiten Visionen von „intelligenten, sozialen und nachhaltigen Städten“, sogenannten „Smart Cities“, müssen in allen Details und Entwicklungen auf den Prüfstand gestellt werden, wenn daraus lebensfähige und humane Zukunftsmodelle werden sollen.

Die wichtigste Anforderung an Politik und Innovationspolitik: „Digitalisierung und IKT-Innovationen“ müssen mit der Entwicklung und Ausgestaltung staatlicher, kommunaler und gesellschaftlicher Ordnungen übereinstimmen und demokratisch kontrolliert weiterentwickelt werden.

Greifen Innovationen zu weit aus, werden bestehende Rechte, Bürgerrechte und lokale Erwerbsbeziehungen und Ökonomien zerstört, ohne Neues zu schaffen.
Weltweit geraten alle Verfassungs-Demokratien in existenzielle Widersprüche, und sind sogar im Kern gefährdet. Überdies sind die Volkswirtschaften und Sozialsysteme bedroht, wenn sich etwa Erwerbsarbeit und Mieten auseinander entwickeln.

Problematische Beispiele häufen sich:
In der Digitalisierung des Handels überrennt die Entwicklung den lokalen Mittelstand. Die Entleerung und Zerstörung der Stadtzentren ist im Gang.

Das Taxi-Gewerbe wird weltweit durch Sharing-Ökonomien in Frage gestellt.
Im Gesundheitswesen ersetzen tragbare Geräte plus Datenökonomien die lokalen Ärzte und Apotheken. Akribische Diagnose und Beobachtung durch den Arztes, wird durch statistische Vermutungen und Algorithmen ersetzt, spezifische, individuelle und seltene Fallbilder werden übersehen.

Mobilitäts-Apps (z.B. Jelbi) grenzen Blinde und Behinderte aus, bevorteilen Gruppen, die ein Smartphone nutzen. Inklusion wird systemisch mißachtet.

In Toronto ist das erste Smart-City-Projekt von Google gescheitert, weil u.a. Informationsdichte und Systemkomplexität im Verhältnis zum notwendigen Regelungsaufwand unverhältnismäßig wurden.

Auch in Berlin könnte die Idee einer Smart City an zu hoher Newsdichte, volatiler Politik und zu großer Komplexität der Ideen und Interessen scheitern.

Die Idee der „datenzentrierten Smart City“ ist vermutlich nicht in alle Lebensbereiche übertragbar und nicht mit der an Bürgerrechten orientierten europäischen Lebensweise vereinbar.

Die große Herausforderung:
Zwischen China und USA muss Europa ein eigenes Modell entwickeln, um die freiheitliche, vielfältige und an Gemeingütern orientierte Lebensweise zu sichern.

Mit der „Strategie der rechtskonformen Digitalisierung und IKT-Governance“ wird ein erster Schritt formuliert, um das europäische Zivilisationsmodell zukunftsfähig zu machen. Die weiteren Schritte werden im „Smart City Blue Book“ ausgeführt und katalogisiert.

Der ausführliche Beitrag ist in der Berlin-Mitte Zeitung erschienen.


m/s